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Medizinische Forschung wird an den Universitäten und in den Laboren der pharmazeutischen Industrie intensiv betrieben. Beide Einrichtungen haben ein Ziel: Erkenntnisse und neue Arzneistoffe zu gewinne. Mithilfe neuer Arzneimittel sollen Patienten von ihrer Krankheit geheilt oder ihre Lebensqualität verbessert werden. Laufend werden neue Arzneistoffe gefunden und entwickelt. Sie gehören in die Hand des Fachmanns, des Heilberuflers, damit er besser, erfolgreicher und oft auch risikoärmer und verträglicher als vorher therapieren kann. Um diese neuen Medikamente an den Heilberufler zu bringen, kommt der Pharmaberater/Pharmareferent zum Einsatz.
Sowohl der Pharmaberater als auch der Pharmareferent arbeiten für Pharmaunternehmen. Sie beraten Ärzte und auch Apotheker in detaillierter Art und Weise über die Arzneimittel ihres Unternehmens. Pharmaberater/Pharmareferenten sind als Außendienstmitarbeiter unterwegs und agieren sozusagen als Sprachrohr eines Pharmaunternehmens. Sie sind Informationsträger, Marketinginstrument und Bindeglied vorwiegend zwischen einem Mediziner und der pharmazeutischen Industrie. Dabei werden beispielsweise neueste Forschungsergebnisse oder neue Therapieansätze ausgetauscht. Grundlage für die Tätigkeit sind das Heilmittelwerbegesetz und das Medizinproduktegesetz.
Des Weiteren dokumentieren Pharmareferenten die Nebenwirkungen, Risiken sowie Probleme bei der Einnahme und geben diese an den Hersteller weiter. Die Aufgaben untergliedern sich demnach in vier Hauptkategorien.
Im § 76 des Gesetzes über den Verkehr mit Arzneimitteln (AMG) sind die Pflichten von Pharmaberatern / Pharmareferenten definiert. Danach muss der Pharmaberater / Pharmareferent Mitteilungen von Angehörigen der Heilberufe über Nebenwirkungen oder andere erkannte Risiken sofort schriftlich aufzeichnen und unverzüglich seinem Arbeitgeber mitteilen. Jede irreführende Werbung ist eine strafbare Ordnungswidrigkeit und kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafen bis zu 25.000 Euro geahndet werden. Verantwortungsbewusstes und integres Verhalten sind Voraussetzung, um das Vertrauen der Kunden und der Öffentlichkeit zu bewahren.
Der wichtigste und zugleich entscheidendste Unterschied zwischen Pharmaberatern und Pharmareferenten liegt in der Ausbildung. Ein Pharmaberater kann Pharmazie, Human- und Veterinär, Biologie oder Chemie erfolgreich studiert haben, in einem medizinischen Beruf tätig sein und eine abgeschlossene Berufsausbildung im technischen Assistentenberuf absolviert haben. Diese können zum Beispiel Chemisch-Technische Assistenten (CTA), Pharmazeutische Technische Assistenten (PTA) oder auch Medizinisch-technische Assistenten (MTA) sowie Biologisch-technische Assistenten (BTA), Veterinärmedizinisch-technische Assistenten (VTA) oder Apothekerassistenten umfassen. Diese Berufssparte wird auch als Naturwissenschaftler nach § 75AMG ohne Pharmaprüfung bezeichnet.
Um ein Pharmareferent zu werden, wird eine Fortbildung zum geprüften Pharmareferenten durch eine erfolgreiche IHK- Weiterbildung absolviert. Für diese Zusatzqualifikation werden einige Voraussetzungen benötigt. Als Erstes wird eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten medizinischen, naturwissenschaftlichen, heilberuflichen oder kaufmännischen Ausbildungsberuf absolviert. Diese sollte wesentliche Bezüge zu den Qualifikationsinhalten der Ausbildung aufweisen. Im Anschluss an die Ausbildung sollte eine mehrjährige Berufspraxis vorgewiesen werden können, diese muss wesentliche Bezüge zu der Ausbildung haben und kann auch im Handel oder Vertrieb erworben worden sein. Abgesehen von den zwei Voraussetzungen, kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch die Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erworben zu haben, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
Natürlich spielen neben rein rechtlichen Voraussetzungen sowie profunder Fachkenntnisse auch Auftreten, Persönlichkeit und kommunikative Fähigkeiten eine große Rolle. Um diesen Beruf erfolgreich ausüben zu können, müssen nicht nur die Produkte bestens präsentiert werden, sondern auch die eigene Persönlichkeit durch Selbstbewusstsein, ein gepflegtes Äußeres, gute verbale und non-verbale Kommunikationsfähigkeit und ein gesundes privates Umfeld punkten können.
Im Job als Pharmaberater/Pharmareferent gibt es vom Facharztaußendienst und Klinikaußendienst bis hin zum Innendienst breit gefächerte Anstellungsmöglichkeiten. Um nur einige Positionen als Pharmaberater/Pharmareferent aufzuzählen, sind folgend ein paar Beispiele gelistet.
Aktuell besteht der Trend darin, die Pharmaberater / Pharmareferenten nicht mehr direkt beim Pharmaunternehmen anzustellen, sondern diese über externe Dienstleister zu beziehen. Damit sind die Pharmaunternehmen wesentlich flexibler in der Personalplanung. Die Pharmaberater/Pharmareferenten gelangen so vom Innendienst mehr und mehr in den Außendienst. Diesen Weg benutzen viele Unternehmen in der Pharmabranche, um langfristig neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Der Tag eines Pharmaberaters/Pharmareferenten beginnt größtenteils im Auto. Die ersten Wege führen zu den Ärzten und Kliniken, um dort vereinbarte Beratungstermine wahrzunehmen. Das erfordert natürlich eine gewisse Vorarbeit: Ärzte und leitende Angestellte haben in der Regel wenig Zeit und widmen diese nur ungern Nicht-Patienten. Die wichtigste Eigenschaft eines Pharmaberaters ist aus diesem Grund Durchhaltevermögen – so wird der Zugang zu den Ärzten mit der Zeit leichter. Das ist natürlich auch ein entscheidender Punkt für den Verdienst eines Pharmaberaters, denn dieser ist in hohem Maße von dem Verkaufserfolg abhängig. Hier muss jedoch beachtet werden, dass nur ein Pharmaberater erfolgreich sein kann, der einen Arzt von der Wirkungsweise der Produkte überzeugen kann und für die behandelnden Ärzte einen echten Mehrwert generieren kann. Das reine Verkaufen ist demnach nur ein Aspekt des Berufes.
Der Beruf des Pharmareferenten ist im Gehalt enorm leistungsabhängig, sodass es schwierig ist, unumstrittene Aussagen über das Einstiegsgehalt zu machen. Meistens wird in der Pharmaindustrie nach Erfolg bezahlt und der Verdienst durch Prämien erhöht. Das Einstiegsgehalt liegt allgemein monatlich zwischen 2500 und 3000 Euro Brutto im Monat. Der Betrag ist aber maßgeblich von persönlichen Referenzen und Qualifikationen beeinflusst und hängt auch von der Größe des Unternehmens und des pharmazeutischen Bereichs ab. Es ist jedoch nicht selten, dass Weihnachtsgeld oder ein 13. Gehalt gezahlt werden, und dass eine Anstellung meist mit einem Firmenwagen oder einem Diensthandy einhergeht. Auch die Gehaltsaussichten je Karrierelevel können in der freien Wirtschaft stark steigen.