Pflegefachkraft spricht mit älterer Dame im Rollstuhl

Pflegefachkraft

Stephan Schmid
Stephan Schmid
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 19.08.2025

Eine Pflegefachkraft ist eine ausgebildete Person im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, die Menschen aller Altersgruppen pflegt, betreut und medizinisch versorgt. Sie erkennt gesundheitliche Probleme, führt ärztlich verordnete Maßnahmen durch und dokumentiert den Pflegeverlauf. Der Beruf setzt in der Regel eine abgeschlossene generalistische Pflegeausbildung voraus, die Inhalte der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege vereint.

Pflegefachkraft Aufgaben

Pflegefachkräfte betreuen Patienten ganzheitlich, unterstützen sie bei der Bewältigung des Alltags und führen medizinisch-pflegerische Maßnahmen eigenverantwortlich durch. Die Arbeit erfordert nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und Kommunikationsstärke. Dabei sind die konkreten Aufgaben abhängig vom jeweiligen Einsatzbereich, etwa im Krankenhaus, in der stationären Pflege oder in der ambulanten Versorgung.

Typische Aufgaben einer Pflegefachkraft

Pflegefachkräfte…

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Pflegefachkraft?

Durchschnittsgehalt
46.980 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Pflegefachkraft beträgt 46.980 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 41.684 € bis 52.200 € .

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  • beobachten und dokumentieren den Gesundheitszustand von Patienten
  • erstellen individuelle Pflegepläne
  • führen ärztlich verordnete Maßnahmen wie Medikamentengabe, Infusionen oder Verbandswechsel durch
  • assistieren bei Diagnostik und Therapie
  • unterstützen Patienten bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität
  • beraten Angehörige in pflegerischen Fragen
  • begleiten Sterbende und leisten emotionale Unterstützung
  • arbeiten mit Ärzten, Therapeuten und Sozialdiensten zusammen
  • achten auf Hygienevorschriften und Infektionsschutz
  • organisieren Abläufe im Pflegealltag und übernehmen Verwaltungsaufgaben

Pflegerische Grundversorgung

Zur pflegerischen Grundversorgung zählen alle unterstützenden Maßnahmen, die den Alltag von Patienten erleichtern. Dazu gehören Hilfe beim Waschen, Ankleiden, Essen und Bei Toilettengängen. Pflegefachkräfte achten dabei auf Selbstbestimmung und Würde der betreuten Personen. Gleichzeitig dokumentieren sie Veränderungen im Zustand der Patienten und reagieren frühzeitig auf gesundheitliche Probleme.

Medizinisch-pflegerische Tätigkeiten

Ein wesentlicher Teil der Arbeit besteht in der Durchführung medizinischer Maßnahmen, die ärztlich angeordnet wurden. Dazu zählen die Verabreichung von Medikamenten, das Anlegen von Verbänden, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie die Versorgung von Wunden. Pflegefachkräfte sind dafür verantwortlich, diese Aufgaben sicher und korrekt umzusetzen und Auffälligkeiten sofort weiterzugeben.

Psychosoziale Betreuung und Angehörigenarbeit

Neben der körperlichen Versorgung kümmern sich Pflegefachkräfte auch um die seelische Verfassung der Patienten. Sie hören zu, geben Orientierung im Alltag und schaffen Vertrauen, besonders bei schwerkranken oder demenzbetroffenen Menschen. Auch die Zusammenarbeit mit Angehörigen gehört dazu: Pflegefachkräfte beraten, vermitteln Informationen und geben Anleitung für die häusliche Pflege.

Pflegefachkraft Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist eine staatlich geregelte, generalistische Berufsausbildung nach dem Pflegeberufegesetz. Sie qualifiziert dich für die professionelle Pflege von Menschen aller Altersgruppen in Akutkliniken, in stationären Einrichtungen der Langzeitpflege und in der ambulanten Versorgung. Ziel ist die sichere Durchführung pflegerischer und medizinischer Maßnahmen, die vorausschauende Planung des Pflegeprozesses sowie die Zusammenarbeit im Team mit Ärzten, Therapeuten und Angehörigen.

Die Ausbildung dauert in Vollzeit in der Regel drei Jahre. Eine Teilzeitvariante ist möglich und verlängert die Gesamtzeit. Der Unterricht findet an Pflegeschulen statt, die praktische Ausbildung erfolgt bei einem Träger in der Praxis und in kooperierenden Einrichtungen. Theoretische und praktische Phasen wechseln sich ab, damit Wissen unmittelbar im Alltag angewendet wird.

Umfang und Lernorte

Die Ausbildung umfasst einen festen Mindestumfang an Unterricht in der Schule sowie umfangreiche Praxisstunden. In der Praxis lernst du mehrere Versorgungsbereiche kennen. Dazu gehören ein Akutkrankenhaus, eine stationäre Einrichtung der Langzeitpflege, ein ambulanter Pflegedienst und Einsätze im Bereich der Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Ein längerer Vertiefungseinsatz vertieft deine Erfahrung in einem Hauptbereich der Pflegepraxis.

Inhalte und Kompetenzen

Im Unterricht baust du Wissen in Anatomie, Krankheitslehre, Pharmakologie, Hygiene, Pflegeprozess, Kommunikation, Recht und Ethik auf. Du lernst die sichere Durchführung von Maßnahmen wie Medikamentengabe, Wundversorgung, Infusionstherapie, Ernährung, Mobilisation und Überwachung von Vitalparametern. Ein Schwerpunkt liegt auf Beobachtung, Dokumentation, Beratung und der Planung individueller Pflegeziele. Digitale Dokumentation, Qualitätsentwicklung und interprofessionelles Arbeiten sind feste Bestandteile.

Top-Unternehmen für Pflegefachkraft

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
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Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD)

Zulassungsvoraussetzungen

Für die Aufnahme wird in der Regel ein mittlerer Schulabschluss verlangt. Auch ein Hauptschulabschluss mit zusätzlicher geeigneter Vorqualifikation kann genügen, etwa eine abgeschlossene Ausbildung in der Pflegeassistenz. Hinzu kommen ärztliche Bescheinigung der gesundheitlichen Eignung sowie ein erweitertes Führungszeugnis. Träger in der Praxis können weitere Kriterien festlegen, zum Beispiel ein Motivationsschreiben oder ein Praktikumsnachweis.

Wo arbeiten Pflegefachkräfte?

Pflegefachkräfte arbeiten in Krankenhäusern, in Einrichtungen der Langzeitpflege, bei ambulanten Diensten sowie in Rehabilitation, Psychiatrie, Palliativversorgung, Beratung, Lehre und Verwaltung.

Krankenhaus und Akutversorgung

Im Krankenhaus versorgen Pflegefachkräfte Menschen auf Allgemeinstationen, in OP Bereichen, in der Notaufnahme oder in der Intensivmedizin. Sie überwachen Vitalwerte, bereiten Diagnostik vor, setzen ärztliche Anordnungen um und koordinieren Entlassungen, damit Übergänge in die weitere Versorgung reibungslos gelingen.

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Stationäre Langzeitpflege

In Pflegeheimen begleiten Pflegefachkräfte Bewohner über längere Zeiträume. Sie planen individuelle Pflegeziele, fördern Mobilität, beugen Komplikationen vor und beraten Angehörige. Wichtige Schwerpunkte sind Demenzversorgung, Schmerzmanagement und die Abstimmung mit Hausärzten und Therapeuten.

Ambulante Pflege und Hausbesuche

Beim ambulanten Dienst unterstützen Pflegefachkräfte Patienten zu Hause. Sie übernehmen Behandlungspflege, helfen bei Körperpflege und Ernährung, schulen Angehörige und dokumentieren digital. Der Alltag ist von eigenständiger Tourenplanung und enger Abstimmung mit Arztpraxen geprägt.

Weitere Einsatzbereiche

Pflegefachkräfte arbeiten auch in Reha-Kliniken, psychiatrischen Einrichtungen, Palliativstationen und Hospizen, in Notaufnahmen und auf Intensivstationen, in Prävention und Beratung bei Krankenkassen und Gesundheitsämtern, in Lehre und Praxisanleitung an Pflegeschulen und Hochschulen, in Qualitätsmanagement, Homecare, Medizintechnik und Klinikverwaltung, im öffentlichen Dienst bei Rentenversicherung und Unfallkassen sowie in der Telepflege mit Videosprechstunde und digitaler Begleitung. Sie koordinieren Versorgungswege, sichern Qualität, schulen Patienten, Angehörige und Teams, weisen in Hilfsmittel und Geräte ein, führen Begutachtungen durch und gestalten Übergänge zwischen den Versorgungsformen. Ziel ist eine sichere Versorgung, nachvollziehbare Abläufe und eine gute Abstimmung aller Beteiligten.

Pflegefachkraft Voraussetzungen

Der Beruf der Pflegefachkraft verlangt fachliches Wissen, körperliche Belastbarkeit und psychische Stabilität. Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, sollte nicht nur Interesse an Medizin und Pflege mitbringen, sondern auch die Fähigkeit, in schwierigen Situationen ruhig und verantwortungsvoll zu handeln. Pflegefachkräfte sind häufig erster Ansprechpartner für Patienten und Angehörige, sie brauchen deshalb ein sicheres Auftreten, Geduld und ein gutes Gespür für Menschen.

Wo gibt es aktuell die meisten Pflegefachkraft Jobs?

Schulische Voraussetzungen

Für die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist in der Regel ein mittlerer Schulabschluss erforderlich. Auch mit Hauptschulabschluss ist der Einstieg möglich, wenn zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung in der Pflegeassistenz oder eine vergleichbare Qualifikation vorliegt. Gute Noten in Biologie, Deutsch und Sozialkunde sind hilfreich, aber keine zwingende Voraussetzung. Wichtiger ist die persönliche Eignung.

Persönliche Eigenschaften

Pflegefachkräfte arbeiten eng mit Menschen zusammen – körperlich wie emotional. Daher gehören zu den wichtigsten persönlichen Voraussetzungen:

  • Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
  • Belastbarkeit in körperlich und psychisch fordernden Situationen
    Teamfähigkeit und Organisationsgeschick
  • Zuverlässigkeit und die Bereitschaft, auch an Wochenenden oder im Schichtdienst zu arbeiten

Der Umgang mit Krankheit, Schmerzen und Tod gehört zum Berufsalltag. Wer Pflegefachkraft werden möchte, sollte sich dieser Realität bewusst sein und bereit sein, Menschen in schwierigen Lebenslagen professionell zu begleiten.

Pflegefachkraft

Pflegefachkräfte verdienen in Deutschland im Durchschnitt rund 3.500 Euro brutto im Monat. Das Gehalt variiert je nach Berufserfahrung, Arbeitsort, Tarifbindung und Zusatzqualifikationen. Auch das Bundesland, der Träger (öffentlich, kirchlich oder privat) sowie die konkrete Tätigkeit im Arbeitsalltag wirken sich spürbar auf die Höhe des Einkommens aus.

Einstiegsgehalt

Direkt nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt in tarifgebundenen Einrichtungen – zum Beispiel nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Bereich Pflege (TVöD-P) – bei etwa 3.200 bis 3.300 Euro brutto im Monat. In nicht tarifgebundenen Einrichtungen kann das Gehalt niedriger ausfallen, teilweise unter 3.000 Euro brutto. Private Arbeitgeber zahlen oft weniger als kommunale oder kirchliche Träger, allerdings können Zuschläge und Sonderzahlungen den Unterschied ausgleichen.

Gehalt mit Berufserfahrung

Mit wachsender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Nach etwa fünf bis acht Jahren im Beruf erreichen Pflegefachkräfte bei kommunalen Arbeitgebern bereits rund 3.800 bis 4.000 Euro brutto monatlich. In der höchsten Erfahrungsstufe nach TVöD-P sind bis zu 4.200 Euro brutto möglich. Wer zusätzlich Aufgaben übernimmt, etwa als Praxisanleitung oder Wohnbereichsleitung, kann mit weiteren Zulagen rechnen.

Gehalt in der Ausbildung

Während der dreijährigen Ausbildung erhalten angehende Pflegefachkräfte eine monatliche Vergütung. Diese beträgt je nach Träger und Tarifvertrag:

  • im 1. Ausbildungsjahr etwa 1.190 Euro brutto,
  • im 2. Jahr rund 1.250 Euro,
  • und im 3. Jahr bis zu 1.350 Euro brutto.

Arbeitsmarkt & Zukunftsperspektiven

Der Arbeitsmarkt für Pflegefachkräfte ist bundesweit sehr stabil und bietet hervorragende Einstiegschancen. Pflege zählt seit Jahren zu den Branchen mit dem größten Personalbedarf, sowohl in Krankenhäusern als auch in Pflegeheimen und der ambulanten Versorgung. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Das gilt für Berufseinsteiger ebenso wie für Rückkehrer oder Fachkräfte aus anderen Berufen mit entsprechender Qualifikation.

Deutschland steht durch den demografischen Wandel vor einer stetig wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen. Gleichzeitig gehen in den kommenden Jahren viele erfahrene Pflegekräfte in den Ruhestand. Diese Entwicklung führt dazu, dass Pflegefachkräfte dringend gesucht werden, insbesondere in ländlichen Regionen, in der Langzeitpflege und bei ambulanten Diensten. Der Beruf bietet dadurch nicht nur eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, sondern auch die Möglichkeit, den Arbeitsort flexibel zu wählen.

Pflegefachkräfte haben Zugang zu einem breiten Spektrum an Tätigkeitsfeldern – von der Klinik über das Pflegeheim bis hin zur Telepflege. Diese Flexibilität erleichtert nicht nur den Einstieg, sondern auch spätere Wechsel im Berufsleben. Wer in den Beruf zurückkehrt oder sich nach einer Familienphase neu orientiert, findet zahlreiche Programme zur Wiedereingliederung und Teilzeitoptionen.

Stephan ist Naturwissenschaftler, mit jahrelanger Erfahrung in Forschung und Lehre, der nach seiner Zeit im Labor eine Karriere im Spannungsfeld Medienberatung, Kommunikation, Public Relations und digitalem Marketing begonnen hat. Seit Langem ist Stephan als Autor von Medical Writing und Karriere-Ratgebern bis hin zu Branchen-Artikeln für die Pharma- und Biotechnologie-Branche tätig. Bei jobvector verantwortet er in Führungsposition als Head of Marketing diverse Tätigkeitsbereiche wie Projektmanagement, IT-Business-Analyse, Performance-Marketing und Web-Analytics.
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