Was ist das IFW?
Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden – kurz IFW - ist ein Forschungsinstitut, in dem Wissenschaftler und Ingenieure zusammenarbeiten. Sie erforschen die Physik und Chemie von Stoffen, die sich für neue Materialien eignen könnten. Dafür kommen im IFW viele Disziplinen zusammen: Experimentalphysik, theoretische Festkörperphysik, Chemie, Werkstoffforschung und Elektrotechnik.
Das IFW Dresden ist eine rechtlich eigenständige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Was macht das IFW?
Für den technischen Fortschritt in unserer Gesellschaft spielen Materialien eine ganz wesentliche Rolle. Neue grundlegende Entdeckung in der Physik oder Chemie führen zur Suche nach Stoffen, in denen diese neuen physikalischen oder chemischen Effekte vorkommen. Es müssen Herstellungsverfahren und neue Bauelemente und Produkte entwickelt werden, so dass diese neuen Effekte genutzt werden können. Das war schon in der Steinzeit so, als man die Härte des Steins für Werkzeuge genutzt hat. Es setzte sich fort in der Erfindung von Legierungen, die der Bronzezeit ihren Namen gaben und in der späteren Verwendung von Eisen in der Eisenzeit. Jetzt, im Informationszeitalter sind Materialien wichtig, die zum Beispiel Informationen speichern und übertragen können, Wellen einer bestimmten Frequenz filtern, ein magnetisches Feld abschirmen, Wärme in Strom verwandeln oder Energie speichern. Diese Prozesse spielen sich auf der Ebene von Molekülen, Atomen und Elektronen ab und werden von den Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik bestimmt. Das IFW Dresden erforscht diese physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Auf dieser Grundlage entwickeln wir Materialien, die ganz neue Funktionen haben oder ihre Funktion besser erfüllen können. Beispiele dafür sind: biegsame Magnetsensoren, Materialien, die den Strom ohne Widerstand oder nur in bestimmte Richtungen leiten, biokompatible Legierungen, Magnete, die ihre Umgebung kühlen können oder Stoffe, die Wärme in elektrischen Strom umwandeln.
Wer arbeitet am IFW?
Das IFW Dresden beschäftigt ca. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die meisten davon sind Physiker, Chemiker oder Ingenieure. Hinzu kommen ca. 80 Wissenschaftler, die als Stipendiaten und Gäste am IFW tätig sind. Viele davon sind junge Menschen, die sich noch in der Ausbildung befinden. Am IFW sind ca.130 Nachwuchswissenschaftler tätig, die ihre Doktorarbeit anfertigen und hierfür in die Forschungsprojekte des IFW eingebunden sind. Außerdem beschäftigt das IFW 20 Auszubildende.
Wie wird das IFW finanziert?
Wie alle Leibniz-Institute wird das IFW zum großen Teil mit öffentlichen Mitteln finanziert. Diese Mittel werden durch Bund und Länder jeweils zur Hälfte bereitgestellt. Die Grundfinanzierung des IFW beträgt ca. 33 Mio. Euro jährlich. Zusätzlich zur Grundfinanzierung wirbt das IFW Projektmittel von ca. 9 Mio. Euro pro Jahr ein.
Voraussetzung für die Finanzierung mit öffentlichen Mitteln ist, dass die Forschungsergebnisse international konkurrenzfähig und von gesamtgesellschaftlicher Relevanz sind. Diese Voraussetzungen werden alle sieben Jahre eingehend überprüft.