Operationstechnischer Assistent

OTA – Operationstechnischer Assistent

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 10 Min.
Aktualisiert am: 02.05.2025

Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) ist eine medizinische Fachkraft, die chirurgische Eingriffe vorbereitet, das OP-Team unterstützt und für die Einhaltung hygienischer und technischer Standards im Operationssaal sorgt.

OTAs sind für die Instrumentierung während der Operation, die Bereitstellung von OP-Geräten und die Überwachung der sterilen Arbeitsweise verantwortlich. Sie arbeiten eng mit Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften zusammen, um einen reibungslosen Ablauf chirurgischer Eingriffe sicherzustellen. Neben der direkten OP-Begleitung übernehmen sie auch organisatorische Aufgaben, wie die Dokumentation von Eingriffen und die Lagerung von medizinischem Material.

OTA-Aufgaben

Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) bereitet Operationen vor, assistiert während chirurgischer Eingriffe und sorgt für die Einhaltung hygienischer und technischer Standards im OP. Er arbeitet eng mit Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften zusammen, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Neben der direkten Unterstützung im Operationssaal übernehmen OTAs auch organisatorische und administrative Aufgaben.

Vorbereitung und Nachbereitung von Operationen

Vor jeder Operation stellt der OTA sicher, dass der Operationssaal optimal vorbereitet ist. Dazu gehört die Bereitstellung und Sterilisation aller benötigten Instrumente und Geräte sowie die Vorbereitung des OP-Tisches mit sterilen Materialien. Der OTA überprüft zudem die technische Funktionalität wichtiger Geräte wie Elektrochirurgiegeräte oder Absaugvorrichtungen, um eine reibungslose Nutzung während des Eingriffs zu gewährleisten. Auch die Lagerung des Patienten sowie das Anlegen steriler Abdeckungen gehören zu den Aufgaben des OTAs. Nach der Operation ist er für die Reinigung und Desinfektion des OP-Saals zuständig und sorgt für die Entsorgung medizinischer Abfälle. Zudem bereitet er den Operationssaal für den nächsten Eingriff vor und dokumentiert den Materialverbrauch.

Assistenz während des Eingriffs

Während der Operation unterstützt der OTA das OP-Team aktiv. Er instrumentiert den Eingriff, das heißt, er reicht dem Chirurgen die benötigten Instrumente nach sterilen Standards an und sorgt dafür, dass alle benötigten Materialien zur richtigen Zeit bereitstehen. Er überwacht die sterile Arbeitsweise aller Beteiligten und stellt sicher, dass keine Kontaminationen auftreten. Zusätzlich assistiert der OTA durch das Halten von Gewebe, das Absaugen von Flüssigkeiten oder die Bereitstellung von Nahtmaterialien. Auch die Zusammenarbeit mit der Anästhesie ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit, beispielsweise durch das Bereitstellen von Notfallmaterialien oder die Überwachung des Patienten aus Sicht des OP-Teams.

Organisatorische und administrative Tätigkeiten

Neben der praktischen Arbeit im Operationssaal übernimmt der OTA auch zahlreiche organisatorische Aufgaben. Er dokumentiert jeden Eingriff, führt Protokolle über die verwendeten Instrumente und Materialien und erfasst besondere Vorkommnisse. Außerdem ist er für die Materialverwaltung zuständig, kontrolliert die Bestände von Sterilgütern, Implantaten und Einmalmaterialien und sorgt für eine rechtzeitige Nachbestellung. Die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gehört ebenfalls zu den zentralen Aufgaben eines OTAs. Er überwacht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zur Infektionsprävention und sorgt dafür, dass alle Teammitglieder die Hygienevorgaben einhalten. Zudem ist eine enge Absprache mit Chirurgen, Pflegepersonal und Anästhesisten erforderlich, um eine optimale OP-Planung zu gewährleisten und den Ablauf effizient zu gestalten.

Wie wird man OTA?

Um Operationstechnischer Assistent (OTA) zu werden, ist eine dreijährige schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule für Operationstechnische Assistenten erforderlich. Diese Ausbildung kombiniert theoretischen Unterricht mit praktischen Einsätzen in Kliniken und Krankenhäusern, um die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten für die Arbeit im Operationssaal zu vermitteln.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als OTA?

Durchschnittsgehalt
51.901 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als OTA beträgt 51.901 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 43.839 € bis 60.064 € .

Wie viel ist das netto? Berechne es mit unserem Brutto-Netto-Rechner.

Voraussetzungen für die OTA-Ausbildung

Für die Ausbildung zum OTA wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss benötigt. In manchen Fällen ist auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem medizinischen oder pflegerischen Bereich vorteilhaft. Neben den schulischen Voraussetzungen sind folgende persönliche Eigenschaften wichtig:

  • Belastbarkeit → Arbeit unter hohem Zeitdruck und in stressigen Situationen
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein → Einhaltung hygienischer Standards und fehlerfreie Arbeitsweise
  • Teamfähigkeit → Enge Zusammenarbeit mit Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften
  • Interesse an Medizin und Technik → Umgang mit hochmodernen OP-Geräten und Instrumenten

Ablauf der OTA-Ausbildung

Die OTA-Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule. Sie ist dual organisiert, das heißt, sie kombiniert theoretische Unterrichtseinheiten mit praktischen Einsätzen in Kliniken oder Krankenhäusern.

Die Ausbildung umfasst folgende Inhalte:

  • Theoretischer Unterricht (ca. 2.100 Stunden):
    • Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre
    • Hygiene, Desinfektion und Sterilisation
    • OP-Abläufe und Instrumentenkunde
    • Notfallmanagement und Patientensicherheit
    • Kommunikation und Teamarbeit im OP
  • Praktische Ausbildung (ca. 2.500 Stunden):
    • OP-Vorbereitung und Instrumentieren während des Eingriffs
    • Assistenz bei chirurgischen Eingriffen
    • Lagerung und Vorbereitung von Patienten
    • Zusammenarbeit mit Anästhesie und OP-Pflege
    • Dokumentation und Materialverwaltung

Während der praktischen Einsätze lernen angehende OTAs verschiedene Fachbereiche kennen, darunter Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, Neurochirurgie und Herzchirurgie.

Abschluss und staatliche Prüfung

Am Ende der dreijährigen Ausbildung erfolgt eine staatliche Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht. Nach erfolgreichem Bestehen erhalten Absolventen die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung “Operationstechnischer Assistent (OTA)” und können in Kliniken, Krankenhäusern oder ambulanten OP-Zentren arbeiten.

Voraussetzungen für operationstechnische Assistenten

Um als Operationstechnischer Assistent (OTA) erfolgreich zu arbeiten, sind sowohl formale Bildungsanforderungen als auch spezifische persönliche und fachliche Fähigkeiten erforderlich. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Konzentration, Belastbarkeit und technisches Verständnis, da OTAs in einem anspruchsvollen medizinischen Umfeld tätig sind.

Schulische und formale Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum OTA wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss benötigt. In einigen Fällen ist auch ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem medizinischen oder pflegerischen Bereich ausreichend. Einige Krankenhäuser und Berufsfachschulen empfehlen oder verlangen zusätzlich ein Praktikum im Krankenhaus, um einen ersten Einblick in die Abläufe eines OPs zu bekommen. Da der Beruf körperlich anspruchsvoll ist, muss vor Ausbildungsbeginn eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um die gesundheitliche Eignung festzustellen. Gute körperliche Verfassung und psychische Belastbarkeit sind entscheidend, da OTAs oft lange Zeit konzentriert stehen müssen und während Operationen mit stressigen oder emotional herausfordernden Situationen konfrontiert werden.

Fachliche Fähigkeiten

Neben den schulischen Voraussetzungen sind verschiedene fachliche Kompetenzen für den Beruf essenziell. Ein gutes Verständnis für Biologie und Medizin ist hilfreich, insbesondere in den Bereichen Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre. OTAs müssen die menschliche Anatomie genau kennen, um den Chirurgen während des Eingriffs die richtigen Instrumente zu reichen und sterile OP-Techniken sicher anzuwenden. Auch technisches Verständnis ist erforderlich, da moderne OPs mit hochspezialisierten Geräten ausgestattet sind, deren Bedienung OTAs beherrschen müssen. Besonders wichtig ist zudem ein starkes Hygienebewusstsein, da im OP-Saal höchste Sterilitätsanforderungen gelten, um Infektionen zu verhindern.

Präzises und fehlerfreies Arbeiten ist eine der wichtigsten Anforderungen an OTAs, da Fehler im OP schwerwiegende Folgen für die Patienten haben können. Sorgfalt und Präzision sind daher essenziell, vor allem unter Zeitdruck, wenn es auf schnelle und fehlerfreie Abläufe ankommt. Zusätzlich sind Organisationsfähigkeiten gefragt, da OTAs nicht nur den OP-Ablauf koordinieren, sondern auch für die Materialverwaltung und die rechtzeitige Bereitstellung von Instrumenten und medizinischen Produkten zuständig sind.

Top-Unternehmen für OTA

Schön Klinik
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD)
Klinikum Stuttgart
Städtisches Klinikum Braunschweig

Persönliche Eigenschaften und Soft Skills

Belastbarkeit → Arbeiten in einem hochintensiven Umfeld mit langen Operationen und Notfällen

Teamfähigkeit → Enge Zusammenarbeit mit Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräften

Stressresistenz → Fähigkeit, auch unter hohem Druck konzentriert zu bleiben

Verantwortungsbewusstsein → Sicherstellung der Patientensicherheit und sterile Arbeitsweise

Kommunikationsfähigkeit → Klare und präzise Absprachen im OP-Team

Operationstechnischer Assistent – Karriereperspektiven

Die Karriereperspektiven für Operationstechnische Assistenten (OTA) sind insgesamt sehr gut, da die Nachfrage nach Fachkräften im OP-Bereich stetig wächst. Durch den medizinischen Fortschritt, die steigende Anzahl an Operationen und den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sind OTAs in Krankenhäusern, Kliniken und ambulanten OP-Zentren gefragter denn je. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung, die den beruflichen Aufstieg erleichtern.

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Arbeitsmarkt und Nachfrage

Der Arbeitsmarkt für OTAs ist stabil und zukunftssicher, da der Bedarf an qualifiziertem OP-Personal kontinuierlich steigt. Besonders in großen Kliniken, Universitätskrankenhäusern und Facharztpraxen werden OTAs dringend benötigt. Auch in ambulanten Operationszentren, die aufgrund der steigenden Zahl minimalinvasiver Eingriffe immer wichtiger werden, ergeben sich gute Jobchancen. Durch den allgemeinen Personalmangel in der Pflege haben qualifizierte OTAs sehr gute Einstellungschancen, oft direkt nach der Ausbildung.

Aufstiegschancen und Weiterbildung

OTAs haben verschiedene Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Dazu gehören unter anderem:

  • Fachweiterbildung zur OP-Leitung → Qualifikation zur Übernahme einer Führungsposition im OP
  • Weiterbildung in Anästhesie- und Intensivpflege → Erweiterung des Tätigkeitsbereichs um die Betreuung von Patienten während und nach der OP
  • Studium im Bereich Medizin- oder Pflegewissenschaften → Möglichkeit für Tätigkeiten in Forschung, Lehre oder Krankenhausmanagement
  • Spezialisierung auf bestimmte Fachgebiete → z. B. Neurochirurgie, Herzchirurgie oder Roboter-assistierte Chirurgie

Wer sich in Hygiene- und Qualitätsmanagement weiterbildet, kann zudem als Fachkraft für OP-Qualitätskontrolle oder als Hygienebeauftragter im OP arbeiten.

Zukunftsperspektiven

Die Zukunftsaussichten für OTAs sind vielversprechend, da der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich weiter steigen wird. Besonders durch neue Technologien wie robotergestützte Chirurgie und minimalinvasive OP-Verfahren verändern sich die Anforderungen im OP, wodurch sich für OTAs neue Spezialisierungsfelder ergeben. Zudem bietet die zunehmende Akademisierung im Gesundheitswesen die Möglichkeit, sich durch ein Studium oder eine Fachweiterbildung langfristig höhere Positionen zu sichern.

Was verdient ein OTA?

Ein Operationstechnischer Assistent (OTA) verdient in Deutschland durchschnittlich 40.000 € bis 50.000 € brutto pro Jahr, abhängig von Berufserfahrung, Arbeitsort und Arbeitgeber. Das entspricht einem monatlichen Bruttogehalt von 3.300 € bis 4.200 €. In öffentlichen Krankenhäusern richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), während private Kliniken oft individuelle Gehälter festlegen.

Gehalt während der Ausbildung

Während der dreijährigen Ausbildung zum OTA wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, die sich je nach Tarifvertrag leicht unterscheiden kann:

  • 1. Ausbildungsjahr: ca. 1.200 € bis 1.250 € brutto pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.300 € bis 1.350 € brutto pro Monat
  • 3. Ausbildungsjahr: ca. 1.400 € bis 1.450 € brutto pro Monat

Einstiegsgehalt OTA

Nach Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt für OTAs bei etwa 36.000 € bis 42.000 € brutto pro Jahr (ca. 3.000 € bis 3.500 € brutto pro Monat). In tarifgebundenen Kliniken erfolgt die Eingruppierung häufig in TVöD-P (Pflege), meist in Entgeltgruppe P7 oder P8, was je nach Bundesland ein Einstiegsgehalt zwischen 3.100 € und 3.400 € brutto pro Monat bedeutet.

Gehalt mit Erfahrung und Spezialisierung 

Mit steigender Berufserfahrung und zusätzlichen Weiterbildungen (z. B. OP-Management, Anästhesie-Assistenz) kann das Gehalt auf 45.000 € bis 55.000 € brutto jährlich ansteigen. OTAs mit leitender Funktion, etwa als OP-Koordinator oder OP-Manager, können sogar bis zu 60.000 € brutto jährlich verdienen.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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