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Mechatroniker

Ausbildung zum Mechatroniker

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 5 Min.
Aktualisiert am: 29.01.2025

Die Ausbildung zum Mechatroniker ist eine duale Ausbildung, die Mechanik, Elektronik und Informatik kombiniert. Sie dauert in der Regel 3,5 Jahre und erfolgt sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule. Während dieser Zeit erwerben die Auszubildenden fundierte Kenntnisse in der Montage, Wartung und Reparatur mechatronischer Systeme sowie in der Programmierung von Steuerungstechniken. Die Ausbildung gliedert sich in verschiedene Phasen, in denen theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung verbunden wird. Nach Abschluss der Ausbildung bestehen vielfältige Karrieremöglichkeiten in der Industrie, Automatisierungstechnik und Medizintechnik, mit weiteren Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Was macht man in der Ausbildung als Mechatroniker?

Mechatroniker arbeiten an der Schnittstelle zwischen Mechanik, Elektronik und Informatik. Während der Ausbildung lernen sie, Maschinen und Anlagen zu montieren, zu warten und zu reparieren. Dazu gehört das Verdrahten elektrischer Komponenten, das Programmieren von Steuerungen und die Fehleranalyse bei technischen Störungen. In der Praxis bedeutet das, dass Mechatroniker beispielsweise Roboterarme in der Automobilindustrie installieren, Produktionsanlagen instand halten oder Maschinen in Betrieb nehmen.

Die Ausbildung findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. In der Schule werden theoretische Grundlagen wie Elektrotechnik, Steuerungstechnik und Werkstoffkunde vermittelt, während im Unternehmen praktische Erfahrungen gesammelt werden.

Was lernt man in den einzelnen Ausbildungsjahren?

Die Ausbildung zum Mechatroniker ist in verschiedene Phasen unterteilt, in denen unterschiedliche Schwerpunkte vermittelt werden:

Ausbildungsjahr Was lernt man in der Berufsschule? Was lernt man im Betrieb/in der Praxis?
1. Jahr Grundlagen in Mechanik, Elektrotechnik, technisches Zeichnen Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, einfache Montagearbeiten
2. Jahr Vertiefung in Elektronik, Pneumatik, SPS-Programmierung Aufbau und Verdrahtung elektrischer Steuerungen, Wartungsarbeiten
3. Jahr Anwendung komplexer mechatronischer Systeme, Steuerungstechnik Fehleranalyse, Instandhaltung und Optimierung von Maschinen
4. Jahr Qualitätsmanagement, Sicherheitstechnik, Vorbereitung auf die Prüfung Eigenständige Durchführung von Projekten, Spezialisierung auf Fachbereiche

Nach jedem Ausbildungsjahr erfolgt eine Prüfung zur Überprüfung des erlernten Wissens. Besonders im letzten Jahr sind eigenverantwortliches Arbeiten und projektbezogene Aufgaben von großer Bedeutung.

Wie lange dauert die Ausbildung als Mechatroniker?

Die reguläre Dauer der Ausbildung zum Mechatroniker beträgt 3,5 Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen, beispielsweise bei sehr guten schulischen Leistungen oder einer vorherigen fachbezogenen Ausbildung, kann die Dauer auf 3 Jahre verkürzt werden. Die Ausbildung erfolgt im dualen System, das heißt, es gibt eine Kombination aus praktischer Arbeit im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule.

Spezialisierungen innerhalb der Mechatroniker-Ausbildung

Es gibt verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb der Mechatroniker-Ausbildung. Dazu gehören beispielsweise:

  • Kfz-Mechatroniker: Spezialisierung auf Kraftfahrzeugtechnik und elektronische Systeme in Autos.
  • Industrie-Mechatroniker: Arbeit an Maschinen und Produktionsanlagen in der Industrie.
  • Medizintechnische Mechatronik: Wartung und Reparatur medizinischer Geräte und Anlagen.

Durch die Spezialisierung können Mechatroniker gezielt in Branchen arbeiten, die sie besonders interessieren.

Wie schwer ist die Ausbildung als Mechatroniker?

Die Ausbildung zum Mechatroniker ist anspruchsvoll, aber mit Interesse an Technik und handwerklichem Geschick gut zu bewältigen. Besonders wichtig sind mathematische und physikalische Grundkenntnisse, da viel mit elektrischen Schaltplänen, Steuerungssystemen und mechanischen Bauteilen gearbeitet wird. Die Kombination aus Theorie und Praxis erfordert zudem ein gutes Maß an Eigeninitiative und Lernbereitschaft.

Wer sich für Technik begeistert und gerne an Maschinen arbeitet, wird in der Ausbildung viel Spaß haben. Herausforderungen gibt es vor allem in der Einarbeitung in komplexe Steuerungssysteme und bei der Fehleranalyse. Allerdings werden Azubis in der Regel intensiv betreut und bekommen nach und nach mehr Verantwortung.

Wie viel verdient man in der Ausbildung als Mechatroniker?

Die Vergütung während der Ausbildung zum Mechatroniker variiert je nach Branche und Region. Durchschnittlich kann man mit folgendem Gehalt rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.000 – 1.100 Euro brutto
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.100 – 1.200 Euro brutto
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.200 – 1.350 Euro brutto
  • 4. Ausbildungsjahr: ca. 1.300 – 1.500 Euro brutto

Nach der Ausbildung steigt das Gehalt je nach Qualifikation und Berufserfahrung deutlich an. Mechatroniker verdienen nach einigen Jahren Berufserfahrung durchschnittlich zwischen 2.800 und 3.800 Euro brutto im Monat, mit Weiterbildungsmöglichkeiten kann das Gehalt noch weiter steigen.

Wie bekomme ich einen Ausbildungsplatz?

Ein Ausbildungsplatz als Mechatroniker erfordert eine gute Vorbereitung und strategische Bewerbung. Hier sind einige wichtige Schritte:

  1. Schulabschluss prüfen: Ein mittlerer Bildungsabschluss (z. B. Realschulabschluss) ist oft Voraussetzung. Gute Noten in Mathematik, Physik und Technik sind von Vorteil.
  2. Bewerbungsunterlagen vorbereiten: Ein überzeugendes Anschreiben, ein strukturierter Lebenslauf und Kopien der letzten Zeugnisse sind essenziell.
  3. Praktika absolvieren: Ein Praktikum in einem technischen Betrieb kann erste Erfahrungen vermitteln und die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen.
  4. Unternehmen recherchieren: Viele Betriebe bieten auf ihren Websites Informationen zu offenen Ausbildungsstellen an. Jobportale und die Bundesagentur für Arbeit sind ebenfalls gute Anlaufstellen.
  5. Bewerbungen rechtzeitig abschicken: Viele Unternehmen beginnen bereits ein Jahr vor Ausbildungsstart mit der Auswahl neuer Azubis.
  6. Vorstellungsgespräche und Tests vorbereiten: Technisches Grundwissen, logisches Denken und handwerkliches Geschick werden oft in Einstellungstests geprüft.

Mit guter Vorbereitung und Engagement stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Mechatroniker sehr gut.

Welche Anforderungen gibt es an Bewerber?

Ein Realschulabschluss ist in der Regel die Mindestvoraussetzung, wobei auch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss Chancen haben, wenn sie praktische Erfahrung oder gute Noten in relevanten Fächern mitbringen. Um eine Ausbildung als Mechatroniker zu beginnen, sind einige Grundvoraussetzungen wichtig:

  • Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
  • Gute mathematische und physikalische Kenntnisse
  • Interesse an Mechanik und Elektronik
  • Sorgfältige und präzise Arbeitsweise
  • Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit

Einsatzbereiche für Mechatroniker

Mechatroniker sind in vielen Branchen gefragt, darunter:

Wo gibt es aktuell die meisten Ausbildung Mechatroniker Jobs?

  • Automobilindustrie
  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Medizintechnik
  • Energie- und Umwelttechnik

Durch die breite Ausbildung stehen zahlreiche Karrieremöglichkeiten offen, sowohl in handwerklichen als auch industriellen Bereichen.

Berufsperspektiven für Mechatroniker

Die Ausbildung zum Mechatroniker bietet eine hervorragende Zukunftsperspektive mit guten Verdienstmöglichkeiten und vielfältigen Karrierechancen. Wer technisches Verständnis mitbringt und gerne praktisch arbeitet, findet in diesem Beruf eine spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit. Nach der Ausbildung gibt es zudem zahlreiche Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa als Techniker, Meister oder sogar mit einem anschließenden Studium in Mechatronik oder Automatisierungstechnik.

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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