87 Wirtschaftsingenieurwesen Jobs
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Ein Wirtschaftsingenieur stellt das Bindeglied zwischen dem Beruf des Ingenieurs und dem des Wirtschaftswissenschaftlers dar. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese beiden wichtigen Bereiche in einem Unternehmen nur zu Höchstleistungen fähig sind, wenn sie optimal koordiniert werden. Nur in einem der beiden Bereiche allein erfolgreich zu sein, wird langfristig keinen Gewinn für ein Unternehmen bringen. Während es für den Ingenieur mitunter irrelevant ist, wie viel die Realisierung seines Bauteils kosten wird, wird dem wirtschaftlich fokussierten Angestellten eines Unternehmens oft vorgeworfen, zu wenig technisches Hintergrundwissen vorweisen zu können, um sich mit einer Problematik adäquat auseinandersetzen zu können. Diese Diskrepanz zwischen den beiden Berufsfeldern ist keine Modeerscheinung, sondern wurde schon 1927 in Berlin zu beheben versucht, indem dort der erste Studiengang mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft und Technik“ eingerichtet worden war.
Sowohl in den Wirtschaftswissenschaften als auch im Ingenieurwesen ausgebildet, obliegt es dem Wirtschaftsingenieur, eine Vermittlerposition zwischen den beiden Kernbereichen eines Unternehmens einzunehmen, indem er nicht nur die Probleme und Ideen beider Seiten erkennt und versteht, sondern diese darüber hinaus miteinander so in Einklang zu bringen versucht, dass für das Unternehmen der größtmögliche Nutzen generiert wird. Im Unternehmen kann ein Wirtschaftsingenieur in den verschiedensten Bereichen und Jobs eingesetzt werden.
Die im Studium erlernten Fähigkeiten sind enorm breit gefächert und reichen von der Betriebswirtschaftslehre, wobei sich hier weitestgehend auf das Controlling fokussiert wird, über das Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen bis hin zum Maschinenbau. Ebenfalls im Studium enthalten sind Einblicke in Mathematik, Physik und Elektrotechnik sowie Fertigungstechnik. Informatik und Projektmanagement runden das Kompetenzfeld eines Studenten der Wirtschaftswissenschaften schließlich ab. Das alles macht aus Wirtschaftsingenieuren interessante Allrounder für jedes Unternehmen. Die häufigsten Branchen für Wirtschaftsingenieure sind:
All diesen Branchen gemeinsam ist ihr technologischer Hintergrund. Beginnend beim Einkauf kann hier die zweigleisige Ausbildung des Wirtschaftsingenieurs dafür Sorge tragen, dass nicht nur auf den Einkaufspreis des Materials geachtet wird, sondern auch, ob dessen Qualität für die eigenen Produktionsbedingungen ausreichend ist. Dieses Beispiel des ersten Falls lässt sich analog auf alle weiteren Branchen übertragen, da die Ausweitung arbeitsteiliger Prozesse eine Spezialisierung der Arbeitskräfte nach sich zieht. Da die Lösung der Aufgaben und Probleme an den Schnittstellen zwischen Technik und Wirtschaft immer komplizierter wird, braucht es an diesen Schnittstellen fähige Wirtschaftsingenieure, deren Ziel es ist, in diesem Spannungsfeld Konzepte und Ideen zu entwickeln. Wo auch immer die Tätigkeitsfelder Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Supply Chain Management oder IT gefragt werden, kann ein Wirtschaftsingenieur eingesetzt werden.
Die Positionen, die ein Wirtschaftsingenieur besetzen kann, sind vorzugsweise im Management anzutreffen. Dazu zählen Key Account Manager, Projektmanager, Innovationsmanager oder Consultant. Ebenso stehen aber auch Positionen als Patentprüfer, Vertriebsingenieur oder technischer Einkäufer zur Verfügung.
Einer Analyse der deutschen Arbeitsagentur folgend, reihen sich die Wirtschaftsingenieure derzeit in eine Reihe der auf dem Arbeitsmarkt gefragtesten Fachkräfte ein. Somit gibt es für jeden Wirtschaftsingenieur ein passendes Stellenangebot. Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von weniger als drei Prozent kann man im Berufsfeld der Wirtschaftsingenieure beinahe von Vollbeschäftigung und sehr guten Karrierechancen sprechen. Zwar hat sich die Anzahl an Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens rapide erhöht, jedoch untergräbt dieser Trend nicht die Aussicht auf eine erfolgreiche Karriere als Wirtschaftsingenieur.
Als Allrounder ist dieser vor allem in der produzierenden Industrie, aber auch im Groß- und Außenhandel sowie im Dienstleistungssektor ein gern gesehener und meist hoch dotierter Mitarbeiter.
Auch immer mehr kleine, mittelständische Betriebe bekunden großes Interesse an den breit aufgestellten Fachkräften. Doch im Großen wie im Kleinen gilt: Wer das Englische beherrscht und nicht kontaktscheu fremden Kulturen gegenüber ist, dem sind als Wirtschaftsingenieur Tür und Tor geöffnet.
Diese Fähigkeiten lassen sich im Lebenslauf anhand von praxisbezogenen Erfolgskriterien, wie Praktika im In- und Ausland darstellen. Auch Präsentationserfahrung, IT-Kenntnisse, oder das Beherrschen mehrerer Fremdsprachen können neben der Pflege wichtiger Kontakte als Schlüsselqualifikationen für gehobene Positionen angesehen werden. Nicht selten steigen Wirtschaftsingenieure zu Geschäftsleitung auf. Auch Karrierelevel und Gehalt korrelieren in dieser Hinsicht miteinander.
Als Einstiegsgehalt kann mit einem durchschnittlichen Verdienst von 35000-41000 Euro gerechnet werden. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt und liegt nach 10-15 Jahren im Durchschnitt bei 80000 Euro. Mit wachsender Berufserfahrung und dem erfolgreichen Absolvieren diverser Karrierestufen sind starke Gehaltssprünge möglich. Vor allem die produzierende Industrie (Luftfahrt, Bahn, Automobilbau) ist für ihre opulenten Gehälter bekannt. Es sollte dabei jedoch stets im Hinterkopf behalten werden, dass mit dem Gehalt auch eine hohe Verantwortung und mitunter viele Überstunden einhergehen können. Wer jedoch Spaß an der Arbeit und der ständigen Verantwortung hat, der kann mit dem Beruf des Wirtschaftsingenieurs nichts falsch machen und aufgrund des breiten Tätigkeitsprofils ist Langeweile für viele Wirtschaftsingenieure ein Fremdwort.
Der Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens bietet vielversprechende Jobs für Absolventen. Zudem sind die technisch-wirtschaftlichen Berufsfelder sind breit gestreut und Wirtschaftsingenieure finden zunehmend Aufgaben, bei denen die Teilfunktionen für die marktorientierten Wertschöpfungsprozesse der Unternehmen verknüpft werden. Häufig sind sie in Aufgabenbereichen tätig, die sich in der Praxis als eigenständige und übergreifende Querschnittsfunktionen herausgebildet haben. Die Kernkompetenz von Wirtschaftsingenieuren liegt im Wesentlichen im Erkennen von Problemstellungen und in der Analyse komplexer Entscheidungssituationen. Die Entwicklung von Lösungsalternativen einer zumeist interdisziplinären Aufgabenstellungen sowie der qualifizierten Umsetzung und Kontrolle von Lösungskonzeptionen und Entscheidungen runden die Fähigkeiten eines guten Wirtschaftsingenieurs ab.
Dieses Tätigkeitsprofil, über den Hintergrund einer zunehmend globalisierten Welt gestülpt, lässt das große Potenzial des Berufs des Wirtschaftsingenieurs erahnen. Der fortwährende Technologie- und Strukturwandel hat zur Folge, dass sich die Aufgaben in einem Unternehmen zunehmend komplexer, vernetzter und anspruchsvoller gestalten. „The machine building the machine“ ist das Motto einer neuen Art von Industrie, deren Hauptziel es ist, Maschinen zu erzeugen, die wiederum etwas produzieren. Es versteht sich von selbst, dass bei der zunehmenden maschinellen Produktion extrem komplizierte Kosten-Nutzen-Rechnungen entstehen, die neben einem volks- und betriebswirtschaftlichen Aspekt auch tiefe, technische Aspekte beinhalten.
Integrative Berufsfelder, wie das des Wirtschaftsingenieurs nehmen somit eine Vorreiterrolle ein, deren Bedeutung in Zukunft noch weiter zunehmen wird.