Good Manufacturing Practices

GMP – Good Manufacturing Practice

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 6 Min.
Aktualisiert am: 29.04.2025

GMP steht für Good Manufacturing Practice, auf Deutsch Gute Herstellungspraxis. GMP ist ein System von Richtlinien und Vorschriften, das sicherstellen soll, dass Produkte – insbesondere in der Pharmazeutik, Biotechnologie, Medizintechnik, aber auch der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie – unter kontrollierten Bedingungen hergestellt werden. Ziel ist es, die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der Produkte zu gewährleisten.

Was ist GMP?

GMP steht für Good Manufacturing Practice und bezeichnet ein international anerkanntes Regelwerk zur Sicherstellung der Qualität und Sicherheit von Produkten, insbesondere in der Pharma-, Biotechnologie- und Lebensmittelindustrie.
Es legt verbindliche Anforderungen an die Herstellung, Kontrolle, Dokumentation und Hygiene fest, um Risiken für Verbraucher und Patienten konsequent zu minimieren.

GMP umfasst Regeln zur:

  • Dokumentation und Rückverfolgbarkeit

  • Hygiene und Sauberkeit in Produktionsbereichen

  • Qualifikation von Personal

  • Validierung von Prozessen und Anlagen

  • Kontrolle von Rohstoffen und Endprodukten

  • Umgang mit Abweichungen und Beschwerden

GMP ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Qualitätssystem, dessen Nichteinhaltung schwere rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen haben kann.

Was ist das durchschnittliche Gehalt für GMP Jobs?

Durchschnittsgehalt
51.852 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt im Bereich GMP beträgt 51.852 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 40.442 € bis 63.796 €.

Wie viel ist das netto? Berechne es mit unserem Brutto-Netto-Rechner.

In welchen Berufsfeldern braucht man GMP-Kenntnisse?

GMP-Kenntnisse vor allem dort, wo es um die Herstellung und Qualitätssicherung sensibler Produkte geht, wichtig.

1. Pharmazeutische Industrie

  • Pharmazeuten, Pharmakanten, Produktionsmitarbeiter

  • Qualitätssicherung (QA) und Qualitätskontrolle (QC)

  • Validierungs- und Qualifizierungsexperten

2. Biotechnologie

  • Labortechniker, Biotechnologen, Forschungs- und Entwicklungspersonal

  • Mitarbeiter in Produktion und Upstream/Downstream Processing

3. Medizintechnik

  • Entwicklungsingenieure, Produktionsmitarbeiter, Regulatory Affairs Manager

4. Lebensmittel- und Getränkeindustrie

  • Lebensmitteltechnologen, Qualitätssicherungsbeauftragte, Auditoren

5. Kosmetikindustrie

  • Produktentwickler, Qualitätsmanager, Herstellungsverantwortliche

Top-Unternehmen für GMP

BioNTech
Daiichi Sankyo Europe
AGC Biologics
RHEACELL
Coriolis Pharma Research

Zusammengefasst: Überall, wo die Gesundheit des Endverbrauchers im Mittelpunkt steht, ist GMP-Wissen unverzichtbar.

GMP-Wissen für die Berufspraxis

In der Berufspraxis reicht es nicht aus, GMP nur theoretisch zu kennen – vielmehr müssen die Grundsätze täglich konsequent angewendet werden.
Mitarbeiter in regulierten Branchen tragen eine hohe Verantwortung: Ihre Arbeit entscheidet unmittelbar über die Qualität und Sicherheit von Produkten.
Deshalb ist es entscheidend zu verstehen, welche GMP-Anforderungen im Arbeitsalltag besonders relevant sind und wie sie korrekt umgesetzt werden.

Wer mit GMP arbeitet, muss bestimmte Kernprinzipien und Verhaltensweisen verinnerlichen. Hier einige wichtige Praxisbeispiele:

GMP Lebenslauf

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CV
Wichtiges Wissen Warum es wichtig ist
Dokumentation „Was nicht dokumentiert ist, gilt als nicht gemacht.“ Beweissicherung, Nachvollziehbarkeit, rechtliche Absicherung
Hygiene und Sauberkeit Strikte persönliche Hygiene und Anlagenreinigung erforderlich Vermeidung von Kontaminationen und Produktverunreinigungen
Schulung und Qualifikation Nur geschultes Personal darf GMP-relevante Tätigkeiten ausüben Sicherstellung fachgerechter Arbeitsweise
Standardarbeitsanweisungen (SOPs) Arbeiten immer gemäß definierter und geprüfter Prozesse Vereinheitlichung, Fehlervermeidung
Abweichungen und Fehlerkultur Abweichungen müssen sofort gemeldet und dokumentiert werden Frühzeitige Problemerkennung, kontinuierliche Verbesserung
Audit-Bereitschaft Jederzeitige Inspektionsfähigkeit ist Pflicht Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Rückverfolgbarkeit Lückenlose Nachvollziehbarkeit aller Schritte und Materialien Kontrolle über Produkte und Prozesse
Prozessvalidierung Prozesse müssen bewiesen zuverlässig Ergebnisse liefern Produktqualität und -sicherheit gewährleisten
Kontamination vermeiden Strikte Einhaltung aseptischer Techniken Schutz der Produktintegrität
Change Control (Änderungsmanagement) Änderungen müssen formal geprüft und freigegeben werden Risiken durch Änderungen kontrollieren und dokumentieren

GMP ist weit mehr als eine gesetzliche Anforderung – es ist ein umfassendes Qualitätsdenken. Mitarbeiter in pharmazeutischen, biotechnologischen, medizinischen und lebensmitteltechnischen Berufen müssen GMP-Prinzipien nicht nur kennen, sondern auch im Arbeitsalltag konsequent anwenden.
GMP sichert die Qualität von Produkten und schützt sowohl die Gesundheit der Konsumenten als auch die Integrität der Hersteller.

GxP, GMP, GLP und weitere Standards

Im regulierten Umfeld (Pharma, Biotech, Medizintechnik) trifft man häufig auf die Abkürzung GxP.
GxP ist ein Sammelbegriff für verschiedene “Good Practice”-Regelwerke, die Qualität und Sicherheit gewährleisten sollen.
Das „G“ steht für Good (Gute), das „P“ für Practice (Praxis). Das „x“ ist ein Platzhalter für verschiedene Bereiche, in denen diese Praktiken angewendet werden.

Wichtige Beispiele für GxP-Standards

 

Abkürzung Bedeutung Beschreibung
GMP Good Manufacturing Practice Richtlinien für die Herstellung und Kontrolle von Arzneimitteln, Wirkstoffen, Medizinprodukten und teilweise auch Lebensmitteln und Kosmetika.
GLP Good Laboratory Practice Vorschriften für die Planung, Durchführung, Überwachung und Dokumentation von nicht-klinischen Laborstudien (z.B. Sicherheitsprüfungen von Wirkstoffen).
GCP Good Clinical Practice Leitlinien für die Durchführung klinischer Prüfungen am Menschen zur Sicherstellung von Ethik, Qualität und Integrität der Studiendaten.
GDP Good Distribution Practice Regeln für die korrekte Lagerung und den sicheren Transport von Arzneimitteln entlang der Lieferkette.
GVP Good Pharmacovigilance Practice Standards für das Erfassen, Bewerten und Verhindern von Nebenwirkungen und Risiken bei Arzneimitteln (Pharmakovigilanz).

Warum ist GxP wichtig?

Alle GxP-Richtlinien haben das Ziel, die Patientensicherheit, die Produktqualität und die Integrität der Daten sicherzustellen.
Organisationen müssen je nach Tätigkeitsfeld mehrere GxP-Standards gleichzeitig einhalten (z.B. GMP für die Herstellung und GLP für Tests in Entwicklungslabors).

GxP-konformes Arbeiten ist gesetzlich geregelt (z.B. durch EU-Verordnungen, FDA-Regularien) und wird regelmäßig durch Behördenaudits kontrolliert.

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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