Zusatzbeitragssatz 2026

Krankenkassenbeiträge 2026 – Das ändert sich

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 4 Min.
Aktualisiert am: 19.12.2025

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung liegt im Jahr 2026 bei geschätzten 2,9 %. Dieser Schätzwert wurde am 15. Oktober 2025 vom GKV-Schätzerkreis, also dem Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband festgelegt. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag dient als Orientierung für Versicherte und Arbeitgeber und wird jedes Jahr neu berechnet.

Der Zusatzbeitragssatz selbst ist ein Prozentsatz, den gesetzlich Versicherte zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz ihrer Krankenkasse zahlen. Er wird erhoben, wenn die Einnahmen einer Krankenkasse nicht ausreichen, um alle Leistungen zu finanzieren. Jede Krankenkasse kann ihren eigenen Zusatzbeitrag festlegen, dieser muss jedoch von der zuständigen Aufsichtsbehörde genehmigt werden.

Warum der durchschnittliche Zusatzbeitrag wichtig ist

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag zeigt, wie sich die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt entwickeln. Er dient als Richtwert, an dem sich Versicherte und Arbeitgeber orientieren können. Für viele Berechnungen im Sozialversicherungssystem, zum Beispiel bei der Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung oder für Zuschüsse von Arbeitgebern, ist dieser Durchschnittswert entscheidend.

Er hilft außerdem dabei, die Finanzlage der Krankenkassen besser einzuschätzen. Steigt der durchschnittliche Zusatzbeitrag, bedeutet das in der Regel, dass die Ausgaben im Gesundheitssystem wachsen. Trotzdem hat jede Krankenkasse weiterhin ihren eigenen Zusatzbeitrag, der vom Durchschnitt abweichen kann. Der Durchschnittswert macht die Unterschiede zwischen den Kassen also vergleichbarer.

Entwicklung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird jedes Jahr vom Bundesministerium für Gesundheit basierend auf der Schätzung des GKV-Schätzerkreis festgelegt und gilt dann für das kommende Kalenderjahr. Grundlage sind die erwarteten Einnahmen und Ausgaben aller gesetzlichen Krankenkassen. Der Wert ist also kein einfacher Durchschnitt aller Kassenbeiträge, sondern eine rechnerische Größe, die die finanzielle Entwicklung im gesamten Gesundheitssystem widerspiegelt.

JahrDurchschnittlicher Zusatzbeitrag
20262,9 %
20252,5 %
20241,7 %
20231,6 %
20221,3 %
20211,3 %
20201,1 %
20190,9 %

In den vergangenen Jahren ist der durchschnittliche Zusatzbeitrag stetig gestiegen. Nach einer stabilen Phase bis 2021 nahm er in den Folgejahren zu, weil die Ausgaben für medizinische Leistungen, Pflege und Verwaltung deutlich wuchsen. Für das Jahr 2026 liegt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz bei 2,9 % und zeigt damit, wie sich die Gesamtkosten in der gesetzlichen Krankenversicherung weiterentwickeln.

Auswirkungen für Versicherte und Arbeitgeber

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz beeinflusst, wie viel Geld Beschäftigte und Arbeitgeber monatlich an die gesetzliche Krankenversicherung zahlen. Steigt der Durchschnittswert, kann das auch höhere Beiträge bei einzelnen Krankenkassen bedeuten. Der Zusatzbeitrag wird immer zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen, sodass sich die Mehrbelastung auf beide Seiten verteilt.

Für Versicherte bedeutet ein höherer Zusatzbeitrag, dass vom Bruttogehalt etwas weniger übrig bleibt. Arbeitgeber müssen dagegen etwas mehr an Sozialabgaben zahlen. Auch Rentner und Bezieher von Arbeitslosengeld sind betroffen, da sich ihre Beiträge nach dem festgelegten Durchschnittssatz richten. Der neue Wert von 2,9 % dient damit als Grundlage für viele Berechnungen und hat direkten Einfluss auf die monatlichen Abgaben im Jahr 2026.

Übersicht der Krankenkassen 2025/2026

Die Höhe des Zusatzbeitrags variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse. Während einige Krankenkassen ihre Beiträge stabil halten, passen andere ihre Sätze regelmäßig an, um steigende Ausgaben auszugleichen. Die folgende Übersicht zeigt die aktuell bekannten Zusatzbeiträge für 2026:

KrankenkasseZusatzbeitrag 2025Zusatzbeitrag 2026Gesamtbeitragssatz 2026
AOK Baden-Württemberg2,6%2,99%17,59%
AOK Bayern2,69%2,69%17,29%
AOK Hessen2,49%2,98%17,58%
AOK Niedersachsen2,7%2,98%17,58%
AOK Nordost3,5%3,5%18,1%
AOK Rheinland/Hamburg2,99%3,29%17,89%
AOK Plus3,1%3,1%17,7%
Audi BKK2,4%2,6%17,2%
BARMER3,29%3,29%17,89%
BKK exklusiv2,39%3,49%18,09%
BKK firmus2,18%2,18%16,78%
BKK Herkules4,38%4,38%18,98%
BKK mkk3,5%3,5%18,1%
BKK VDN3,19%3,19%17,79%
Continentale Betriebskrankenkasse3,33%3,33%17,93%
DAK-Gesundheit2,8%
Debeka BKK3,25%3,25%17,85%
energie-bkk2,98%3,98%18,58%
HEK-Hanseatische Krankenkasse2,5%
hkk Krankenkasse2,19%2,59%17,19%
IKK classic3,4%3,4%18%
IKK – Die Innovationskasse4,3%4,3%18,9%
IKK gesund plus3,39%3,39%17,99%
IKK Südwest3,25%3,25%17,85%
KKH Kaufmännische Krankenkasse3,78%3,78%18,38%
Knappschaft4,4%4,3%18,9%
mkk3,5%3,5%18,1%
R + V Betriebskrankenkasse2,96%
SBK3,8%3,8%18,4%
Techniker Krankenkasse2,45%
VIACTIV Krankenkasse3,27%4,19%18,79%

Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse?

Ein Wechsel der Krankenkasse kann sich lohnen, wenn der Zusatzbeitrag steigt. Versicherte haben in diesem Fall ein Sonderkündigungsrecht und können zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln. Dadurch lassen sich oft Kosten sparen.

Ein Wechsel ist unkompliziert. Es reicht, die Fristen der aktuellen Krankenkasse zu beachten und die Angebote anderer Anbieter zu vergleichen. Wichtige Punkte sind der Zusatzbeitrag, zusätzliche Leistungen und Service.

Wir empfehlen keine bestimmte Krankenkasse. Die Entscheidung sollte immer auf den eigenen Bedürfnissen und einem fairen Vergleich der Leistungen beruhen.


DISCLAIMER

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Informationsübermittlung. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Gewähr für deren Vollständigkeit oder Richtigkeit. Wir empfehlen dir, dich für verbindliche Informationen direkt an deine Krankenkasse zu wenden.

Jan-Philipp Schreiber

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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