Konstruktionsmechaniker

Konstruktionsmechaniker

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 10 Min.
Aktualisiert am: 28.11.2025

Ein Konstruktionsmechaniker ist ein Facharbeiter, der große Stahl- und Metallkonstruktionen herstellt, zusammenbaut und montiert. Er bearbeitet Bleche, Rohre und Profile aus Stahl oder Aluminium, bringt sie in die gewünschte Form und verbindet sie durch Schweißen, Schrauben oder Nieten zu komplexen Konstruktionen wie Brücken, Kräne oder Schiffsrümpfe. Dabei arbeitet er nach technischen Zeichnungen und achtet auf Maßgenauigkeit, Stabilität und Sicherheit.

Als Konstruktionsmechaniker sind Fachkräfte oft gleichzeitig auch ausgebildete Schweißer. In diesem Berufsfeld wird regelmäßig mit anspruchsvoller Schweißtechnik gearbeitet, weshalb ein gültiger Schweißerschein häufig vorausgesetzt oder zumindest empfohlen wird.

Konstruktionsmechaniker Überblick

Was macht ein Konstruktionsmechaniker?

Konstruktionsmechaniker fertigen und montieren große Metallbauteile, verbinden sie zu tragenden Konstruktionen und sorgen dafür, dass diese stabil, maßgenau und funktional sind. Sie arbeiten mit Blechen, Stahlträgern oder Rohren, lesen technische Zeichnungen und nutzen Maschinen, Schweißgeräte und Werkzeuge, um Bauteile präzise herzustellen und zu montieren.

Ihre Arbeit ist oft Teil größerer Projekte. Konstruktionsmechaniker bringen beispielsweise Brückenteile, Fahrstuhlgerüste oder industrielle Förderanlagen in Form und sorgen für deren fachgerechte Umsetzung. Zu den Kernaufgaben gehören neben dem Lesen von technischen Zeichnungen auch spezifische Metallarbeiten wie Fugen und Brennarbeiten, Austrenn- und Anpassungsarbeiten sowie der fachgerechte Anbau von Bauteilen und Komponenten.

Metallteile anfertigen und bearbeiten

Ein zentraler Teil des Berufs ist die Herstellung der benötigten Bauteile. Konstruktionsmechaniker schneiden Bleche, Rohre oder Profile mit CNC-gesteuerten Maschinen zu, biegen oder formen sie und bearbeiten die Oberflächen. Die Grundlage dafür sind technische Zeichnungen, aus denen Maße, Materialien und Verbindungsstellen exakt hervorgehen. Neben der maschinellen Bearbeitung übernehmen sie auch handwerkliche Tätigkeiten wie Bohren, Schleifen oder Entgraten.

Konstruktionen zusammenbauen und montieren

Sobald die Einzelteile vorbereitet sind, geht es an die Montage. Hier fügen Konstruktionsmechaniker die Komponenten zu Baugruppen zusammen – oft durch Schweißen, Nieten oder Schrauben. Bei größeren Projekten erfolgt die Montage direkt auf der Baustelle, zum Beispiel beim Hallenbau oder Brückenbau. Dabei müssen Sicherheitsvorgaben eingehalten und häufig auch Hebezeuge oder Krane eingesetzt werden. Auch das genaue Ausrichten und Justieren der Bauteile gehört zur Aufgabe.

Kontrolle, Wartung und Reparatur

Nach der Montage prüfen Konstruktionsmechaniker, ob alles korrekt sitzt, belastbar ist und den Vorgaben entspricht. Sie messen nach, kontrollieren Schweißnähte und führen ggf. Anpassungen durch. Darüber hinaus übernehmen sie bei bestehenden Anlagen auch Wartungsarbeiten oder Reparaturen – etwa, wenn ein Stahlträger ausgetauscht werden muss oder eine Schweißnaht nachgebessert werden soll.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Konstruktionsmechaniker?

Durchschnittsgehalt
37.584 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Konstruktionsmechaniker beträgt 37.584 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 34.452 € bis 41.258 € .

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Durch diese Qualitätskontrollen stellen sie sicher, dass die Konstruktionen dauerhaft stabil und betriebstauglich bleiben. Dabei müssen sie oft im Team arbeiten, sich auf wechselnde Bedingungen einstellen und technische Probleme direkt vor Ort lösen.

Konstruktionsmechaniker Ausbildung

In der Ausbildung lernen die Auszubildenden, wie man Bleche, Rohre und Profile nach technischen Zeichnungen bearbeitet und zu stabilen Konstruktionen verbindet. Sie üben das Schweißen, Schneiden, Biegen und Montieren von Bauteilen und erfahren, wie man moderne CNC-gesteuerte Maschinen bedient.

In der Berufsschule wird das notwendige Fachwissen vermittelt. Dazu gehören unter anderem Mathematik für technische Berechnungen, Werkstoffkunde, technisches Zeichnen und Grundlagen der Steuerungstechnik. Auch Arbeitssicherheit, Umweltschutz und betriebliche Kommunikation stehen auf dem Lehrplan.

Die Ausbildung ist in verschiedene Schwerpunkte unterteilt. Ab dem dritten Ausbildungsjahr können sich Auszubildende beispielsweise auf Ausrüstungstechnik, Schweißtechnik, Feinblechbau, Schiffbau oder Stahl- und Metallbau spezialisieren. Die gewählte Fachrichtung bestimmt, mit welchen Materialien und in welchen Einsatzbereichen man später hauptsächlich arbeitet.

Voraussetzungen und Anforderungen

Rein formal ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe jedoch überwiegend Bewerber mit Hauptschulabschluss oder mittlerer Reife ein. Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und eine sorgfältige Arbeitsweise sind wichtige persönliche Voraussetzungen. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, sollte außerdem körperlich belastbar sein, da das Arbeiten mit schweren Metallteilen, Maschinen und Werkzeugen zum Alltag gehört. Teamfähigkeit und die Bereitschaft zur Arbeit in wechselnden Umgebungen sind ebenfalls wichtig.

Zwischenprüfung und Abschlussprüfung

Die Ausbildung gliedert sich in zwei Abschnitte. Nach etwa 18 Monaten findet eine Zwischenprüfung statt, die den ersten Teil der Gesellenprüfung darstellt. Sie umfasst praktische und schriftliche Aufgaben.

Am Ende des dritten oder vierten Ausbildungsjahres folgt die Abschlussprüfung. Hier müssen die Auszubildenden unter Beweis stellen, dass sie eine Konstruktion planen, fertigen und korrekt montieren können. Hinzu kommen schriftliche Prüfungen in Theorie und Fachrechnen. Bei erfolgreichem Abschluss dürfen sich die Absolventen Konstruktionsmechaniker nennen.

Ausbildungsvergütung

Die Vergütung richtet sich nach dem Tarifvertrag des jeweiligen Betriebs und steigt mit jedem Ausbildungsjahr. Im ersten Jahr verdienen Auszubildende durchschnittlich zwischen 850 und 1.050 Euro brutto pro Monat. Im vierten Ausbildungsjahr kann die Vergütung bis zu 1.200 Euro oder mehr betragen, insbesondere in tarifgebundenen Industriebetrieben.

Konstruktionsmechaniker Voraussetzungen

Wer Konstruktionsmechaniker werden möchte, sollte handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und körperliche Belastbarkeit mitbringen. Der Beruf erfordert präzises Arbeiten mit Metallen, Maschinenbedienung und das Lesen technischer Zeichnungen, oft unter Zeitdruck oder in wechselnden Arbeitsumgebungen wie Fertigungshallen oder Baustellen. Sowohl praktische Fähigkeiten als auch eine zuverlässige und strukturierte Arbeitsweise sind daher essenziell. Um den Aufgaben eines Konstruktionsmechanikers gerecht zu werden, sollte die Bereitschaft zu Schichtarbeit und gelegentlichen Dienstreisen gegeben sein. Weitere Qualifikationen wie ein Staplerschein oder ein Kranschein sind vorteilhaft, insbesondere wenn Bauteile bewegt oder transportiert werden müssen.

Schulische Voraussetzungen

Formal ist für die Ausbildung kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen viele Betriebe bevorzugt Bewerber mit einem Hauptschulabschluss oder einem mittleren Bildungsabschluss ein. Gute Noten in Mathematik, Physik und Technik sind von Vorteil, da in der Ausbildung technische Berechnungen, Werkstoffkunde und maschinentechnische Grundlagen eine große Rolle spielen.

Wer bereits in der Schule technische Wahlfächer belegt oder ein Praktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb gemacht hat, verbessert seine Chancen auf einen Ausbildungsplatz zusätzlich.

Körperliche Anforderungen

Der Arbeitsalltag eines Konstruktionsmechanikers ist körperlich fordernd. Es werden große Metallteile gehoben, bearbeitet und montiert, oft in Werkhallen mit Maschinenlärm oder auf Baustellen mit wechselnden Wetterbedingungen. Eine gute körperliche Verfassung, Kraft und Ausdauer sind deshalb wichtig.

Zudem sind eine sichere Hand und feinmotorisches Arbeiten gefragt – beispielsweise beim Schweißen oder beim Einpassen von Bauteilen, die millimetergenau sitzen müssen. Auch das Tragen von Schutzkleidung und der Umgang mit heißen oder scharfkantigen Materialien gehören zum Berufsbild.

Persönliche Fähigkeiten

Neben den körperlichen und fachlichen Voraussetzungen sind auch persönliche Eigenschaften entscheidend für den Erfolg im Beruf. Dazu zählen:

  • Sorgfalt und Genauigkeit, etwa beim Einhalten von Maßen und Toleranzen
  • Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Maschinen, Werkzeugen und Sicherheitsvorschriften
  • Teamfähigkeit, da viele Projekte in Abstimmung mit anderen Fachkräften durchgeführt werden
  • Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit über längere Zeiträume
  • Interesse an Technik, Metallbearbeitung und praktischer Arbeit

Konstruktionsmechaniker Spezialisierungen

Nach der Ausbildung können sich Konstruktionsmechaniker gezielt auf bestimmte Fachrichtungen innerhalb ihres Berufs spezialisieren. Diese Spezialisierungen richten sich meist nach dem Einsatzgebiet im Betrieb und bestimmen, mit welchen Materialien, Verfahren und Konstruktionen gearbeitet wird. Sie ermöglichen nicht nur vertieftes Fachwissen, sondern auch bessere Karrierechancen, mehr Verantwortung und in vielen Fällen ein höheres Einkommen.

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Feinblechbau

In dieser Fachrichtung bearbeiten Konstruktionsmechaniker besonders dünne Bleche mit hoher Präzision. Sie stellen unter anderem Verkleidungen, Gehäuse oder Bauteile für Maschinen und Geräte her. Neben handwerklichem Geschick erfordert diese Spezialisierung ein gutes Auge für Details, da bereits kleine Abweichungen große Auswirkungen auf die Passgenauigkeit haben können. CNC-gesteuerte Maschinen und moderne Umformtechniken spielen hier eine wichtige Rolle.

Schweißtechnik

Wer sich auf Schweißtechnik spezialisiert, wird Experte für das dauerhafte und sichere Verbinden von Metallbauteilen. In dieser Fachrichtung arbeiten Konstruktionsmechaniker häufig mit MIG-, MAG- oder WIG-Schweißverfahren und tragen maßgeblich zur Stabilität großer Konstruktionen bei. Die Anforderungen sind hoch, da die Qualität der Schweißnähte über die Sicherheit ganzer Bauwerke entscheidet. Schweißzertifikate und regelmäßige Prüfungen sind in diesem Bereich Standard.

Ausrüstungstechnik

Diese Spezialisierung umfasst das Anfertigen und Montieren komplexer Ausrüstungsbauteile, etwa für Kraftwerke, Industrieanlagen oder große Maschinen. Neben der Herstellung stehen auch Montage, Prüfung und Instandhaltung im Vordergrund. In der Ausrüstungstechnik ist oft ein gutes Verständnis für mechanische Abläufe und Anlagensteuerung erforderlich. Auch das Arbeiten vor Ort auf Baustellen oder in Industrieanlagen gehört zum Berufsalltag.

Stahl- und Metallbau

Im Stahl- und Metallbau fertigen Konstruktionsmechaniker massive Träger, Stützen und Rahmen für Hallen, Brücken, Treppenanlagen oder Fassaden. Diese Spezialisierung ist besonders im Baugewerbe gefragt und erfordert Erfahrung im Umgang mit großen Bauteilen, Hebetechnik und der Montage unter freiem Himmel. Hier ist häufig Teamarbeit gefragt, da die Konstruktionen vor Ort zusammengesetzt und ausgerichtet werden müssen.

Schiffbau

In Werften oder spezialisierten Industriebetrieben können sich Konstruktionsmechaniker auf den Schiffbau konzentrieren. Sie fertigen Schiffsteile, Sektionen und Innenausbauten und montieren diese zu großen Baugruppen. Die Arbeit erfolgt nach speziellen Werftstandards, oft unter hohen Sicherheits- und Präzisionsanforderungen. Kenntnisse in Korrosionsschutz, in Schweißtechniken und in der Arbeit mit besonders belastbaren Materialien sind hier wichtig.

Karrierechancen für Konstruktionsmechaniker

Konstruktionsmechaniker haben auf dem Arbeitsmarkt sehr solide Chancen. Die Metall- und Anlagenbaubranche zählt zu den stabilsten Industriezweigen in Deutschland und der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften ist in vielen Regionen hoch. Besonders Unternehmen im Maschinenbau, Stahlbau, in der Energietechnik oder in der Fahrzeug- und Schiffbauindustrie suchen regelmäßig nach qualifizierten Fachkräften, die komplexe Konstruktionen zuverlässig fertigen und montieren können.

Wo gibt es aktuell die meisten Konstruktionsmechaniker Jobs?

Auch die Rüstungsindustrie spielt eine wachsende Rolle als Arbeitgeber. Unternehmen in diesem Bereich stellen militärische Fahrzeuge, Schutzsysteme, Schiffe oder Ausrüstungsteile her und benötigen dafür präzise gefertigte Metallkonstruktionen. Konstruktionsmechaniker, die in der Wehrtechnik arbeiten, übernehmen dort Tätigkeiten in besonders sicherheitsrelevanten Projekten. Die Anforderungen an Qualität, Dokumentation und Sicherheitsvorgaben sind hier oft besonders hoch.

Durch die zunehmende Technologisierung und den Einsatz automatisierter Fertigungssysteme erweitern sich die Aufgabenbereiche stetig. Konstruktionsmechaniker, die sich weiterbilden oder technologische Entwicklungen mitgehen, haben gute Aussichten, langfristig in ihren Betrieben aufzusteigen oder sich für spezialisierte Tätigkeiten zu qualifizieren.

Was verdient ein Konstruktionsmechaniker?

Ein ausgebildeter Konstruktionsmechaniker verdient in Deutschland im Durchschnitt etwa 3.000 bis 3.300 Euro brutto pro Monat. Je nach Branche, Bundesland, Berufserfahrung und Tarifbindung kann das Gehalt deutlich variieren.

In tarifgebundenen Industrieunternehmen, etwa im Maschinenbau oder in der Rüstungs- und Energietechnik, sind monatliche Bruttogehälter von 3.500 bis über 4.000 Euro realistisch, insbesondere mit mehrjähriger Berufserfahrung oder Zusatzqualifikationen wie Schweißnachweisen. In kleinen Handwerksbetrieben oder in strukturschwächeren Regionen fällt das Einkommen dagegen oft niedriger aus und liegt eher bei 2.600 bis 2.900 Euro brutto im Monat.

Auch die Spezialisierung hat Einfluss auf das Gehalt. Wer etwa im Bereich Schweißtechnik arbeitet oder auf Montageeinsätzen unterwegs ist, kann mit Zulagen und Zuschlägen rechnen. Bei Arbeiten in der Rüstungsindustrie oder in hochsicherheitsrelevanten Bereichen werden teils zusätzlich projektbezogene Zuschläge gezahlt.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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