62 Healthcare & Gesundheitswesen Jobs
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Das Gesundheitswesen ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Was früher noch als Heiler, Medizinmann oder Hexe bezeichnet wurde, ist inzwischen zu einem gewaltigen Apparat angewachsen, der zahlreiche Lebensbereiche abdeckt, hoch spezialisiert ist und differenziert auf die Bedürfnisse von Patienten eingeht. Auch wenn Gesundheit zunächst vor allem mit Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern sowie Krankenhäusern in Verbindung gebracht wird, ist deren Arbeit ohne die Forschung der Universitäten und der Pharmaindustrie wohl kaum denkbar. Des Weiteren spielen hoch spezialisierte technische Geräte eine immer größere Rolle, um beispielsweise komplexe Krankheitsanalysen durchzuführen oder Minimalkameras zu entwickeln, die Einsichten in schwer zugängliche Körperregionen zulassen. Dies erlaubt minimal Invasive Operationen unter Vermeidung von Risiken. Des Weiteren bieten Krankenkassen ein großes Arbeitsspektrum für Arbeitnehmer, worunter zum Beispiel auch Marketing, persönliche Beratung, Versichertenakquise und Verwaltungsaufgaben fallen.
Ein weiterer großer Bestandteil des Gesundheitswesens ist der politische Sektor. Dieses wird in Deutschland vor allem durch das Bundesministerium für Gesundheit vertreten, das sich unter anderem mit Gesetzesentwürfen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften im Bereich Healthcare beschäftigt. Außerdem ist es beispielsweise an Kampagnen zu speziellen Themen wie Hygiene oder Allergien, an der Organisation von Kongressen und der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen, wie die medizinische Versorgung von Flüchtlingen, beteiligt.
Die Beschäftigung im Healthcare und Gesundheitswesen stellt, wie oben bereits angedeutet, ein recht heterogenes Feld dar. Daher sind auch die Ausbildungswege divers. Ein großer Teil der Beschäftigten kommt aus dem Bereich der Naturwissenschaften, die vor allem durch die Fächer der Biologie, Chemie, Biomedizin und Pharmazie vertreten sind. Das Studium der Medizin und Zahnmedizin erfreut sich hoher Beliebtheit, trotz strikter Auswahlverfahren und dem Umstand, dass das Studium selbst mit einem hohen zeitlichen und inhaltlichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Nichtsdestotrotz herrscht weitgehend Ärztemangel, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Weitere Studiengänge, verbinden die oben genannten Fächer mit einem stärkeren Fokus auf technische Anwendungen im Gesundheitswesen. Medizintechnik oder Biotechnologie beispielsweise, eine Kombination von Ingenieurwissenschaften und Verfahrenstechnik mit Mikrobiologie oder Biochemie, führen zu Arbeitsmöglichkeiten im Bereich der Forschung oder Healthcare-Industrie.
Doch nicht nur das Hochschulstudium führt zielgerichtet zu einem Job im Gesundheitswesen, sondern auch eine Vielzahl an Berufsausbildungen:
Die aufgelisteten Berufsausbildungen, die ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Gesundheitswesens darstellen, dauern in der Regel zwischen zwei und vier Jahre. Dies hängt davon ab, ob währenddessen die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife zusätzlich erworben wird. Sie beinhalten neben theoretischem Input auch Betriebs- und/oder Laborpraktika. Die Arbeit selbst ist eher praktisch orientiert und geht zumeist mit geringerer Verantwortungsübernahme einher. Während Studenten beispielsweise im Medizinstudium ein breitgefächertes Curriculum erwarten, bereiten oben genannte Healthcare Berufsausbildungen gezielt auf den praktischen Beruf vor. Hierbei soll erwähnt werden, dass besonders Krankenpfleger in eine zunehmend prekäre Lage gerückt sind. Aufgrund der geringen Bezahlung bei starker körperlicher und psychischer Belastung im Arbeitsalltag, vor allem auch verglichen mit oben genannten anderen Ausbildungsberufen, ist dieser Ausbildungszweig relativ unbeliebt geworden.
Auch wenn die Ausbildungswege und Branchen vielfältig sind, kristallisieren sich bei näherem Hinsehen dennoch einige Tätigkeitsfelder im Bereich Healthcare heraus: Clinical Research, Contract Research Organization (CRO), Consulting/Beratung, Klinische Diagnostik, Ernährungswissenschaften / Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsinformatik, Qualitätsmanagement und Medizinprodukte. Davon sollen nun einige beispielhaft ausgeführt werden, um das breite Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten zu verdeutlichen.
In großem Maße wird vor allem an Universitätskliniken Clinical Research / klinische Forschung durchgeführt. Damit ist die Forschung an der Wirksamkeit von Medikamenten und Therapien gemeint. Dies kann die direkte Interaktion mit Menschen beinhalten, wie beispielsweise im Rahmen von Interviews oder der Analyse von Blut, Gewebe oder anderen Körperflüssigkeiten. Diese Forschungen werden von Clinical Trial Managern (Klinischer Monitor) und Clinical Research Associates (CRA) geleitet und betreut. Teilweise wird diese Arbeit auch an Contract Research Organizations (CRO) ausgelagert. Im Rahmen dieser Forschung sind beispielsweise auch Clinical Data Manager tätig, die sich vor allem um die Auswertung von Patientendaten mithilfe von verschiedenen statistischen Methoden kümmern. Ein besonderer Bereich ist inzwischen die Auswertung von Big Data geworden, womit Datenmengen gemeint sind, die so groß und/oder komplex sind, dass spezielle Datenverarbeitungsprogramme benötigt werden. Aufgrund der starken Fortschritte im Bereich der Informationstechnologie in den letzten Jahren verspricht dieses Feld besonderes Potenzial für neue Erkenntnisgewinne. Schließlich sollten an dieser Stelle auch Medizinische Dokumentare genannt werden, die Daten von Patienten und Gesunden systematisch ordnen und für akkurate Beschreibungen von Krankheitsbildern aufbereiten.
Die Tätigkeitsfelder der Beratung / des Consultings im Gesundheitswesen decken sich teilweise mit dem Arbeitsfeld der Klinischen Diagnostik. In diesen Bereichen steht vor allem die Arbeit mit Menschen im Mittelpunkt, die an psychischen Erkrankungen leiden oder an generellem Unwohlsein, das nicht notwendigerweise mit physischen Leiden zusammenhängt. Nicht nur Ärzte und Apotheker, sondern auch der Compliance Coach als relativ neue Fachkraft ist an dieser Stelle hervorzuheben, der meistens im psychiatrischen oder onkologischen Bereich eingesetzt wird. Der Compliance Coach ist vor allem für eine verbesserte Kommunikation und Kooperation zwischen Patient und Arzt zuständig. Hierfür setzt er sich zum Beispiel auch mit den Angehörigen des Betroffenen auseinander. Dies ist von besonderer Bedeutung, da zahlreiche Therapien frühzeitig abgebrochen werden, dadurch weniger effektiv sind und auf lange Sicht Rückfälle wahrscheinlicher machen.
Daran eng geknüpft sind im Bereich der Ernährungswissenschaften typischerweise Ernährungsberater (auch Ökotrophologen genannt) beschäftigt, deren Arbeit von einem hohen Kundenkontakt geprägt ist, was sich vor allem im Coaching und in der Motivation von Kunden widerspiegelt, die oftmals den Wunsch nach Gewichtsabnahme ausdrücken. Ernährungsberater können ihre Tätigkeit durch den Aufbau einer eigenen Praxis, in Krankenhäusern oder Wellnessbetrieben realisieren.
Gesundheitsinformatik beinhaltet den Bereich der Kenntnisse und Fähigkeiten, die benötigt werden, um Informationssysteme für das Gesundheitswesen zu entwickeln. Dies beinhaltet die Entwicklung von Software, die im klinischen Alltag getestet und dafür angepasst wird. Da inzwischen der klinische Alltag quasi vollständig digitalisiert wurde, birgt dieser Bereich starkes Wachstumspotenzial. Der Medizininformatiker dagegen verwaltet, verarbeitet und stellt Daten bereit, die generell die Qualität der Patientenversorgung steigert. Mithilfe der Informatik werden beispielsweise Prozesse modelliert und simuliert, ärztliches Wissen repräsentiert und diagnostische Entscheidungshilfen entwickelt.
Je nach Tätigkeitsfeld und Position im Gesundheitswesen kann das Gehalt stark variieren. Vor allem Fachkräfte wie Ärzte, Zahnärzte und studierte Biologen oder Pharmazeuten erfahren mit steigendem Karrierelevel deutliche Gehaltserhöhungen, die meist mit Fortbildungen und speziellen Ausbildungen verbunden sind. Wie bereits oben angedeutet, lassen sich deutliche Unterschiede im Bereich der Ausbildungsberufe feststellen. Während beispielsweise die Ausbildungsjahre der technischen Assistenten oftmals nicht vergütet werden, sind die Einstiegsgehälter relativ hoch.