Staatlich geprüfter Elektrotechniker

Elektrotechniker

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 08.07.2025

Ein Elektrotechniker ist ein Fachmann, der elektrische Anlagen, Systeme und Geräte plant, entwickelt, überwacht oder instand hält.
Je nach Qualifikation arbeitet er in der Entwicklung, Produktion, Wartung oder technischen Projektleitung, etwa in der Automatisierung, Energietechnik oder Gebäudeausrüstung. Der Begriff kann sich auf Absolventen einer Technikerausbildung (staatlich geprüfter Techniker in Elektrotechnik) oder auf Studienabschlüsse im Bereich Elektrotechnik beziehen. Elektrotechniker verbinden technisches Fachwissen mit praktischer Umsetzung und sind in zahlreichen Branchen gefragt.

Elektrotechniker Aufgaben

Ein Elektrotechniker plant, installiert und wartet elektrische Systeme, Anlagen oder Komponenten und sorgt dafür, dass sie sicher, effizient und störungsfrei funktionieren. Er ist in der technischen Umsetzung ebenso tätig wie in der Projektplanung und Qualitätssicherung.

Welche Aufgaben hat ein Elektrotechniker?

Je nach Branche und Qualifikationen kann der Aufgabenbereich eines Elektrotechnikers unterschiedlich ausfallen. Typische Aufgaben für Elektrotechniker sind:

  • Planung und Entwurf elektrischer Anlagen
  • Installation und Inbetriebnahme technischer Systeme
  • Wartung, Prüfung und Instandhaltung
  • Fehlersuche und Störungsbeseitigung
  • Dokumentation und technische Kommunikation

Planung und Projektierung

Elektrotechniker erstellen Schaltpläne, planen die elektrische Auslegung von Maschinen, Gebäuden oder Anlagen und wählen passende Komponenten aus. Sie kalkulieren den Materialbedarf, berücksichtigen gesetzliche Vorgaben und stimmen technische Details mit anderen Gewerken ab. Im industriellen Umfeld begleiten sie oft Projekte von der Konzeptphase bis zur Abnahme und dokumentieren ihre Arbeit für die spätere Wartung oder Erweiterung.

Umsetzung und Inbetriebnahme

Bei der praktischen Umsetzung installieren Elektrotechniker Kabelsysteme, Schaltschränke, Sensoren oder Steuerungen. Sie prüfen elektrische Verbindungen, führen Messungen durch und sorgen für die Einhaltung von Sicherheitsstandards. Nach der Installation nehmen sie die Systeme in Betrieb, testen die Funktionen und weisen Anwender in die Bedienung ein. Auch die Anpassung von Steuerungssoftware kann Teil ihrer Aufgabe sein.

Wartung und Fehlersuche

Im laufenden Betrieb sind Elektrotechniker für die regelmäßige Wartung und Prüfung elektrischer Anlagen verantwortlich. Sie kontrollieren Schutzeinrichtungen, erkennen Abnutzung oder Überlastungen und beheben technische Störungen. Bei unerwarteten Ausfällen lokalisieren sie Fehlerquellen systematisch und führen Reparaturen durch. Ziel ist es, Ausfallzeiten zu minimieren und die Betriebssicherheit dauerhaft zu gewährleisten.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Elektrotechniker?

Durchschnittsgehalt
48.024 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Elektrotechniker beträgt 48.024 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 39.684 € bis 58.900 € .

Wie viel ist das netto? Berechne es mit unserem Brutto-Netto-Rechner.

Elektrotechniker arbeiten dabei sowohl eigenverantwortlich als auch im Team und verbinden theoretisches Fachwissen mit praktischem Handeln. Ihre Tätigkeit ist wichtig für den reibungslosen Ablauf technischer Prozesse in nahezu allen Branchen.

Wie wird man Elektrotechniker?

Um Elektrotechniker zu werden, führt der Weg entweder über eine staatlich geprüfte Technikerweiterbildung oder über ein Studium im Bereich Elektrotechnik. Beide Qualifikationen eröffnen unterschiedliche Einsatzbereiche, setzen jedoch jeweils eine technische Vorbildung voraus.

Technikerweiterbildung – der klassische Weg zum Elektrotechniker

Die häufigste Variante ist die Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker, die auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem elektrotechnischen Beruf aufbaut, zum Beispiel als Elektroniker für Betriebstechnik oder Energie- und Gebäudetechnik. Zusätzlich wird in der Regel mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorausgesetzt.

Die Weiterbildung dauert in Vollzeit etwa zwei Jahre, in Teilzeit meist drei bis vier Jahre. Sie findet an Technikerschulen oder Berufskollegs statt und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. In der Ausbildung werden neben fachlicher Vertiefung auch Projektarbeit, Kommunikation, Betriebswirtschaft und rechtliche Grundlagen behandelt.

Mit dem Abschluss als staatlich geprüfter Techniker ist der Einsatz in Planung, Projektleitung, Qualitätssicherung oder technischer Kundenbetreuung möglich. Auch eine spätere Selbstständigkeit oder die Tätigkeit als Ausbilder ist denkbar.

Studium als Alternative

Ein alternativer Weg ist das Bachelorstudium der Elektrotechnik, das in der Regel sechs bis sieben Semester dauert. Es ist stärker theoretisch ausgerichtet und bietet später Zugang zu höheren Positionen in Entwicklung, Forschung oder technischem Management. Wer bereits die Technikerweiterbildung absolviert hat, kann unter bestimmten Voraussetzungen direkt in ein späteres Fachsemester des Studiums einsteigen.

Voraussetzungen für Elektrotechniker

Wer Elektrotechniker werden möchte, braucht technisches Verständnis, präzises Arbeiten und die Bereitschaft, sich ständig mit neuen Technologien auseinanderzusetzen. Neben einer passenden Vorbildung sind sowohl fachliche Kenntnisse als auch persönliche Eigenschaften wichtig für den beruflichen Erfolg.

Fachliche Voraussetzungen

Die Grundlage für die Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker ist eine abgeschlossene Berufsausbildung im elektrotechnischen Bereich, zum Beispiel als Elektroniker für Betriebstechnik, Automatisierungstechnik oder Energie- oder Gebäudetechnik. Zusätzlich wird in der Regel ein Jahr Berufserfahrung vorausgesetzt.

Im Studium der Elektrotechnik gelten je nach Hochschule die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife als Zugangsvoraussetzung. In beiden Fällen sollten gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Technik vorhanden sein. Auch Grundlagen der Informatik, vor allem im Bereich Steuerungstechnik und Automatisierung, sind in der Ausbildung und im späteren Berufsalltag von großer Bedeutung.

Wichtige persönliche Eigenschaften

Elektrotechniker tragen Verantwortung für technische Anlagen, Sicherheitsstandards und Prozessabläufe. Daher spielen bestimmte persönliche Eigenschaften eine zentrale Rolle:

Top-Unternehmen für Elektrotechniker

Schön Klinik
BMW Group
Hamburger Energienetze
SPIE Deutschland & Zentraleuropa
WISAG Dienstleistungsholding
  • Sorgfalt und Genauigkeit, um Schaltpläne korrekt zu lesen und Systeme fehlerfrei umzusetzen
  • Analytisches Denken, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Probleme gezielt zu lösen
  • Teamfähigkeit, da viele Projekte in enger Abstimmung mit anderen Fachabteilungen durchgeführt werden
  • Belastbarkeit und Eigenverantwortung, insbesondere bei der Inbetriebnahme oder Fehlersuche unter Zeitdruck
  • Lernbereitschaft, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, zum Beispiel bei Digitalisierung, Smart Grids oder Automatisierungssystemen

Spezialisierungen im Bereich Elektrotechnik

Die Elektrotechnik ist ein vielseitiges Berufsfeld mit zahlreichen Spezialisierungen. Elektrotechniker können sich je nach Interesse, Branche und Qualifikation auf bestimmte Fachbereiche konzentrieren, in denen sie ihr Wissen gezielt vertiefen und anwenden.

Automatisierungstechnik

In der Automatisierungstechnik dreht sich alles um die Steuerung und Regelung technischer Prozesse. Elektrotechniker in diesem Bereich entwickeln, programmieren und betreuen automatisierte Systeme, zum Beispiel für Produktionsstraßen, Robotechnik oder Gebäudeautomation. Sie arbeiten mit speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), Bussystemen und Visualisierungssoftware und sorgen dafür, dass komplexe Abläufe zuverlässig und effizient funktionieren.

Energietechnik

Die Energietechnik beschäftigt sich mit der Erzeugung, Verteilung und Nutzung elektrischer Energie. Elektrotechniker in diesem Bereich planen und betreiben Stromnetze, konzipieren Energieversorgungsanlagen oder kümmern sich um die Einbindung erneuerbarer Energien. Auch Themen wie Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder Netzstabilität spielen eine wachsende Rolle. Besonders Versorgungsunternehmen, Stadtwerke und Energieberater beschäftigen Fachkräfte mit dieser Spezialisierung. 

Nachrichtentechnik und Kommunikationstechnik

In diesem Bereich geht es um die Übertragung, Verarbeitung und Sicherheit von Informationen. Elektrotechniker konzipieren und betreuen Systeme wie Mobilfunkanlagen, Netzwerke oder Funktechnik. Auch Glasfaserinfrastruktur und drahtlose Kommunikationstechnologien gehören zu den Arbeitsfeldern. Unternehmen aus der Telekommunikation, IT oder Sicherheitstechnik setzen hier auf elektronische Fachkompetenz.

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Mikrosystemtechnik und Elektronik

Die Mikrosystemtechnik verbindet Elektrotechnik mit feinmechanischen und elektronischen Komponenten. Elektrotechniker mit dieser Spezialisierung entwickeln und testen elektronische Baugruppen, Sensoren oder Halbleitertechnik. Sie arbeiten häufig in der Entwicklung von Geräten für die Medizintechnik, Fahrzeugtechnik oder Industrieelektronik und sind an der Schnittstelle zwischen Forschung, Produktentwicklung und Fertigung tätig.

Gebäudetechnik und Gebäudesystemtechnik

Hier liegt der Fokus auf elektrischen Anlagen in Wohn- und Zweckbauten. Elektrotechniker planen, installieren und betreuen Systeme für Beleuchtung, Energieverteilung, Sicherheitstechnik oder intelligente Gebäudesteuerung. Auch die Integration von Photovoltaik, Speicherlösungen oder Smart-Home-Technik fällt in diesen Bereich.

Karrierechancen und Zukunftsaussichten für Elektrotechniker

Die Karrierechancen für Elektrotechniker sind ausgezeichnet. In nahezu allen technischen Branchen werden Fachkräfte mit elektrotechnischem Know-how gesucht. Die Elektrotechnik zählt zu den zentralen Disziplinen der industriellen Entwicklung, was sich direkt auf die Nachfrage und die langfristige Sicherheit des Berufs auswirkt.

Bereits nach der Ausbildung oder der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker bestehen sehr gute Einstiegsmöglichkeiten. Mit wachsender Berufserfahrung sind Aufstiege in die Projektleitung, Qualitätssicherung oder technische Kundenberatung möglich. Wer sich zusätzlich spezialisiert, zum Beispiel in der Automatisierung oder Energieverteilung, kann seine Position im Unternehmen weiter festigen.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist denkbar, zum Beispiel als Elektrotechniker im Handwerk, mit einem eigenen Planungsbüro oder als externer technischer Berater. Ebenso bietet sich die Option eines berufsbegleitenden Studiums an, um später in die Entwicklung, Forschung oder ins technische Management zu wechseln.

Wo gibt es aktuell die meisten Elektrotechniker Jobs?

Langfristig wird die Elektrotechnik noch an Bedeutung gewinnen. Gründe dafür sind die Digitalisierung industrieller Prozesse, die zunehmende Automatisierung, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Wandel zu nachhaltiger Gebäudetechnik. Themen wie Elektromobilität, Smart Grids, Robotik oder Industrie 4.0 verändern den Beruf stetig und schaffen neue Aufgabenfelder.

Elektrotechniker, die bereit sind, sich mit modernen Technologien auseinanderzusetzen und sich kontinuierlich weiterzubilden, werden auch in Zukunft sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Verbindung aus Fachwissen, Praxisnähe und Innovationsfähigkeit macht diesen Beruf zu einem zukunftssicheren Tätigkeitsfeld mit breitem Entwicklungspotenzial.

Was verdient ein Elektrotechniker?

Ein Elektrotechniker verdient in Deutschland durchschnittlich etwa 47.500 € brutto pro Jahr, was einem monatlichen Bruttogehalt von rund 3.960 € entspricht. Berufseinsteiger mit weniger als drei Jahren Erfahrung können mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von etwa 48.800 € rechnen, was monatlich rund 4.067 € brutto entspricht.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt. Elektrotechniker mit über zehn Jahren Erfahrung verdienen durchschnittlich 59.200 € brutto jährlich, was etwa 4.933 € pro Monat entspricht.
Während der Ausbildung liegt die monatliche Bruttovergütung im ersten Jahr bei etwa 970 € bis 1.050 €, im zweiten Jahr bei 1.020 € bis 1.110 €, im dritten Jahr zwischen 1.100 € und 1.200 € und im letzten Halbjahr der Ausbildung zwischen 1.140 € und 1.270 €.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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