Chief Financial Officer Berufsbild

CFO – Chief Financial Officer

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 7 Min.
Aktualisiert am: 04.07.2025

Ein CFO (Chief Financial Officer) ist der Finanzvorstand eines Unternehmens und trägt die oberste Verantwortung für alle finanziellen Belange. Dazu zählen insbesondere die strategische Finanzplanung, das Risikomanagement, die Überwachung der Buchhaltung sowie die Steuerung von Liquidität und Investitionen. Der CFO sorgt dafür, dass das Unternehmen finanziell stabil und zukunftsfähig aufgestellt ist, indem er fundierte Entscheidungen auf Basis von Finanzkennzahlen trifft. In vielen Unternehmen gehört der CFO zur Geschäftsführung oder dem Vorstand und ist eine Schlüsselfigur bei der Entwicklung langfristiger Unternehmensstrategien. Neben der Verantwortung für Finanzen wirkt er oft auch an M&A-Prozessen, Kapitalmarktkommunikation und der Digitalisierung von Finanzprozessen mit.

Was ist ein CFO?

Ein CFO (Chief Financial Officer) ist der höchste Finanzverantwortliche eines Unternehmens und Teil der obersten Führungsebene. Er trägt die Gesamtverantwortung für die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Organisation. Als zentrale Figur im Management steuert er alle finanziellen Überlegungen und sorgt dafür, dass das Unternehmen wirtschaftlich fundierte Entscheidungen trifft.

„Ein Chief Financial Officer (CFO) ist eine hochrangige Führungskraft, die für die Überwachung der finanziellen Aktivitäten eines Unternehmens verantwortlich ist, einschließlich Cashflow-Management, Finanzplanung, Risikoanalyse und Finanzberichterstattung.“investopedia.com

Der CFO verbindet strategisches Denken mit Zahlenverständnis und bewertet Chancen und Risiken aus finanzieller Sicht. Er steht im ständigen Austausch mit der Geschäftsführung, Investoren und weiteren Stakeholdern. In großen Unternehmen ist der CFO häufig Teil des Vorstands, in kleineren direkt der Geschäftsleitung zugeordnet.

Wie wird man CFO?

Der Weg zum CFO beginnt in der Regel mit einem Studium der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Finanzwissenschaften oder eines verwandten Studiengangs. Viele CFOs haben darüber hinaus einen Masterabschluss oder einen MBA absolviert, um ihre Kenntnisse in Finanzmanagement, Controlling und Unternehmensstrategie zu vertiefen.

Entscheidend für eine Karriere als CFO ist jedoch nicht nur die akademische Qualifikation, sondern vor allem der berufliche Werdegang: Wer CFO werden will, muss über viele Jahre hinweg finanznahe Fach- und Führungserfahrung sammeln, typischerweise im Controlling, Rechnungswesen, in der Unternehmensfinanzierung oder im Treasury.

„Je nach Größe und Art des Unternehmens verfügen CFO-Kandidaten in der Regel über 15 bis 20 Jahre Erfahrung, darunter mehrere Jahre auf der Ebene des Vizepräsidenten.“Forbes.com

Nur 17 % der CFOs steigen intern über leitende Positionen im Finanzbereich auf. Die große Mehrheit wird extern berufen, meist weil sie besondere Expertise, Branchenerfahrung oder ein starkes Netzwerk mitbringen. Der klassische Aufstieg erfolgt also häufig nicht im eigenen Unternehmen, sondern über einen Wechsel. Wichtige Stationen auf dem Karriereweg sind dabei leitende Positionen im Finanzbereich, Erfahrung im Umgang mit Investoren, Mitwirkung bei Unternehmensübernahmen sowie Tätigkeiten an der Schnittstelle zur Geschäftsführung. Laut einer Analyse von Aleph dauert es im Durchschnitt 18,5 Jahre und sechs berufliche Stationen, bis Kandidaten die CFO-Position erreichen.

Führungsstärke, strategisches Denken, Risikobewusstsein und eine klare Kommunikationsfähigkeit sind weitere Voraussetzungen, um in die oberste Finanzposition eines Unternehmens zu gelangen. Der CFO wird vom Vorstand, der Geschäftsführung oder bei börsennotierten Unternehmen teilweise auch vom Aufsichtsrat berufen.

Alternativ kann der Weg zum CFO auch über die Gründung eines eigenen Unternehmens führen, bei dem man selbst die Finanzverantwortung übernimmt.

So wirst du CFO – Zahlen & Fakten

Eine Analyse von Aleph zum Karriereweg von CFOs in internationalen Unternehmen gibt Einblicke in typische Muster und Stationen auf dem Weg zur Finanzspitze.  Dabei zeigt sich: Der Weg zum CFO ist anspruchsvoll und lang:

FaktWert
Durchschnittliche Dauer bis zur ersten CFO-Position18,5 Jahre
Durchschnittliche Anzahl beruflicher Stationen bis zum CFO6 Rollen
Anteil der CFOs mit internem Aufstieg17 %
CFOs mit Bachelor-Abschluss in Finance83 %
Anteil der weiterführenden Abschlüsse, die ein MBA sind81 %

In welchem Bereich starten CFO’s ihre Karriere?

BereichAnteil
Einstiegsbereich: Accounting32 %
Einstiegsbereich: Corporate Finance32 %
Einstiegsbereich: Investment Banking29 %
Einstiegsbereich: Consulting7 %

Der klassische Weg zum CFO führt häufig über ein Studium im Finanzbereich, einen Einstieg in Accounting oder Corporate Finance, mehrere Stationen in finanznahen Führungsrollen und oft über einen externen Wechsel. Der MBA spielt dabei eine herausragende Rolle als Weiterbildungsschritt auf dem Weg zur Führungsetage.

Was macht ein CFO?

Ein CFO (Chief Financial Officer) trägt die Gesamtverantwortung für die finanzielle Steuerung eines Unternehmens. Er sorgt dafür, dass finanzielle Stabilität, Wachstum und strategische Weichenstellungen auf einer belastbaren ökonomischen Grundlage stehen. Dabei hat sich die Rolle des CFOs in den letzten Jahren stark verändert, vom Buchhalter zum strategischen Entscheidungsträger im Top-Management.

„Die Rolle des CFO hat sich weit über das traditionelle Finanzmanagement hinaus entwickelt. Heutige CFOs sind entscheidende strategische Führungskräfte, die sich auf drei Kernverantwortlichkeiten konzentrieren: optimale Kapitalallokation, Aufrechterhaltung und Vertiefung von Wettbewerbsvorteilen sowie Risikomanagement.“Harvard Business Review

Optimale Kapitalallokation

Eine der zentralen Aufgaben des CFO ist es, das vorhandene Kapital bestmöglich einzusetzen. Das betrifft sowohl interne Investitionen als auch externe Finanzierungsentscheidungen. CFOs entwickeln kurz- und langfristige Finanzpläne, steuern Budgets und prognostizieren zukünftige Entwicklungen. Sie entscheiden mit, ob Kapital in neue Technologien, Märkte oder Restrukturierungen fließen soll  und tragen Verantwortung dafür, dass sich Investitionen langfristig auszahlen.

Finanzsteuerung und Reporting

Der CFO überwacht die gesamte Finanzbuchhaltung, erstellt Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse und ist für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben verantwortlich. Er liefert die Kennzahlen, auf deren Grundlage strategische Entscheidungen getroffen werden, sowohl intern als auch gegenüber Investoren, Banken oder Aufsichtsgremien.

Wettbewerbsvorteile sichern und ausbauen

CFOs agieren heute als aktive Gestalter unternehmerischer Wettbewerbsfähigkeit. Sie arbeiten eng mit dem CEO und anderen Vorstandsmitgliedern zusammen, um strategische Ziele zu erreichen und nachhaltige Wachstumschancen zu identifizieren. Ihre wirtschaftliche Perspektive fließt in zentrale Entscheidungen wie Markteintritte, Akquisitionen oder Innovationsprojekte ein.

Strategische Rolle im Top-Management

CFOs sind nicht nur Zahlenverwalter, sondern strategische Partner der Geschäftsführung. Sie analysieren die wirtschaftlichen Folgen von Entscheidungen, beraten beim Eintritt in neue Märkte, bei M&A-Transaktionen oder größeren Investitionsprojekten. Besonders in kapitalmarktorientierten Unternehmen ist der CFO oft die wichtigste Ansprechperson für Analysten, Investor Relations und Ratingagenturen.

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Führung und Organisation

Der CFO leitet die gesamte Finanzabteilung, häufig ergänzt um Controlling, Treasury, Steuern, Recht oder IT. Er baut leistungsfähige Teams auf, entwickelt Talente weiter und sorgt für eine effiziente, regelkonforme Arbeitsweise. Dabei wird er zur zentralen Figur für eine verlässliche und zukunftsgerichtete Finanzorganisation.

„Der CFO ist heute ein zentraler Partner des CEOs bei der Maximierung des Unternehmenswerts. Er hilft bei der Gestaltung von Portfoliostrategien, trifft wichtige Investitions- und Finanzierungsentscheidungen und kommuniziert mit wichtigen Stakeholdern und das alles, während er ein vielseitiges und technologisch versiertes Finanzteam leitet.“McKinsey

Risikomanagement

Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld ist das frühzeitige Erkennen und Steuern von Risiken. Ob Zinsänderungen, Währungsrisiken, geopolitische Unsicherheiten oder regulatorische Veränderungen, der CFO muss mögliche finanzielle Auswirkungen analysieren und geeignete Maßnahmen zur Absicherung treffen.

Liquiditäts- und Risikomanagement

Dazu gehören das Management der Zahlungsfähigkeit, die Optimierung der Kapitalstruktur und der Einsatz von Instrumenten zur Risikominderung. Der CFO stellt sicher, dass das Unternehmen auch in Krisenzeiten finanziell flexibel bleibt.

Kommunikation und Transparenz

Ein wirksames Risikomanagement setzt Vertrauen voraus. Der CFO übersetzt komplexe Daten in verständliche Aussagen, kommuniziert proaktiv mit Stakeholdern und schafft Transparenz gegenüber Investoren, Aufsichtsbehörden und Mitarbeitenden.

CFO-Gehalt – Was verdient ein CFO?

Ein CFO verdient in Deutschland im Durchschnitt rund 200.000 Euro brutto im Jahr, wobei Boni, Aktienoptionen oder Zusatzleistungen je nach Unternehmensgröße und Branche erheblich variieren können.

In mittelständischen Unternehmen liegen die Jahresgehälter typischerweise zwischen 130.000 und 180.000 Euro, während CFOs großer Konzerne oft auf 300.000 Euro und mehr kommen, teils deutlich darüber, wenn variable Vergütungselemente und langfristige Anreizprogramme hinzukommen.

Branchen wie Pharma, Industrie, IT und Finanzdienstleistungen zahlen besonders gut, ebenso börsennotierte Unternehmen. Laut Gehaltserhebungen von Kienbaum und PwC haben auch Standort, Mitarbeiterverantwortung, Budgethöhe und internationaler Tätigkeitsbereich spürbaren Einfluss auf das tatsächliche Gehalt.

Zusätzlich zu Fixgehalt und Bonus erhalten viele CFOs Dienstwagen, Altersvorsorge, Beteiligungen oder Sachleistungen. In Start-ups oder jungen Tech-Unternehmen kann das Fixgehalt geringer ausfallen, dafür sind Anteile am Unternehmen (Equity) dort oft Teil des Vergütungspakets.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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