133 Biotechnologie Jobs
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Die Biotechnologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften zusammenbringt. In der Biotechnologie kommt es zu Überschneidungen mit anderen Fachgebieten wie der Biologie, der Chemie, der Bioinformatik, der Physik, der Mathematik, der Bioverfahrenstechnik, der Umwelttechnik, der Bioelektronik und den Materialwissenschaften.
Biotechnologen befassen sich mit der Verwendung von Zellen oder Organismen, um Moleküle zu erhalten sowie neue Analysemethoden zu entwickeln. Hierzu arbeiten sie mit Mikroorganismen sowie pflanzlichen, menschlichen und tierischen Zellen. Eine wichtige Rolle spielt die Manipulation von DNA, um genetisch Veränderte Organismen (GVO) herzustellen. Diese können zum Beispiel zur Produktion rekombinanter Proteine genutzt werden oder selbst das gewünschte Produkt sein.
Biotechnologie wurde, wie viele andere Ingenieurstudiengänge, vom Diplom auf ein Bachelor- und ein Masterstudium umgestellt. Daher haben Biotechnologen die Möglichkeit, sich nach dem Bachelorstudium für ein Masterstudium in einem anderen Fachbereich zu entscheiden. Die Regelstudienzeiten betragen zwischen 6 und 8 Semestern für das Bachelorstudium und 2 bis 4 Semestern für das Masterstudium. Meist beinhalten die Studiengänge der Biotechnologie fächerbegleitende Praktika, Praxissemester sowie Abschlussarbeiten die an Forschungsinstituten oder in der Industrie geschrieben werden können. Das Biotechnologiestudium deckt folgende Fachbereiche ab:
Biotechnologie-Interessierte mit mittlerer Reife können eine Ausbildung zum Biolaboranten oder BTA absolvieren und haben anschließend die Möglichkeit, sich zum Biotechniker weiterzubilden. Hierbei dauert die Ausbildung zum BTA oder Biolaboranten 2-3 Jahre. Die Weiterbildung zum Biotechniker kann in Vollzeit innerhalb von 2 Jahren sowie berufsbegleitend innerhalb von 4 Jahren durchgeführt werden. Zudem besteht die Möglichkeit zu einer Ausbildung zum biotechnologischen Assistenten (BioTA), welche 2 Jahre dauert. Im Anschluss können Absolventen in vielen verschiedenen Bereichen wie der Medizin, der Ernährungswissenschaft oder in der pharmazeutischen sowie kosmetischen Industrie arbeiten.
Studenten der Biotechnologie absolvieren häufig nicht nur Laborpraktika an der Universität, sondern haben bereits während des Bachelors / der Bachlorarbeit die Möglichkeit, Praktika an Forschungsinstituten zu absolvieren. Dadurch lernen sie, Laborprojekte zu planen und zu bearbeiten. Die Max-Planck-Gesellschaft sowie auch die Fraunhofer-Gesellschaft sind zwei große Organisationen, an deren Forschungsinstituten Praktika für Biotechnologen möglich sind. Für Biotechnologen werden häufig Projekte angeboten, die sich mit Gentechnik, Fermentation und dem damit verbundenen Upstream- und Downstream-Bioprocessing beschäftigen. Biotechnologen, die in der Forschung bleiben möchten, sollten eine Promotion anstreben. Die Promotion kann in Deutschland sowie im Ausland erworben werden und dauert mindestens 3 Jahre. Nach der Promotion gibt es eine große Auswahl an interessanten PostDoc Projekten, um das Fachwissen zu vertiefen sowie Einblicke in die Arbeit an anderen Instituten zu gewinnen.
Bereits während des Studiums ist es Biotechnologen möglich, ein Praxissemester oder die Abschlussarbeit in der pharmazeutischen, chemischen und biotechnologischen Industrie sowie der Lebensmittelindustrie zu absolvieren.
In der pharmazeutischen Industrie steht häufig die Produktion von Biopharmazeutika im Vordergrund. Unter Biopharmazeutika versteht man rekombinante Arzneimittel, wie zum Beispiel Proteine. Ein anderes Gebiet, das eine große Rolle in der pharmazeutischen, chemischen und Lebensmittelindustrie spielt, ist die Enzymtechnik. Hierbei werden Enzyme produziert, um chemische Reaktionen zu katalysieren. Um die gewünschten Fermentationsprodukte zu erhalten, werden Zellen in Bioreaktoren kultiviert. Bei dieser Technik benötigen Biotechnologen auch ihr Fachwissen im Bereich Verfahrenstechnik, um Upstream- und Downstream-Prozesse (USP und DSP) zu planen und durchzuführen.
In der Industrie arbeiten viele Biotechnologen in der Forschung und Entwicklung, sowie als Qualitätsmanager. In diesem Berufsfeld obliegt ihnen das Festlegen der Qualitätsstandards, die ein Produkt erfüllen muss. Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, ist es wichtig, die Richtlinien der guten Arbeitspraxis einzuhalten. Hierzu gehören zum Beispiel die „Good Manufacturing Practice“ (GMP), die „Good Clinical Practice“ (GCP) und die „Good Laboratory Practice“ (GLP), welche unter dem Begriff GxP zusammengefasst werden. Eine andere Aufgabe des Qualitätsmanagers ist die Überwachung der Qualitätskontrolle, welche sicherstellt, dass ein Produkt die Qualitätsstandards erfüllt. Ein wichtiges Tool für das Qualitätsmanagement sind Audits, welche überprüfen, ob die erforderlichen Qualitätsstandards eingehalten werden.
Auch im Vertrieb ist das Fachwissen von Biotechnologen gefragt. Hierbei kann es sich um das Pflegen von Business-to-Business (B2B) sowie Business-to-Customer (B2C) Geschäftsbeziehungen handeln. Durch die Kombination von Naturwissenschaften und Ingenieurwesen verfügen Biotechnologen über Kenntnisse von Biopharmazeutika bis hin zu Bioreaktoren. Dadurch nehmen Biotechnologen eine wichtige Beraterfunktion ein.
Ein vielseitiger Beruf für Biotechnologen ist auch die Arbeit im Projektmanagement. Als Projektmanager betreuen sie Projekte von der Initiierung bis zum Abschluss und müssen dabei die Erwartungen des Auftraggebers erfüllen. Projektmanager müssen drei wichtige Faktoren im Auge behalten: die Zeit, die Kosten sowie die Qualität die das Projektergebnis erfüllen soll. Um dies zu gewährleisten müssen Projektmanager nicht nur gute Fachkenntnisse vorweisen, sondern auch Organisationstalent und Teamfähigkeit.
Als Produktmanager begleiten Biotechnologen ein Produkt über den gesamten Lebenszyklus, das heißt von seiner Entwicklung bis hin zum Marktaustritt. Dies erfordert eine gute Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Abteilungen wie der Forschung und Entwicklung, der Produktion und dem Marketing und Vertrieb. Für diesen Beruf ist es wichtig, dass Biotechnologen bereits Erfahrungen im Produktbereich gesammelt haben und in der Lage sind, innovativ zu denken.
Biotechnologen, die sich für die Zulassung neuer Produkte interessieren, finden passende Jobs als Regulatory Affairs Manager. Um die Zulassung eines neuen Produktes zu erreichen, sind Regulatory Affairs Manager Experten bezüglich der gesetzlichen Vorgaben der verschiedenen Länder. Sie kümmern sich um den Zulassungsantrag, welcher alle wichtigen Angaben zum Produkt beinhalten muss. Nach der Zulassung durch die zuständige Behörde kümmert sich der Regulatory Affairs Manager um weitere Aufgaben rund um das Produkt wie die Freigabe von Informationstexten oder eine Zulassungserweiterung.
Ein anderes Arbeitsfeld für Biotechnologen stellen Behörden dar. Ein wichtiges Themengebiet ist die Verwendung der Gentechnik in der Medizin sowie in der Lebensmittelindustrie. Arbeitgeber im medizinischen Bereich sind das Robert Koch-Institut (RKI), welches sich unter anderem mit der biologischen Sicherheit von GVO auseinandersetzt. Die Sicherheit von Gentransferarzneimitteln und anderen biomedizinischen Arzneimitteln wird vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) überwacht, welches auch für die Zulassung neuer biomedizinischer Arzneimittel zuständig ist. Für die Lebensmittelsicherheit von GVO ist unter anderem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zuständig. Diese bewertet die Risiken, die von GVO für den Menschen sowie die Umwelt ausgehen und ist für die Zulassung von GVO als Lebens- und Futtermittel innerhalb der EU zuständig.
Biotechnologen finden Jobs in Biotechnik sowie Bioverfahrenstechnik und viele spannende Stellenangebote für Jobs an Forschungsinstituten, in der Industrie sowie an Behörden auf jobvector.de, der Stellenbörse für Naturwissenschaftler, Mediziner, Ingenieure und Informatiker.