Pflegefachkraft spricht mit älterer Dame im Rollstuhl

Pflegefachkraft

Richard Opoku
Richard Opoku
Lesedauer: 7 Min.
Aktualisiert am: 17.05.2024

Eine Pflegefachkraft betreut, berät und pflegt pflegebedürftige Menschen aller Altersgruppen in Kranken- und Altenpflege. Sie führen Grundpflege, medizinische Maßnahmen und organisatorische Aufgaben durch. Für die dreijährige Ausbildung wird ein mittlerer Schulabschluss oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung vorausgesetzt.

Was macht man als Pflegefachkraft?

Zu den Aufgaben einer Pflegefachkraft gehören Beratung, Betreuung und Pflege von pflegebedürftigen Menschen. Pflegefachkräfte übernehmen sowohl die Grundpflege, wie das Waschen, Anziehen und Mobilisieren von Patienten, als auch die Behandlungspflege, welche medizinische Tätigkeiten wie Medikamentenverabreichung, Verbandswechsel und Vitalzeichenkontrolle umfasst. Sie bieten emotionale Unterstützung und Beratung für Patienten und Angehörige, dokumentieren Pflege- und Behandlungsmaßnahmen und koordinieren mit anderen Fachkräften. Zudem sind sie in diagnostische Prozesse eingebunden und verantwortlich für die Einhaltung von Hygienestandards in Gesundheitseinrichtungen. Typische Arbeitgeber für Pflegefachkräfte sind Einrichtungen wie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Rehabilitationskliniken oder Hospize.

Was verdient eine Pflegefachkraft?

Das Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. Ort, Unternehmensgröße oder Berufserfahrung. Das Gehalt als Pflegefachkraft liegt zwischen 37.955 € und 45.978 € brutto jährlich. Das Einstiegsgehalt als Pflegefachkraft liegt durchschnittlich bei 39.588 € brutto im Jahr.

Welchen Abschluss braucht eine Pflegefachkraft?

Seit dem 01. Januar 2020 orientiert sich die Ausbildung zur Pflegefachkraft am Pflegeberufegesetz. Das Bundesministerium für Gesundheit gibt eine Übersicht zu den wichtigsten Punkten: Um Pflegefachkraft zu werden, benötigst du entweder einen Realschulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss. Alternativ kannst du mit einem Hauptschulabschluss zugelassen werden, wenn du zusätzlich eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer, eine einjährige landesrechtlich geregelte Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege oder eine einjährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe oder Altenpflegehilfe nachweisen kannst. Zudem sind gesundheitliche Eignung und ausreichende Deutschkenntnisse erforderlich. Die Ausbildung dauert drei Jahre in Vollzeit oder maximal fünf Jahre in Teilzeit und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.

Pflegefachkraft – Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Grund- und Behandlungspflege: Zur Grundpflege zählen tägliche Aufgaben wie das Waschen, Anziehen, Mobilisieren und Lagern von Patienten. Pflegefachkräfte helfen bei der Körperpflege, unterstützen beim Essen und Trinken und sorgen für eine angemessene Hygiene. Unter Behandlungspflege fallen medizinische Tätigkeiten wie das Verabreichen von Medikamenten, das Wechseln von Verbänden, das Messen von Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Temperatur) und die Durchführung von Injektionen.

  • Betreuung und Beratung: Pflegefachkräfte bieten emotionale Unterstützung und begleiten Patienten sowie deren Angehörige durch oft herausfordernde gesundheitliche Phasen. Sie beraten über Pflegebedarfe, gesundheitsfördernde Maßnahmen und helfen bei der Organisation von Nachsorge und Rehabilitation.
  • Dokumentation und Verwaltung: Eine sorgfältige Dokumentation der Pflege- und Behandlungsmaßnahmen ist unerlässlich. Pflegefachkräfte führen Pflegeberichte, dokumentieren den Gesundheitszustand der Patienten und koordinieren mit anderen Fachkräften wie Ärzten und Therapeuten.
  • Diagnostik und Therapie: Pflegefachkräfte sind oft in diagnostische Prozesse eingebunden und assistieren bei Untersuchungen und therapeutischen Maßnahmen. Sie nehmen beispielsweise Blutproben, bereiten Patienten auf Operationen vor und überwachen die Nachsorge.
  • Hygiene- und Infektionsschutz: In Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Gesundheitseinrichtungen sind Pflegefachkräfte verantwortlich für die Einhaltung und Umsetzung von Hygienestandards, um Infektionen zu verhindern und eine sichere Umgebung für Patienten zu gewährleisten.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Pflegefachkraft?

Durchschnittsgehalt
41.961 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Pflegefachkraft variiert in Deutschland zwischen 37.955 € und 45.440 € brutto im Jahr.

Pflegefachkraft – Ausbildung und Studium

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wurde zum 01. Januar 2020 im Rahmen des Pflegeberufegesetzes modernisiert. In den ersten zwei Jahren der Ausbildung erfolgt eine generalistische Schulung, die alle Pflege-Azubis. Im dritten Jahr kannst du dich spezialisieren oder die generalistische Ausbildung fortführen. Für die Spezialisierung hast du die Wahl zwischen Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wurde zum 01. Januar 2020 im Rahmen des Pflegeberufegesetzes modernisiert. In den ersten zwei Jahren der Ausbildung erfolgt eine generalistische Schulung, die alle Pflege-Azubis. Im dritten Jahr kannst du dich spezialisieren oder die generalistische Ausbildung fortführen. Für die Spezialisierung hast du die Wahl zwischen Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.

Übersicht zur Ausbildung als Pflegefachkraft

Berufs­bezeichnungstaatlich anerkannte Pflegefachperson, Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann
ArbeitsorteKrankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Rehabilitationskliniken oder Hospize
AusbildungsartTheoretischer Unterricht an Berufsschule, Praxiseinsätze an Arbeitsorten
Dauer3 Jahre in Vollzeit, maximal 5 Jahre in Teilzeit
Zugangs­voraus­setzungenRealschulabschluss (oder ein gleichwertiger Schulabschluss) oder
Hauptschulabschluss mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung oder

Hauptschulabschluss mit einjähriger Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege oder mit einer Ausbildung in der Krankenpflegehilfe oder Altenpflegehilfe
GebührenDie berufliche Pflegeausbildung ist kostenlos, Lehrmaterialien werden ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft kombiniert theoretischen Unterricht und praktische Einsätze, um umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in der Pflege zu vermitteln. Im theoretischen Teil werden Themen wie Pflegeprozesse, Kommunikation und rechtliche Grundlagen behandelt. 

Die praktische Ausbildung findet in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen statt, wobei im letzten Drittel eine Spezialisierung in Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege möglich ist. Prüfungen begleiten die Ausbildung, um den Lernfortschritt sicherzustellen und die Qualifikation zu bestätigen.

  • Theoretischer Unterricht: Pflegeprozesse und Pflegediagnostik, Kommunikation und Beratung, Gesundheitsförderung, rechtliche Grundlagen 
  • Praktische Ausbildung: Einsatz in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten; Betreuung und Versorgung von Patienten
  • Letztes Ausbildungsdrittel: Spezialisierung in Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 
  • Prüfungen: qualifizierte Leistungseinschätzungen, Zwischenprüfung, staatliche Abschlussprüfung

Übersicht zum Pflegestudium

Alternativ zur dualen Ausbildung kannst du auch ein Pflegestudium absolvieren. Das Pflegestudium dauert mindestens drei Jahre und kombiniert theoretische und praktische Lehrveranstaltungen an der  Hochschule und in verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Neben den Inhalten der beruflichen Ausbildung vermittelt das Studium erweiterte Kompetenzen zur Steuerung und Gestaltung komplexer Pflegeprozesse, Erschließung neuer pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse und Qualitätsentwicklung. 

Ab 2025 werden zusätzliche Kompetenzen für die selbstständige Ausübung von Heilkunde in Bereichen wie Diabetesmanagement und Pflege von Menschen mit chronischen Wunden oder Demenz vermittelt. Das Pflegestudium ist ein dualer Studiengang und wird daher auch vergütet.

BerufsbezeichnungPflegefachperson, Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann
ArbeitsorteKrankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Rehabilitationskliniken oder Hospize
AusbildungsartTheoretische und praktische Lehrveranstaltungen an staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen sowie Praxiseinsätze in Pflegeeinrichtungen
DauerMindestens 3 Jahre
ZugangsvoraussetzungenHochschulzugangsberechtigung (z. B. Abitur) oder gleichwertige Qualifikation, teilweise auch ohne Abitur möglich gemäß landesrechtlichen Regelungen
GebührenStudiengebühren können anfallen, abhängig von der Hochschule; Lehr- und Lernmittel werden in der Regel kostenlos bereitgestellt

Top-Unternehmen für Pflegefachkraft

Universitätsklinikum Düsseldorf
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Universitätsmedizin Greifswald KöR
Medizinische Fakultät Heidelberg

Perspektiven & Berufsaussichten als Pflegefachkraft

Pflegefachkräften stehen unterschiedliche Spezialisierungen offen, für die sie sich schon während der Ausbildung oder im Anschluss entscheiden können. Laut Bundesministerium für Gesundheit sind Regelungen für Spezialisierungen während der Ausbildung bundesweit einheitlich geregelt. Spezialisierungen nach der Ausbildung werden auf Landesebene geregelt.

Spezialisierungen während der Ausbildung:

Altenpflege: Für das letzte Ausbildungsdrittel können Azubis den gesonderten Abschluss “Altenpfleger/-in” wählen, wenn im Ausbildungsvertrag eine Vertiefung in der stationären Langzeitpflege oder der ambulanten Akut- und Langzeitpflege mit Ausrichtung auf Langzeitpflege vereinbart ist.

Gesundheits- und Kinderkrankenpflege: Wenn im Ausbildungsvertrag ein Vertiefungseinsatz in der pädiatrischen Versorgung vereinbart ist, kann im letzten Ausbildungsdrittel der gesonderte Abschluss “Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in” gewählt werden. Personen in diesem Beruf werden auch häufig als Krankenschwester bezeichnet.

 Spezialisierungen nach der Ausbildung

Weitere Spezialisierungen nach deiner Ausbildung zur Pflegefachkraft kannst du in Fort- und Weiterbildungen erwerben. 

Pflegeberater

  • Typ: Fortbildung
  • Inhalte: Pflegefachwissen, Recht in der Pflege, Case Management, Bedarfsermittlung, Umgang mit Medikamenten, Qualitätsmanagement, kultursensible Pflege, Kommunikation.
  • Gesetzliche Vorschriften: Weiterbildung nach § 7a SGB XI zertifiziert.
  • Voraussetzungen für die Zulassung: Abgeschlossene Berufsausbildung in einem Gesundheitsfachberuf oder mehrjährige Erfahrung in einer beratenden Tätigkeit.

Pflegepädagoge

  • Typ: Studium (berufsbegleitend)
  • Inhalte: Pflegewissenschaft, Pädagogik, didaktische Modelle und Methoden, Gesundheitswissenschaft, rechtliche Aspekte, empirische Grundlagen der Pflegeforschung.
  • Gesetzliche Vorschriften: Kultusministerkonferenz 2009 zu Regelungen für Studium ohne Abitur.
  • Voraussetzungen für die Zulassung: Abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens 3 Jahre Berufserfahrung. Je nach Bundesland kann auch eine Hochschulzugangsberechtigung erforderlich sein (Abitur oder Fachhochschulreife). 

Wo gibt es aktuell die meisten Pflegefachkraft Jobs?

Pflegedienstleitung (PDL)

  • Typ: Weiterbildung
  • Inhalte: Organisation und Kontrolle des betrieblichen Ablaufes, Personalführung, Betriebswirtschaft, Pflegeorganisation, Konfliktmanagement, Arbeitsrecht, Sozialgesetzgebung.
  • Gesetzliche Vorschriften: Mindeststundenzahl von 460 Stunden gemäß § 71 Absatz 3 SGB XI.
  • Voraussetzungen für die Zulassung: Abgeschlossene Berufsausbildung als Pflegefachkraft und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung.

Fachkrankenpfleger

  • Typ: Weiterbildung
  • Inhalte: Spezialisierungen in Intensivpflege und Anästhesie, Onkologie, Nephrologie, psychiatrische Pflege, Hygiene, Palliativ- und Hospizpflege, klinische Geriatrie, Schmerzmanagement.
  • Gesetzliche Vorschriften: Abhängig von den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Spezialisierung.
  • Voraussetzungen für die Zulassung: Abgeschlossene Berufsausbildung als Kranken- und Gesundheitspfleger.
Richard Opoku

Richard Opoku

Content Marketing Manager

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Richard ist Content Marketing Manager mit einem Hintergrund in Politikwissenschaften. Durch sein Studium hat er ein tiefes Verständnis für komplexe Zusammenhänge entwickelt. Er unterstützt Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ziele in verschiedenen Branchen zu erreichen. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Ratschläge und seine Leidenschaft für die Förderung von Karrieren aus.
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