BTA – Biologisch Technischer Assistent
Ein Biologisch-technischer Assistent (BTA) ist ein Fachmann, der in Laboren biologische, mikrobiologische und biochemische Untersuchungen durchführt. Er arbeitet überwiegend mit modernen Analyse- und Messgeräten, bereitet Proben vor und wertet Versuchsergebnisse aus. Typische Aufgaben sind die Züchtung und Untersuchung von Mikroorganismen, Zellkulturen oder Geweben sowie die Durchführung molekularbiologischer Verfahren. BTAs unterstützen Wissenschaftler in Forschung, Entwicklung, Diagnostik und Qualitätssicherung. Die Ausbildung ist in Deutschland eine schulische Berufsausbildung mit praktischem Anteil, die in der Regel zwei Jahre dauert.
Inhalt
Was macht ein BTA?
BTAs übernehmen eine Vielzahl praktischer Tätigkeiten im Laboralltag und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu Forschung, Entwicklung und Diagnostik. Ihre Aufgaben erfordern Präzision, technisches Verständnis und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.
Durchführung biologischer, mikrobiologischer und biochemischer Versuche
BTAs planen und führen Laborversuche durch, um biologische Prozesse zu untersuchen oder Stoffe zu analysieren. Dazu gehören zum Beispiel die Untersuchung von Mikroorganismen oder die Analyse von Enzymaktivitäten. Ziel ist es, verwertbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, die für Forschung oder Diagnostik relevant sind.
Was ist das durchschnittliche Gehalt als BTA?
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als BTA beträgt 38.664 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 35.139 € bis 44.390 € .
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Präparation von Proben
BTAs bereiten Proben für Untersuchungen vor, was hohe Präzision erfordert. Sie kultivieren Zellen, schneiden Gewebeproben oder bereiten Flüssigkeiten mit bestimmten Konzentrationen auf. Die Qualität der Probenpräparation hat direkten Einfluss auf die Aussagekraft der Analyse. Daher ist sauberes und strukturiertes Arbeiten hier besonders wichtig.
Anwendung und Pflege von Labortechniken
BTAs bedienen moderne Geräte und Verfahren wie PCR (Polymerase-Kettenreaktion), Zentrifugen oder Fluoreszenzmikroskope. Sie müssen nicht nur die Technik beherrschen, sondern auch regelmäßig Geräte warten und kalibrieren. Eine sorgfältige Dokumentation aller Schritte ist notwendig, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Durch technisches Know-how stellen BTAs die Funktionalität und Genauigkeit der Untersuchungen sicher.
Dokumentation und Auswertung von Versuchsergebnissen
Alle Versuchsergebnisse werden von BTAs präzise dokumentiert, sei es handschriftlich oder digital. Dabei ist es wichtig, strukturiert und nachvollziehbar zu arbeiten – auch kleine Details können entscheidend sein. Die Auswertung erfolgt häufig in Zusammenarbeit mit Biologen oder anderen Fachkräften. Fehlerfreie Dokumentation ist eine Grundvoraussetzung für wissenschaftliche Arbeiten und Berichte.
Anforderungen und Qualifikationen – Wie wird man BTA?
Ein Beruf als BTA setzt sowohl bestimmte schulische Voraussetzungen als auch persönliche Eigenschaften und fachliches Interesse voraus. Die Ausbildung ist praxisorientiert und erfordert neben naturwissenschaftlichem Verständnis auch Konzentrationsfähigkeit und sorgfältiges Arbeiten.
Ausbildung
Die klassische Ausbildung zum BTA erfolgt an einer Berufsfachschule und dauert in der Regel zwei Jahre in Vollzeit. Vorausgesetzt wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss, in vielen Fällen ist auch ein (Fach-)Abitur von Vorteil. Die Ausbildung kombiniert theoretischen Unterricht in Fächern wie Biologie, Chemie und Physik mit umfangreicher Laborpraxis. Häufig wird sie durch ein mehrmonatiges Praktikum in einem externen Labor ergänzt, das erste praktische Einblicke in den Berufsalltag bietet.
Berufserfahrung
Erste berufliche Erfahrungen sammeln BTAs in der Regel bereits im Praktikum während der Ausbildung. Viele übernehmen nach dem Abschluss direkt eine Position in Forschungseinrichtungen, medizinischen Laboren oder in der Industrie. Mit zunehmender Erfahrung können sie sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren – etwa Zellkulturtechnik, molekularbiologische Methoden oder Qualitätskontrolle.
Auch Weiterbildungen und Fortbildungen im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich tragen zur beruflichen Entwicklung bei. Wer sich langfristig weiterentwickeln will, kann zum Beispiel eine Weiterbildung zum Techniker (Fachrichtung Biotechnik) absolvieren oder ein Studium aufnehmen.
Wichtige Fähigkeiten
- Naturwissenschaftliches Verständnis
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Technisches Geschick
- Verantwortungsbewusstsein
- Teamfähigkeit und Kommunikation
Branchen
Biologisch-technische Assistenten finden in vielen verschiedenen Bereichen Beschäftigung – Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Je nach Branche unterscheiden sich die Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Karrierechancen.
| Tätigkeitsbranchen | |
|---|---|
| Forschungseinrichtungen und Hochschulen | Unterstützen von wissenschaftlichen Projekten |
| Pharma- und Biotechnologieindustrie | Entwicklung neuer Medikamente, Impfstoffe oder Diagnostikverfahren |
| Medizinisch-diagnostische Labore | Patientenversorgung, zum Beispiel bei Blutuntersuchungen, Gewebeanalysen oder der Erkennung von Krankheitserregern |
| Lebensmittelindustrie und -analytik | Lebensmittelproben, Kontrolle von Produktionsprozessen, Qualitätssicherung Lebensmittel |
BTA Lebenslauf

Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung stehen BTAs verschiedene Wege offen, sich beruflich weiterzuentwickeln oder zu spezialisieren. Mit wachsender Erfahrung und gezielter Weiterbildung lassen sich verantwortungsvollere Positionen und neue Fachbereiche erschließen.
-
Fachspezialisierung im Labor
Spezialisierung auf bestimmte Techniken oder Fachgebiete wie Molekularbiologie, Zellkultur, Mikrobiologie oder Qualitätskontrolle – besonders gefragt in Forschung und Industrie. -
Weiterbildung zum Techniker (z. B. Biotechnik oder Umweltschutztechnik)
Zwei- bis dreijährige Weiterbildung an Fachschulen, die Führungsaufgaben oder technisch anspruchsvollere Tätigkeiten ermöglicht. -
Studium in naturwissenschaftlichen Fächern
Mit (Fach-)Abitur oder nachträglichem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung möglich – etwa in Biologie, Biochemie, Biotechnologie oder Medizinischer Technik. -
Aufstieg in Leitungspositionen oder Qualitätsmanagement
Mit entsprechender Erfahrung und Fortbildungen können BTAs Teamleitungen übernehmen oder in Bereichen wie Labororganisation, Qualitätssicherung oder Arbeitssicherheit arbeiten.
Was verdient ein BTA?
Das Einkommen als BTA hängt stark vom Einsatzbereich und der Berufserfahrung ab. Grundsätzlich gilt: Im öffentlichen Dienst und in der Industrie sind die Gehälter meist höher als in kleineren Laboren oder in der Forschung.
Wo gibt es aktuell die meisten BTA Jobs?
| Durchschnittliches Gehalt | |
|---|---|
| Einstiegsgehalt | ca. 2.200 € bis 2.800 € brutto pro Monat Im öffentlichen Dienst erfolgt die Eingruppierung meist nach dem Tarifvertrag TVöD oder TV-L, z. B. Entgeltgruppe 6–8. |
| Mit Berufserfahrung | ca. 2.800 € bis 3.300 € brutto pro Monat In leitenden Positionen oder mit technischer Weiterbildung kann auch mehr verdient werden. |
| In der Industrie (z.B. Pharma, Biotechnologie) | bis zu 3.500 € oder mehr brutto pro Monat Vor allem in tarifgebundenen Unternehmen mit Betriebsrat, etwa in der Chemie- oder Pharmabranche, sind die Gehälter meist deutlich besser. Auch Zuschläge, Sonderzahlungen und Boni sind dort möglich. |
Fazit
Das Berufsbild der BTA bietet eine spannende Mischung aus Laborarbeit, wissenschaftlichem Arbeiten und praktischer Anwendung. Es ist ideal für naturwissenschaftlich Interessierte, die gerne genau und sorgfältig arbeiten. Mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Forschung, Industrie und Medizin sowie guten Weiterbildungschancen ist der Beruf ein solides Sprungbrett für eine langfristige Karriere im naturwissenschaftlichen Bereich.




