Gehaltsvorstellung Bewerbung
Die Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung bezeichnet die Angabe, welches Bruttogehalt ein Bewerber pro Jahr oder pro Monat für die angestrebte Position erwartet. Sie dient Arbeitgebern als Orientierung, ob die finanziellen Erwartungen mit dem vorgesehenen Budget übereinstimmen. Oft wird sie auf Wunsch des Arbeitgebers im Anschreiben oder in einem separaten Feld des Bewerbungsformulars genannt. Die Formulierung sollte realistisch, marktgerecht und zur eigenen Qualifikation passend sein. Eine gut begründete Gehaltsvorstellung kann zudem die Verhandlungsposition im Bewerbungsprozess stärken.
Inhalt
Gehaltsvorstellung formulieren
Die Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung wird üblicherweise als Bruttojahresgehalt angegeben. Die Formulierung der Gehaltsvorstellung in einer Bewerbung sollte klar, professionell und knapp sein. Arbeitgeber erwarten in der Regel keine lange Begründung, sondern eine präzise Angabe, die zum Stellenprofil passt. Dabei hat sich die Angabe als Bruttojahresgehalt etabliert, da sie für beide Seiten am transparentesten ist. Wer den Betrag als verhandelbar kennzeichnen möchte, kann dies mit einer kurzen Ergänzung ausdrücken, ohne unsicher zu wirken.
Beispiele für gelungene Formulierungen:
- „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 50.000 Euro brutto jährlich.“
- „Meine Gehaltsvorstellung beträgt 3.500 Euro brutto monatlich und ist verhandelbar.“
- „Ich strebe ein Jahresgehalt von 45.000 Euro brutto an, abhängig von den weiteren Rahmenbedingungen.“
Wichtig ist, dass die Formulierung sachlich bleibt und keine Rechtfertigung im Anschreiben enthält. Die Begründung für den gewählten Betrag gehört, falls überhaupt, in ein späteres Gespräch. Wer Flexibilität signalisieren möchte, sollte statt schwammiger Formulierungen wie „nach Vereinbarung“ lieber konkret werden und den Zusatz „verhandelbar“ nutzen.
Gehaltsvorstellung berechnen
Eine überzeugende Gehaltsvorstellung basiert immer auf fundierter Recherche und realistischen Erwartungen. Der erste Schritt ist daher, den branchenüblichen Rahmen für die angestrebte Position zu kennen. Faktoren wie Berufserfahrung, Qualifikation, Unternehmensgröße, Standort und Verantwortungsbereich spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Für Bewerber bieten die jobvector Gehaltsseiten einen fundierten Überblick über marktübliche Gehälter. Dort lassen sich typische Gehaltsbereiche für verschiedene Berufe, Branchen und Karrierestufen einsehen. Mit dem jobvector Gehaltsplaner kannst du darüber hinaus individuell ermitteln, welches Gehalt für deine Qualifikation, Berufserfahrung und gewünschte Position realistisch ist.
Gehaltsvorstellung – Realistischen Wert finden:
- Marktrecherche: Nutze Gehaltsdatenbanken, branchenspezifische Studien und Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben.
- Persönliche Faktoren einbeziehen: Qualifikationen, Weiterbildungen, Auslandserfahrung oder besondere Fachkenntnisse können den Wert erhöhen.
- Rahmenbedingungen berücksichtigen: Prüfe, ob Sonderzahlungen wie 13. Gehalt, Boni oder Zulagen in deiner Zielbranche üblich sind.
- Spannbreite festlegen: Statt nur einen festen Betrag zu wählen, kann eine Gehaltsspanne mehr Flexibilität schaffen.
Wer gut vorbereitet ist, kann seine Gehaltsvorstellung im Bewerbungsprozess selbstbewusst vertreten und auf Rückfragen souverän reagieren. Ein fundierter Wert erhöht nicht nur die Chancen auf eine Einigung, sondern vermeidet auch, dass man sich unter Wert verkauft.
Gehaltsvorstellung brutto oder netto angeben?
Bei der Angabe der Gehaltsvorstellung ist es wichtig, klar zu formulieren, ob Sonderzahlungen wie ein 13. Gehalt oder Weihnachtsgeld enthalten sind. In vielen Branchen wird das Gehalt als Bruttojahresgehalt inklusive aller festen Zahlungen angegeben. Wenn du diesen Gesamtbetrag nennst, sind Sonderzahlungen bereits eingerechnet. Möchtest du hingegen, dass ein 13. Gehalt oder Bonus zusätzlich gezahlt wird, sollte dies deutlich formuliert werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Beispiele für präzise Formulierungen:
- „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 50.000 Euro brutto jährlich inklusive eines 13. Gehalts.“
- „Meine Gehaltsvorstellung beträgt 48.000 Euro brutto jährlich, zuzüglich eines möglichen 13. Gehalts.“
Ob du das 13. Gehalt einrechnest oder separat angibst, hängt von der üblichen Praxis in deiner Branche ab. Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, das Thema im Bewerbungsgespräch zu klären und sich vorab mithilfe von Gehaltsstatistiken ein Bild davon zu machen, ob ein 13. Gehalt branchenüblich ist. So stellst du sicher, dass deine Angaben zum Gehalt transparent und für Arbeitgeber eindeutig nachvollziehbar sind.
Gehaltsvorstellung nach Beschäftigungsarten
Die korrekte Angabe der Gehaltsvorstellung hängt stark von der Art der Beschäftigung ab. Während bei einer Vollzeitstelle in der Regel das Bruttojahresgehalt als Standard gilt, sind bei Teilzeit, Werkstudententätigkeiten oder Minijobs andere Angaben üblich und oft übersichtlicher.
Gehaltsvorstellung Werkstudent
Werkstudenten geben ihre Gehaltsvorstellung am besten als Stundenlohn an, da die wöchentliche Arbeitszeit meist flexibel ist. Beispiel: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 15 Euro brutto pro Stunde.“
Teilzeit 20 oder 30 Stunden
Bei Teilzeitbeschäftigungen ist es sinnvoll, den Betrag auf die vereinbarte Wochenstundenzahl zu beziehen. Möglich ist die Angabe als Bruttomonatsgehalt oder hochgerechnet auf das Bruttojahresgehalt. Beispiel: „Meine Gehaltsvorstellung beträgt 2.200 Euro brutto monatlich bei 30 Stunden pro Woche.“
Minijob
Für Minijobs wird der Stundenlohn oder die pauschale monatliche Vergütung genannt, häufig mit dem Hinweis auf den Minijob-Rahmen. Beispiel: „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 12 Euro brutto pro Stunde.“
Gehaltsvorstellung Bewerbungsgespräch
Im Bewerbungsgespräch wir die Gehaltsvorstellung oft noch einmal direkt angesprochen, selbst wenn du sie bereits in der schriftlichen Bewerbung genannt hast. Ziel ist es, zu prüfen, ob deine Vorstellungen zur Position, zum Budget und zu den Marktwerten passen. Wichtig ist, dass du deine Angaben selbstbewusst und ohne lange Rechtfertigungen vorträgst. Eine klare, kurze Antwort wirkt sicherer als ausführliche Erklärungen, die Unsicherheit signalisieren könnten.
Bereite dich vor, indem du deine Zahl aus der Bewerbung bestätigst oder, falls nötig, leicht anpasst, wenn sich im Gespräch neue Informationen zu Aufgaben, Verantwortung oder Zusatzleistungen ergeben. Falls du verhandlungsbereit bist, kannst du dies mit einem Zusatz wie „Das ist meine Vorstellung, ich bin aber offen für ein Gespräch über die genauen Rahmenbedingungen“ signalisieren.
Tipps für das Gespräch:
- Gehaltswunsch ruhig und ohne Zögern nennen
- Immer in Brutto angeben und klar zwischen Jahres- oder Monatsgehalt unterscheiden
- Zusatzleistungen wie Boni oder 13. Gehalt nur ansprechen, wenn sie für dich relevant sind
- Eine Gehaltsspanne kann Flexibilität zeigen, sollte aber nicht zu weit gefasst sein
Gehaltsvorstellung nicht angeben, obwohl gefordert
Manche Bewerber verzichten bewusst auf die Angabe einer Gehaltsvorstellung, selbst wenn sie in der Stellenausschreibung ausdrücklich verlangt wird. Dieser Schritt sollte gut überlegt sein, denn viele Arbeitgeber sehen die Gehaltsangabe als notwendige Information, um Bewerbungen schnell einzuordnen. Wird sie weggelassen, kann das dazu führen, dass die Bewerbung als unvollständig gilt oder gar nicht berücksichtigt wird.
Es gibt jedoch Situationen, in denen eine bewusste Nichtangabe sinnvoll sein kann. Das gilt vor allem dann, wenn das Aufgabenspektrum noch unklar ist oder wenn du den Verhandlungsrahmen zunächst im persönlichen Gespräch abstecken möchtest. In diesem Fall ist es wichtig, die fehlende Zahl durch eine kurze Erklärung zu ersetzen, um dennoch Professionalität zu zeigen.
Beispiel für eine Formulierung ohne konkrete Zahl:
„Gerne möchte ich die Details zu den Aufgaben und Rahmenbedingungen im persönlichen Gespräch klären, bevor wir über die konkrete Vergütung sprechen.“
