MFA Tätigkeit

Medizinische Fachangestellte (MFA)

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 08.05.2024

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind Fachkräfte in medizinischen Einrichtungen und übernehmen eine Vielzahl von administrativen sowie patientenbezogenen Aufgaben. Sie arbeiten eng mit Ärzten zusammen, um einen reibungslosen Praxisablauf zu gewährleisten und eine optimale Patientenbetreuung sicherzustellen. Ihre Aufgaben reichen von der Terminvergabe, über die Patientenaktenverwaltung bis hin zur Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen.

Medizinische Fachangestelle (MFA) – Definition

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind staatlich anerkannte Fachkräfte im Gesundheitswesen, die eine zentrale Rolle in der Organisation und Verwaltung medizinischer Einrichtungen spielen. Die Tätigkeit des MFA ist breit gefächert und umfasst administrative sowie patientenorientierte Aufgaben, die für den reibungslosen Betrieb von Arztpraxen, Krankenhäusern, Laboren, Gesundheitszentren und Pflegeeinrichtungen unerlässlich sind.

Als MFA bist du oft die erste Anlaufstelle für Patienten. Du organisierst den Tagesablauf der Praxis, verwaltest Patientendaten, nimmst Telefonate entgegen, vergibst Termine und unterstützt das medizinische Personal bei Untersuchungen und Behandlungen. Die Dokumentation von Behandlungsverläufen, das Führen der Patientenakten und die Abrechnung medizinischer Leistungen gehören ebenfalls zu deinen Aufgaben.

Medizinische Fachangestellte – Aufgaben

Die Aufgaben von Medizinischen Fachangestellten (MFA) umfassen ein breites Spektrum an administrativen und medizinischen Tätigkeiten, die für den reibungslosen Ablauf in Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen unerlässlich sind. Ihre Verantwortungsbereiche lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: Patientenbetreuung und Praxisorganisation.

Patientenbetreuung

  • Erste Kontaktperson: MFA sind oft die ersten Ansprechpartner für Patienten, sei es persönlich in der Praxis oder telefonisch. Sie empfangen die Patienten, nehmen persönliche Daten auf und sind für eine warme und einladende Atmosphäre verantwortlich.
  • Assistenz bei Behandlungen: Du assistierst Ärzte bei Untersuchungen und medizinischen Eingriffen, indem du beispielsweise Instrumente vorbereitest und Patienten für die Behandlung rüstest.
  • Medizinische Aufgaben: Dazu gehören das Abnehmen von Blut, die Vorbereitung von Spritzen, das Anlegen von Verbänden und die Durchführung einfacher Laboruntersuchungen.
  • Patientenaufklärung: MFA informieren Patienten über Gesundheitsvorsorge, führen Anamnesegespräche und beraten zu den vom Arzt empfohlenen Therapiemaßnahmen.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als MFA?

Durchschnittsgehalt
35.069 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als MFA variiert in Deutschland zwischen 31.460 € und 37.955 € brutto im Jahr.

Praxisorganisation

  • Terminverwaltung: Das Vereinbaren, Koordinieren und Verwalten von Patiententerminen zählt zu deinen zentralen Aufgaben.
  • Verwaltungsaufgaben: Hierzu zählen das Führen von Patientenakten, das Erstellen von Arztbriefen, das Abwickeln der Korrespondenz mit Krankenkassen und anderen Einrichtungen sowie das Vorbereiten von Abrechnungen.
  • Hygienemanagement: Die Aufrechterhaltung der Hygiene in der Praxis ist essenziell, wozu das Sterilisieren von Instrumenten und die Sorge für eine saubere Arbeitsumgebung gehören.
  • Medikamentenmanagement: Das Bestellen, Verwalten und Ausgeben von Medikamenten und medizinischen Verbrauchsmaterialien.

Anpassungsweiterbildung und Qualifizierungsmöglichkeiten

Fortbildung ist ein zentraler Aspekt der beruflichen Entwicklung von MFA. Sie umfasst:

  • Medizinische Technik und Strahlenschutz: MFA müssen sich mit den neuesten medizinischen Geräten vertraut machen. Fortbildungen in medizinischer Technik und Strahlenschutz sind daher essenziell, um die Sicherheit und Effektivität der Patientenversorgung zu gewährleisten​​.
  • Notfallversorgung: Die Fähigkeit, in Notfallsituationen effektiv zu reagieren, ist für MFA von großer Bedeutung. Fortbildungen in der Versorgung bei Notfällen und Erste-Hilfe-Maßnahmen stärken das Selbstvertrauen und die Kompetenz in kritischen Situationen.
  • EDV und Praxismanagement: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen macht EDV-Kenntnisse unverzichtbar. Fortbildungen im Bereich der EDV und des Praxismanagements helfen MFA, Praxisabläufe effizienter zu gestalten und die Patientenverwaltung zu optimieren.
  • Qualitätsmanagement: Um die Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern, sind Kenntnisse im Qualitätsmanagement wichtig. Fortbildungen in diesem Bereich ermöglichen MFA, Prozesse zu analysieren, zu bewerten und zu optimieren.

Voraussetzungen für Medizinische Fachangestelllte

Der Beruf des Medizinischen Fachangestellten (MFA) steht Personen mit unterschiedlichsten Bildungshintergründen offen. Obwohl formal jeder Schulabschluss oder sogar der Einstieg ohne Schulabschluss möglich ist, beginnen die meisten Auszubildenden diese Laufbahn mit einem mittleren Schulabschluss, wie Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) belegen. Etwa ein Drittel der Auszubildenden startet mit einem Hauptschulabschluss oder dem Abitur in diese Ausbildung. Ein kleinerer Teil tritt die Ausbildung ohne Schulabschluss an.

Wichtige schulische Voraussetzungen

  • Biologie: Gute Noten in Biologie sind vorteilhaft, da sie die Grundlagen des medizinischen Wissens darstellen.
  • Mathematik und Deutsch: Gute Kenntnisse in diesen Fächern sind hilfreich, da sie für das Verwalten von Patientendaten, die Kommunikation im Berufsalltag und die Abrechnung medizinischer Leistungen wichtig sind.

Persönliche und soziale Kompetenzen

  • Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt: Diese Eigenschaften sind im Umgang mit Patienten und bei der Ausführung medizinischer Verfahren essenziell.
  • Lernbereitschaft: Die ständige Bereitschaft, sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen, ist in einem sich schnell entwickelnden Feld wie dem Gesundheitswesen von großer Bedeutung.

Arbeitsumfeld

  • Vielfältigkeit des Arbeitsumfelds: Die Tätigkeit kann in unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen ausgeübt werden, darunter Arztpraxen, Krankenhäuser, medizinische Labore und andere Gesundheitseinrichtungen. Die Größe und Art der Einrichtung kann die Art der Aufgaben und das Teamgefüge stark beeinflussen.
  • Interaktion mit Menschen: Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist der tägliche Kontakt mit Patienten, was ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen erfordert.

MFA Ausbildung

Die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist eine duale Ausbildung, die in Deutschland anerkannt und reguliert ist. Sie dauert drei Jahre und findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt. Diese strukturierte Form der Ausbildung soll den Auszubildenden eine umfassende berufliche Handlungskompetenz vermitteln, die sowohl praktische als auch theoretische Aspekte umfasst.

Top-Unternehmen für MFA

Universitätsklinikum Düsseldorf
Fraunhofer-Gesellschaft
Universitätsklinikum Köln
Medizinisches Versorgungszentrum Labor 28
AGO Research

Ausbildung im Betrieb

In den Ausbildungsbetrieben lernen die Auszubildenden durch direkte Mitarbeit und erhalten praktische Einblicke in den Arbeitsalltag eines MFA. Dies umfasst:

  • Empfang und Betreuung von Patienten.
  • Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen.
  • Verwaltungsaufgaben wie das Führen von Patientenakten und die Vorbereitung der Abrechnung.
  • Durchführung von Hygienemaßnahmen und einfacher Laborarbeiten.
  • Anwendung und Pflege medizinischer Geräte und Instrumente.

Theoretische Ausbildung in der Berufsschule

Parallel zur praktischen Ausbildung erhalten die Auszubildenden in der Berufsschule theoretisches Wissen, das für ihre Tätigkeiten erforderlich ist. Themengebiete umfassen:

  • Medizinische Grundlagen wie Anatomie, Physiologie und Pathologie.
  • Patientenkommunikation und -beratung.
  • Rechtliche Grundlagen im Gesundheitswesen.
  • Organisations- und Verwaltungsprozesse innerhalb medizinischer Einrichtungen.

Prüfungen

Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung, die sowohl einen schriftlichen als auch einen praktischen Teil umfasst. Während der Ausbildung müssen die Auszubildenden auch eine Zwischenprüfung absolvieren, die zur Überprüfung des Ausbildungsstandes dient​​.

Lehrplan und Inhalte

Die Ausbildungsinhalte sind breit gefächert und zielen darauf ab, den Auszubildenden eine umfassende Fähigkeit zur Ausführung ihrer beruflichen Tätigkeiten zu vermitteln. Zu den Lehrinhalten gehören:

  • Patientenmanagement und -betreuung.
  • Assistenz bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
  • Verwaltung und Organisation des Praxisbetriebs.
  • Einhaltung und Umsetzung von Hygienestandards.

Die Ausbildungsverordnung und der Rahmenlehrplan geben eine detaillierte Struktur vor, wie die Inhalte über die drei Jahre der Ausbildung verteilt und vermittelt werden sollen. Diese sind darauf ausgerichtet, dass die Auszubildenden nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht nur fachlich kompetent, sondern auch in der Lage sind, eigenverantwortlich und patientenorientiert zu arbeiten​​.

Wie viel verdient ein MFA?

Das Gehalt einer Medizinischen Fachangestellten hängt von der Berufserfahrung, der Qualifikation, in Form der zugeteilten Tätigkeitsgruppe, und dem Arbeitsort ab. Laut dem aktuellen Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte, der ab März 2024 gilt, beginnt das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bei 2.700 € brutto im Monat und kann mit mehreren Jahren Berufserfahrung und Weiterqualifizierung auf bis zu 4.544 € brutto im Monat steigen. Auszubildende verdienen im ersten Jahr 965 Euro monatlich, im zweiten Lehrjahr 1.045 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 1.130 Euro monatlich. Nach der Abschlussprüfung richtet sich der Verdienst nach Berufsjahren und Tätigkeitsgruppen. Die genauen Zahlen variieren und sollten dem aktuellen Tarifvertrag entnommen werden. Alle wichtigen Gehaltsinformationen für Medizinische Fachangestellte findest du im Artikel „MFA Gehalt„.

Arbeitsmarkt für Medizinische Fachangestellte

Medizinische Fachangestellte (MFA) genießen ein hohes Maß an beruflicher Sicherheit und vielfältige Karrierechancen in einem stetig wachsenden Gesundheitssektor. Die Nachfrage nach qualifizierten MFA ist aufgrund der zentralen Rolle, die sie in der medizinischen Versorgung und Verwaltung spielen, konstant hoch. Ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten umfassen:

  • Arztpraxen aller Fachrichtungen: Hier bilden MFA das Rückgrat der Praxisorganisation und Patientenbetreuung.
  • Krankenhäuser und Fachkliniken: Sie können in verschiedenen Abteilungen arbeiten, die von der Aufnahme bis zur Spezialisierung in bestimmten medizinischen Feldern reichen.
  • Gesundheitszentren und Rehabilitationszentren: Diese bieten zusätzliche Möglichkeiten, sich auf die Betreuung bestimmter Patientengruppen zu spezialisieren.
  • Betriebsärztliche Abteilungen: In großen Unternehmen tragen MFA zur Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter bei.
  • Forschungsabteilungen und öffentlicher Gesundheitsdienst: Hier können sich MFA an der Entwicklung neuer Therapien oder an der Umsetzung gesundheitspolitischer Programme beteiligen.

Historische Entwicklung des Berufes MFA

  • Nach 1945: Bedarf an Fachkräften in Arztpraxen steigt; vorwiegend Krankenschwestern und Sekretärinnen in den Praxen tätig.
  • 1965: Einführung des Berufes „Arzthelferin“ mit einer regulierten zweijährigen Ausbildung.
  • 1969: Überführung der Ausbildung ins Duale System mit dem neuen Berufsbildungsgesetz.
  • 1972 (DDR): Einführung des Berufes „Sprechstundenhilfe“ als medizinischer Fachschulberuf.
  • 1986: Einführung einer bundeseinheitlich geregelten 3-jährigen Ausbildung.
  • 1991: Nach der Wiedervereinigung Ausbildung von Arzthelferinnen und Arzthelfern in den neuen Bundesländern nach der Ausbildungsverordnung von 1986.
  • 2004/2005: Neuordnung und Modernisierung des Berufsbildes.
  • 2006: Einführung der neuen Berufsbezeichnung „Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter“ mit Inkrafttreten der neuen Ausbildungsverordnung.
Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

E-Mail Adresse

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
Weniger anzeigen