BTA – Biologisch Technischer Assistent

Angelina Mor
Angelina Mor
Lesedauer: 5 Min.
Aktualisiert am: 13.08.2025

Ein Biologisch-technischer Assistent (BTA) ist ein Fachmann, der in Laboren biologische, mikrobiologische und biochemische Untersuchungen durchführt. Er arbeitet überwiegend mit modernen Analyse- und Messgeräten, bereitet Proben vor und wertet Versuchsergebnisse aus. Typische Aufgaben sind die Züchtung und Untersuchung von Mikroorganismen, Zellkulturen oder Geweben sowie die Durchführung molekularbiologischer Verfahren. BTAs unterstützen Wissenschaftler in Forschung, Entwicklung, Diagnostik und Qualitätssicherung. Die Ausbildung ist in Deutschland eine schulische Berufsausbildung mit praktischem Anteil, die in der Regel zwei Jahre dauert.

Was macht ein BTA?

BTAs übernehmen eine Vielzahl praktischer Tätigkeiten im Laboralltag und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu Forschung, Entwicklung und Diagnostik. Ihre Aufgaben erfordern Präzision, technisches Verständnis und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Durchführung biologischer, mikrobiologischer und biochemischer Versuche

BTAs planen und führen Laborversuche durch, um biologische Prozesse zu untersuchen oder Stoffe zu analysieren. Dazu gehören zum Beispiel die Untersuchung von Mikroorganismen oder die Analyse von Enzymaktivitäten. Ziel ist es, verwertbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, die für Forschung oder Diagnostik relevant sind.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als BTA?

Durchschnittsgehalt
38.664 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als BTA beträgt 38.664 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 35.139 € bis 44.390 € .

Wie viel ist das netto? Berechne es mit unserem Brutto-Netto-Rechner.

Präparation von Proben

BTAs bereiten Proben für Untersuchungen vor, was hohe Präzision erfordert. Sie kultivieren Zellen, schneiden Gewebeproben oder bereiten Flüssigkeiten mit bestimmten Konzentrationen auf. Die Qualität der Probenpräparation hat direkten Einfluss auf die Aussagekraft der Analyse. Daher ist sauberes und strukturiertes Arbeiten hier besonders wichtig.

Anwendung und Pflege von Labortechniken

BTAs bedienen moderne Geräte und Verfahren wie PCR (Polymerase-Kettenreaktion), Zentrifugen oder Fluoreszenzmikroskope. Sie müssen nicht nur die Technik beherrschen, sondern auch regelmäßig Geräte warten und kalibrieren. Eine sorgfältige Dokumentation aller Schritte ist notwendig, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Durch technisches Know-how stellen BTAs die Funktionalität und Genauigkeit der Untersuchungen sicher.

Dokumentation und Auswertung von Versuchsergebnissen

Alle Versuchsergebnisse werden von BTAs präzise dokumentiert, sei es handschriftlich oder digital. Dabei ist es wichtig, strukturiert und nachvollziehbar zu arbeiten – auch kleine Details können entscheidend sein. Die Auswertung erfolgt häufig in Zusammenarbeit mit Biologen oder anderen Fachkräften. Fehlerfreie Dokumentation ist eine Grundvoraussetzung für wissenschaftliche Arbeiten und Berichte.

Anforderungen und Qualifikationen – Wie wird man BTA?

Ein Beruf als BTA setzt sowohl bestimmte schulische Voraussetzungen als auch persönliche Eigenschaften und fachliches Interesse voraus. Die Ausbildung ist praxisorientiert und erfordert neben naturwissenschaftlichem Verständnis auch Konzentrationsfähigkeit und sorgfältiges Arbeiten.

Ausbildung

Die klassische Ausbildung zum BTA erfolgt an einer Berufsfachschule und dauert in der Regel zwei Jahre in Vollzeit. Vorausgesetzt wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss, in vielen Fällen ist auch ein (Fach-)Abitur von Vorteil. Die Ausbildung kombiniert theoretischen Unterricht in Fächern wie Biologie, Chemie und Physik mit umfangreicher Laborpraxis. Häufig wird sie durch ein mehrmonatiges Praktikum in einem externen Labor ergänzt, das erste praktische Einblicke in den Berufsalltag bietet.

Berufserfahrung

Erste berufliche Erfahrungen sammeln BTAs in der Regel bereits im Praktikum während der Ausbildung. Viele übernehmen nach dem Abschluss direkt eine Position in Forschungseinrichtungen, medizinischen Laboren oder in der Industrie. Mit zunehmender Erfahrung können sie sich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren – etwa Zellkulturtechnik, molekularbiologische Methoden oder Qualitätskontrolle.

Top-Unternehmen für BTA

BioNTech
Daiichi Sankyo Europe
AGC Biologics
RHEACELL
Celonic Deutschland

Auch Weiterbildungen und Fortbildungen im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich tragen zur beruflichen Entwicklung bei. Wer sich langfristig weiterentwickeln will, kann zum Beispiel eine Weiterbildung zum Techniker (Fachrichtung Biotechnik) absolvieren oder ein Studium aufnehmen.

Wichtige Fähigkeiten

  • Naturwissenschaftliches Verständnis
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Technisches Geschick
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit und Kommunikation

Branchen

Biologisch-technische Assistenten finden in vielen verschiedenen Bereichen Beschäftigung – Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Je nach Branche unterscheiden sich die Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Karrierechancen.

Tätigkeitsbranchen
Forschungseinrichtungen und HochschulenUnterstützen von wissenschaftlichen Projekten
Pharma- und BiotechnologieindustrieEntwicklung neuer Medikamente, Impfstoffe oder Diagnostikverfahren
Medizinisch-diagnostische LaborePatientenversorgung, zum Beispiel bei Blutuntersuchungen, Gewebeanalysen oder der Erkennung von Krankheitserregern
Lebensmittelindustrie und -analytikLebensmittelproben, Kontrolle von Produktionsprozessen, Qualitätssicherung Lebensmittel

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Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung stehen BTAs verschiedene Wege offen, sich beruflich weiterzuentwickeln oder zu spezialisieren. Mit wachsender Erfahrung und gezielter Weiterbildung lassen sich verantwortungsvollere Positionen und neue Fachbereiche erschließen.

  1. Fachspezialisierung im Labor
    Spezialisierung auf bestimmte Techniken oder Fachgebiete wie Molekularbiologie, Zellkultur, Mikrobiologie oder Qualitätskontrolle – besonders gefragt in Forschung und Industrie.

  2. Weiterbildung zum Techniker (z. B. Biotechnik oder Umweltschutztechnik)
    Zwei- bis dreijährige Weiterbildung an Fachschulen, die Führungsaufgaben oder technisch anspruchsvollere Tätigkeiten ermöglicht.

  3. Studium in naturwissenschaftlichen Fächern
    Mit (Fach-)Abitur oder nachträglichem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung möglich – etwa in Biologie, Biochemie, Biotechnologie oder Medizinischer Technik.

  4. Aufstieg in Leitungspositionen oder Qualitätsmanagement
    Mit entsprechender Erfahrung und Fortbildungen können BTAs Teamleitungen übernehmen oder in Bereichen wie Labororganisation, Qualitätssicherung oder Arbeitssicherheit arbeiten.

Was verdient ein BTA?

Das Einkommen als BTA hängt stark vom Einsatzbereich und der Berufserfahrung ab. Grundsätzlich gilt: Im öffentlichen Dienst und in der Industrie sind die Gehälter meist höher als in kleineren Laboren oder in der Forschung.

Durchschnittliches Gehalt
Einstiegsgehaltca. 2.200 € bis 2.800 € brutto pro Monat
Im öffentlichen Dienst erfolgt die Eingruppierung meist nach dem Tarifvertrag TVöD oder TV-L, z. B. Entgeltgruppe 68.
Mit Berufserfahrungca. 2.800 € bis 3.300 € brutto pro Monat
In leitenden Positionen oder mit technischer Weiterbildung kann auch mehr verdient werden.

In der Industrie (z.B. Pharma, Biotechnologie)bis zu 3.500 € oder mehr brutto pro Monat
Vor allem in tarifgebundenen Unternehmen mit Betriebsrat, etwa in der Chemie- oder Pharmabranche, sind die Gehälter meist deutlich besser. Auch Zuschläge, Sonderzahlungen und Boni sind dort möglich.

Fazit

Das Berufsbild der BTA bietet eine spannende Mischung aus Laborarbeit, wissenschaftlichem Arbeiten und praktischer Anwendung. Es ist ideal für naturwissenschaftlich Interessierte, die gerne genau und sorgfältig arbeiten. Mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in Forschung, Industrie und Medizin sowie guten Weiterbildungschancen ist der Beruf ein solides Sprungbrett für eine langfristige Karriere im naturwissenschaftlichen Bereich.

Angelina Mor ist Marketingexpertin mit einem interdisziplinären Hintergrund in Wirtschaft, Kultur und Sprache. Ihre Praxiserfahrung im Online-Marketing sowie ihr substanziiertes Wissen in Markt- und Werbepsychologie prägen ihre analytische Sicht auf Karrierethemen. Sie versteht, wie Kommunikation wirkt – und wie Unternehmen und Bewerber ihre Botschaften gezielt einsetzen können. Im Karriereratgeber beleuchtet sie Karrierefragen rund um aktuelle Trends im Arbeitsmarkt, Karrierechancen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen sowie über Strategien zur beruflichen Positionierung. Ihre Artikel bieten fundierte Analysen, praxisnahe Tipps und aktuelle Einblicke in die Arbeitswelt.
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