
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) trägt mit seiner Arbeit zu einem verbesserten Verständnis von Pflanzensystemen und damit zur Entwicklung eines nachhaltigen und resilienten Gartenbaus bei. Das IGZ forscht an der Schnittstelle zwischen Pflanzen, Mensch und Umwelt. Dabei gehen wir auf die systemischen und globalen Herausforderungen, wie Biodiversitätsverlust, Klimawandel, Urbanisierung und Fehlernährung, ein. Wir liefern wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für gesunde Agrar-Lebensmittel-Systeme und nachhaltige Wechselwirkungen mit der Umwelt. Das IGZ vereint ein breites Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen. Mitarbeitende mit unterschiedlichem Hintergrund forschen in nationalen und internationalen Forschungskooperationen. Das IGZ hat seinen Sitz in Großbeeren bei Potsdam bzw. bei Berlin und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Im Institut ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befristet auf vier Jahre, im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projektes „PhytoM - Leibniz Professorship for Phytonutrient Management at the Technische Universität Berlin“ folgende Stelle zu besetzen:
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (w/m/d) im Bereich Molekulare Pflanzenbiochemie
Kennziffer: 10/2025/3
Die Vergütung erfolgt entsprechend Ihrer Qualifikation und Erfahrung nach dem Tarifvertrag TV-L, bis zur Entgeltgruppe 13, Vollzeit.
Die Stelle ist eingebunden in die Forschungsgruppe Quality.2 (Management bioaktiver Pflanzeninhaltsstoffe) im Programmbereich „Pflanzenqualität und Ernährungssicherheit“ (QUALITY). Das Ziel des Forschungsprojektes „PhytoM“ ist es, die Interaktion von Phytonährstoffen bei der Reaktion von Pflanzen auf die Umwelt mechanistisch zu untersuchen, um die Nährstoffqualität von Gemüse unter sich ändernden klimatischen Bedingungen und unter den Auswirkungen der Lebensmittelversorgungskette, einschließlich der Lebensmittelverarbeitung, zu sichern. In diesem Rahmen ist es das Ziel der Postdoc-Stelle, die Regulation des enzymatischen Abbaus von Glucosinolaten näher zu untersuchen, die für die bioaktive Wirkung dieser Stoffklasse relevant ist. So sind z. B. die entstehenden Isothiocyanate antimikrobiell und haben krebspräventive Wirkungen. Neben der Myrosinase, die den enzymatischen Abbau initiiert, lenken in Brassica-Gemüse verschiedene Specifier-Proteine die Bildung spezifischer bioaktiver Abbauprodukte. Nur einige dieser Proteine wurden funktional in Brassica-Gemüse (z. B. Brokkoli, Kohl) bereits untersucht (Witzel et al., Frontiers in Plant Science 2019, 10, 1552, doi: 10.3389/fpls.2019.01552). Ziel des Projektes ist es, weitere am Abbau beteiligte Specifier-Enzyme funktional zu untersuchen sowie ihr Zusammenspiel zu charakterisieren, um ihre biologische Bedeutung zu verstehen. Zudem ist es das Ziel, die Regulierung von Specifier-Proteinen, wie dem ESP, durch Stressfaktoren in Brassica-Gemüsen zu verstehen.
Die Aufgaben umfassen
- Planung und Durchführung pflanzenbaulicher Experimente
- molekularbiologische und proteinbiochemische Untersuchungen (RNAseq, heterologe Proteinexpression, Protein-Protein-Interaktionsstudien, Promotorbindestudien)
- chemische Analyse sekundärer Pflanzenstoffe und ihrer Reaktionsprodukte mittels HPLC-MS und GC-MS
- Auswertung und Publikation der Ergebnisse in internationalen Fachzeitschriften
- Einwerbung von Drittmitteln
- Betreuung von Abschlussarbeiten (Bachelor / Master) und von Promovierenden
- Präsentation der Ergebnisse auf nationalen und internationalen Fachveranstaltungen
Ihr Profil
- abgeschlossene wissenschaftliche Hochschulbildung (Master / Diplom) mit Promotion in Biologie, in Biochemie, in Biowissenschaften oder einem verwandten Fachgebiet
- nachgewiesene Kenntnisse und Erfahrung in der Anwendung molekularbiologischer und proteinbiochemischer Methoden
- nachgewiesene Kenntnisse in der Durchführung pflanzenbaulicher Experimente, insbesondere bei abiotischen Stressapplikationen
- Kenntnisse in der Nutzung instrumentell-analytischer Verfahren, wie HPLC-MS und GC-MS
- nachgewiesene Erfahrung in der statistischen Auswertung von Forschungsergebnissen
- sehr gute Kommunikationsfähigkeit und sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- eigenmotiviertes, selbstständiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten sowie hohe Organisationsfähigkeit
- Teamfähigkeit und Bereitschaft zur Integration in ein internationales Arbeitsumfeld
Wir bieten
- die Möglichkeit, interdisziplinär an einem hochaktuellen Forschungsprojekt mit Bezug zur Humanernährung mitzuarbeiten
- eine anspruchsvolle Tätigkeit in der Pflanzen- und Lebensmittelwissenschaft
- ein inspirierendes und dynamisches Forschungsumfeld mit erstklassiger Laborausstattung in der Nähe von Berlin und von Potsdam
- ein angenehmes und wertschätzendes Betriebsklima
- flexible und familiengerechte Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit des mobilen Arbeitens (bis zu 50 % der Arbeitszeit)
- betriebliche Altersvorsorge (VBL Ost) im öffentlichen Dienst sowie tarifliche Jahressonderzahlung und 30 Tage Urlaub pro Jahr
- Zuschuss zum Firmenticket für den öffentlichen Nahverkehr oder zum Deutschlandticket
Nähere Auskünfte zum IGZ erhalten Sie im Internet unter www.igzev.de. Rückfragen sind möglich bei Prof. Dr. Franziska S. Hanschen (033701 78-250; E-Mail).
Wir unterstützen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für das IGZ ist Chancengleichheit von besonderer Bedeutung. Menschen mit Schwerbehinderung oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Das IGZ ist durch die Diversität seiner Mitarbeitenden geprägt und begrüßt daher alle Bewerbungen unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, romantischer Orientierung, Religion, Weltanschauung, Behinderung oder ethnischer und sozialer Herkunft.
Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit einem Motivationsschreiben, Ihrem Lebenslauf, Zeugnissen und den Namen und Adressen von zwei Referenzen inklusive Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins bis zum 21.05.2025 unter Angabe der Kennziffer als PDF-Datei an E-Mail.