Die Top 5 Formulierungsfehler im Bewerbungsanschreiben

„Bewerbung für…“, „Hiermit bewerbe ich mich…“, „Mit großem Interesse…“ – solche Einstiege schießen vielen Bewerbern sofort durch den Kopf, wenn es an das Bewerbungsanschreibens geht. Kein Wunder: Das Bewerbungsschreiben gilt oft als die schwierigste Hürde im Bewerbungsprozess. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Formulierungsfallen dabei häufig lauern – und wie du sie mit klaren, überzeugenden Alternativen vermeidest.

Das Bewerbungsschreiben ist ein zentrales Element jeder erfolgreichen Bewerbung – insbesondere bei Fach- und Führungspositionen. Der Artikel zeigt, welche häufigen Formulierungsfehler Bewerber:innen vermeiden sollten, um mit Individualität, Klarheit und inhaltlicher Tiefe zu überzeugen. Statt austauschbarer Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen“, empfiehlt der Beitrag konkrete und berufsnahe Formulierungen, die Qualifikation und Motivation glaubwürdig vermitteln.

Formulierungsfehler im Anschreiben: So bewerben Sie sich überzeugend

Ein überzeugendes Bewerbungsschreiben ist der Schlüssel zum erfolgreichen Einstieg in eine neue berufliche Herausforderung – vor allem bei Stellen für qualifizierten Fach- und Führungkräfte.  Egal ob Sie sich als Leiter Buchhaltung, Produktionsverantwortliche, Marketingfachkraft, Personalreferent, Vertriebsleiterin oder Qualitätsmanager bewerben: Das Anschreiben ist Ihre erste Visitenkarte – und sollte frei von Floskeln, aber reich an Substanz sein.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche typischen Formulierungsfehler Sie vermeiden sollten – und wie Sie stattdessen sprachlich überzeugen.

1. Veraltete Einleitungen vermeiden

Viele Bewerber:innen eröffnen das Anschreiben mit formelhaften Sätzen wie:

• „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle“

• „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“

Diese Einleitungen wirken veraltet und beliebig – und sagen nichts über Ihre Eignung aus.

Besser: Beginnen Sie mit einem konkreten Bezug zur Position:

„Mit großem Interesse bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle als Leiter Qualitätskontrolle, da ich auf über zehn Jahre Erfahrung in der Lebensmittelsicherheit zurückblicke und bereits mehrere Audits erfolgreich verantwortet habe.“

2. Floskeln durch konkrete Inhalte ersetzen

Sätze wie:

• „Die ausgeschriebene Stelle entspricht genau meinen Vorstellungen“

• „Ich interessiere mich sehr für Ihre Anzeige“

• „Dann bin ich genau der Richtige für Sie“

sind nichts weiter als Allgemeinplätze – und geben keine Auskunft über Ihre Fähigkeiten.

Besser: Beziehen Sie sich auf Anforderungen aus der Stellenausschreibung:

„Ihr Stellenangebot im Bereich Verwaltungsleitung im öffentlichen Dienst spricht mich besonders an, da ich als geprüfter Verwaltungsfachwirt langjährige Erfahrung in der Personalführung und der Organisation interner Abläufe mitbringe.“

Ein weiterer häufiger Fehler im Anschreiben ist die Formulierung:

• „Ich möchte mich bei Ihnen bewerben…“

Dieser Satz klingt zwar höflich, drückt aber Zurückhaltung aus – als ob die Bewerbung noch in der Schwebe wäre. Doch Sie möchten sich nicht nur bewerben – Sie tun es bereits mit dem Anschreiben.

Besser: Verwenden Sie eine klare und direkte Aussage im Indikativ:

„Ich bewerbe mich auf die ausgeschriebene Stelle als Fachkraft für Personalabrechnung, da ich seit über sechs Jahren in der Entgeltabrechnung tätig bin und Ihre Stellenanzeige meine Schwerpunkte exakt widerspiegelt.“

Diese aktive Formulierung zeigt Entschlossenheit, Selbstsicherheit und Zielorientierung – Eigenschaften, die besonders in Fach- und Führungsrollen geschätzt werden.

3. Eigenschaften mit Beispielen belegen

Beliebte, aber leere Aussagen sind:

• „Ich bin teamfähig, belastbar und flexibel“

Diese Wörter haben ohne Beispiel keinen Überzeugungswert.

Besser: Zeigen Sie, wo Sie diese Eigenschaften bereits erfolgreich eingesetzt haben:

„Während meiner Tätigkeit als Produktionsleiter in der Kunststofftechnik führte ich ein Team von 30 Mitarbeitenden und organisierte die Umstellung auf ein neues Schichtsystem – bei gleichbleibender Produktivität.“

4. Klare Struktur, präzise Sprache

Achten Sie auf eine übersichtliche Gliederung Ihres Anschreibens. Der Text sollte:

• in Einleitung, Hauptteil und Schluss unterteilt sein,

• nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein,

• in aktiver Sprache formuliert sein.

Vermeiden Sie:

• Passivkonstruktionen wie „wurde von mir erledigt“

• Sätze ohne Mehrwert wie: „Ich habe Ihre Anzeige gelesen und bewerbe mich hiermit“

5. Diese Sätze kennt jeder – und so klingen sie besser

Einige Phrasen gehören zu den meistgenutzten im Bewerbungsumfeld. Hier zeigen wir, wie Sie sie klug und inhaltsreich umformulieren:

🔍 Tipp: Diese Keywords wie „mit großem Interesse“, „ausgeschriebene Stelle“ oder „ich bewerbe mich“ bleiben für Personaler relevant – nutzen Sie sie gezielt, aber mit Inhalt.

Wissenswertes:

Wie heißt es richtig – Bewerbung um oder für?

Wie lautet die korrekte Schreibweise, wenn Sie sich um einen Ausbildungsplatz, Praktikumsplatz oder eine interessante, ausgeschriebene Stelle bemühen möchten? Es gibt Schreibweisen, die grammatikalisch richtig sind und solche, die falsch sind.

Richtig

Das Verb „bewerben“ sieht grammatikalisch den Einsatz der Präpositionen „um“ oder „auf“ vor. Somit gibt es drei korrekte Schreibweisen, die Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben verwenden können.

• Richtig: Bewerbung um eine Stelle als Techniker
• Richtig: Bewerbung auf eine Stelle als Techniker
• Richtig: Bewerbung als Techniker

Falsch

Die Formulierung „Bewerbung für einen Job“ ist grammatikalisch inkorrekt.

• Falsch: Bewerbung für eine Stelle als Techniker

Fazit: So überzeugt Ihr Anschreiben auf ganzer Linie

Ein gutes Bewerbungsschreiben für Fach- und Führungskräfte ist:

✅ individuell auf die Stelle zugeschnitten
✅ sprachlich klar und präzise
✅ faktenbasiert statt floskelhaft
✅ strukturiert und maximal eine Seite lang
✅ suchmaschinenfreundlich, ohne an Qualität zu verlieren

Gerade auf höheren Karrierestufen zählt jedes Wort – und jede Formulierung. Zeigen Sie mit Ihrem Anschreiben, dass Sie wissen, was Sie tun – sprachlich wie fachlich.