Anlagenmechaniker
Ein Anlagenmechaniker ist ein Facharbeiter, der technische Anlagen herstellt, montiert, instand hält oder modernisiert. Je nach Spezialisierung arbeiten sie in der Industrie, im Handwerk oder in der Versorgungstechnik.
Typische Arbeitsbereiche sind Rohrleitungssysteme, Heizungs- und Klimaanlagen, industrielle Apparate sowie Anlagen für Gas, Wasser oder Dampf. Anlagenmechaniker bearbeiten Metalle und Kunststoffe, schweißen, verschrauben oder verpressen Bauteile und prüfen am Ende, ob alles dicht, funktionstüchtig und normgerecht ist.
Der Beruf vereint handwerkliches Können mit technischem Verständnis und wird vor allem in Betrieben der Energie- und Versorgungstechnik, der chemischen Industrie, im Maschinenbau sowie im SHK‑ (Sanitär, Heizung, Klima) benötigt. Je nach Einsatzgebiet unterscheiden sich die Anforderungen, die Arbeitsumgebungen und die eingesetzten Verfahren deutlich.

Inhalt
Anlagenmechaniker Aufgaben
Ein Anlagenmechaniker fertigt, montiert, wartet und repariert technische Systeme für die Versorgung mit Gas, Wasser, Wärme oder anderen Medien. Er liest technische Zeichnungen, bereitet Materialien vor, richtet Maschinen ein und sorgt dafür, dass alle Anlagenteile funktionstüchtig und sicher miteinander verbunden sind.
Was macht ein Anlagenmechaniker?
Die Aufgaben hängen vom Einsatzbereich ab, etwa im Handwerk oder in der Industrie. Grundsätzlich gehören folgende Tätigkeiten zum Berufsalltag:
- Herstellung und Montage von Rohrleitungen und Anlagenteilen
- Installation und Justierung technischer Systeme
- Prüfung der Funktion, Sicherheit und Dichtheit von Anlagen
- Wartung und Reparatur bei Störungen oder Abnutzung
- Arbeit nach technischen Zeichnungen und Schaltplänen
Was ist das durchschnittliche Gehalt als Anlagenmechaniker?
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Anlagenmechaniker beträgt 37.584 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 33.480 € bis 44.400 € .
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Fertigung und Montage von Anlagen
In der Fertigung bereitet der Anlagenmechaniker die benötigten Bauteile vor, bringt Gewinde an, formt Rohre oder Bleche und passt alle Teile millimetergenau an. Die Montage erfolgt auf Baustellen, in Industrieanlagen oder direkt beim Kunden. Dabei verbindet der Anlagenmechaniker einzelne Komponenten durch Schweißen, Löten oder Verschrauben und berücksichtigt dabei alle sicherheitsrelevanten Vorgaben wie Temperaturbeständigkeit, Druckverhältnisse und Materialverhalten.
Inbetriebnahme und Funktionsprüfung
Nach dem Aufbau prüft der Anlagenmechaniker die komplette Funktion der Anlage. Er kontrolliert, ob alle Verbindungen dicht sind, ob Sensoren, Pumpen oder Steuerungen korrekt arbeiten und ob die Anlage den technischen Anforderungen entspricht. Dabei kommen Prüfdrucksysteme, Messgeräte und digitale Testverfahren zum Einsatz. Die Dokumentation der Ergebnisse und die Übergabe der betriebsbereiten Anlage an den Auftraggeber gehören ebenfalls zu den Aufgaben.
Wartung und Instandhaltung
Damit Anlagen dauerhaft zuverlässig laufen, übernimmt der Anlagenmechaniker regelmäßige Wartungsarbeiten. Er kontrolliert Verschleißteile, tauscht defekte Dichtungen oder Ventile aus und greift bei Störungen ein. Besonders im industriellen Umfeld ist es wichtig, Ausfälle so kurz wie möglich zu halten. Deshalb müssen Fehlerquellen schnell erkannt und professionell behoben werden. In manchen Betrieben umfasst der Aufgabenbereich auch das Nachrüsten bestehender Anlagen mit moderner Technik.
Anlagenmechaniker Ausbildung
Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker ist eine duale Berufsausbildung und dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Sie kombiniert praktische Arbeit im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule und bereitet die Auszubildenden gezielt auf die Arbeit in handwerklichen oder industriellen Bereichen vor.
Ausbildungsdauer und Ablauf
Die Ausbildungszeit beträgt dreieinhalb Jahre. In dieser Zeit lernen die Auszubildenden im Betrieb den fachgerechten Umgang mit Werkzeugen, Maschinen, Bauteilen und Anlagen. Ergänzend dazu vermittelt die Berufsschule das theoretische Hintergrundwissen in Fächern wie Mathematik, Technik, Werkstoffkunde und Umweltschutz. Bei sehr guten Leistungen oder entsprechenden Vorkenntnissen kann die Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzt werden.
Ausbildungsinhalte
In der praktischen Ausbildung stehen Themen wie die Bearbeitung von Rohren, Blechen und Profilen, das Montieren von Anlagen, das Installieren von Leitungen und das Prüfen auf Dichtheit im Vordergrund. Auszubildende lernen, wie sie Bauteile passgenau anfertigen, Verbindungen herstellen und Anlagensysteme fachgerecht in Betrieb nehmen. In der Berufsschule werden diese Inhalte durch theoretisches Wissen ergänzt – etwa über technische Zeichnungen, hydraulische und pneumatische Systeme, Regelungstechnik sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltvorschriften.
Voraussetzungen
Ein bestimmter Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. In der Praxis stellen viele Betriebe jedoch Bewerber mit Haupt- oder Realschulabschluss ein. Wichtig sind technisches Interesse, handwerkliches Geschick, Sorgfalt und räumliches Vorstellungsvermögen. Wer gern praktisch arbeitet und dabei auch Verantwortung für sicherheitsrelevante Technik übernimmt, bringt gute Voraussetzungen mit.
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung richtet sich nach Branche und Region. Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Auszubildende in der Regel rund 850 € bis 1.050 € brutto im Monat. Die Vergütung steigt jährlich an und kann im vierten Jahr bis zu 1.300 € erreichen, insbesondere wenn der Ausbildungsbetrieb tarifgebunden ist.
Ausbildungsbetriebe
Die Ausbildung kann sowohl im Handwerk als auch in der Industrie erfolgen. Typische Ausbildungsbetriebe sind Heizungs- und Sanitärfirmen, Unternehmen im Anlagen- und Rohrleitungsbau, Maschinen- und Apparatebauer oder Stadtwerke. Auch die chemische Industrie und Versorgungsunternehmen bilden Anlagenmechaniker aus.
Die Ausbildung ist praxisorientiert und bietet einen direkten Einstieg in einen gefragten Beruf mit solider Bezahlung und vielseitigen Entwicklungsmöglichkeiten.
Voraussetzungen für Anlagenmechaniker
Der Beruf des Anlagenmechanikers verlangt technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und eine strukturierte Arbeitsweise. Ob im Handwerk oder in der Industrie – die Anforderungen an Auszubildende und Fachkräfte sind vielseitig. Wer diesen Beruf ergreifen möchte, sollte bestimmte schulische, fachliche und persönliche Voraussetzungen mitbringen.
Schulische Voraussetzungen
Für die Ausbildung ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die meisten Ausbildungsbetriebe bevorzugen jedoch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss. Gute Noten in Mathematik, Physik und Technik sind vorteilhaft, da viele Aufgaben exaktes Rechnen, physikalisches Verständnis und den sicheren Umgang mit technischen Zeichnungen erfordern.
Fachliche Fähigkeiten
Ein ausgeprägtes technisches Interesse ist eine wichtige Grundlage für den Beruf. Wer sich für mechanische Systeme, Materialien und Fertigungsprozesse interessiert, bringt bereits gute Voraussetzungen mit. Ebenso wichtig sind ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, um technische Pläne lesen und umsetzen zu können, sowie die Fähigkeit, Werkzeuge und Maschinen sicher zu bedienen.
Persönliche Eigenschaften
Die Arbeit als Anlagenmechaniker erfordert in vielen Situationen Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, insbesondere bei sicherheitsrelevanten Anlagen wie Gas- oder Dampfsystemen. Auch körperliche Belastbarkeit ist gefragt, da Montagearbeiten mitunter unter beengten Bedingungen oder im Freien stattfinden. Hinzu kommen Teamfähigkeit und eine gewissenhafte Arbeitsweise, da die Projekte meist gemeinsam mit Kollegen geplant und durchgeführt werden.
Spezialisierungen als Anlagenmechaniker
Der Beruf des Anlagenmechanikers bietet verschiedene Spezialisierungen, die sich an den Einsatzgebieten und Anforderungen der jeweiligen Branche orientieren. Je nach Arbeitsumfeld können sich Anlagenmechaniker im Laufe ihrer Ausbildung oder Berufserfahrung gezielt weiterentwickeln und technisches Fachwissen in bestimmten Bereichen vertiefen.
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK)
Diese Spezialisierung ist vor allem im Handwerk verbreitet. Anlagenmechaniker im SHK‑Bereich installieren Heizungsanlagen, bauen sanitäre Einrichtungen ein, warten Lüftungssysteme und sorgen dafür, dass Gebäude effizient mit Wärme und Wasser versorgt werden. Die Arbeit findet hauptsächlich in Wohn- und Geschäftsgebäuden statt, häufig im direkten Kundenkontakt. Auch die Planung und Modernisierung von Heizsystemen nach energetischen Standards gehört dazu.
Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik
In der Rohrsystemtechnik liegt der Fokus auf industriellen Rohrleitungsanlagen, die Medien wie Wasser, Gas, Dampf oder Chemikalien transportieren. Diese Spezialisierung findet sich vor allem in großen Industrieunternehmen, im Apparatebau oder bei Energieversorgern. Anlagenmechaniker planen, verlegen und verbinden komplexe Leitungssysteme und arbeiten oft auf Großbaustellen oder in Kraftwerken. Hier gelten besonders hohe Anforderungen an Dichtheit, Druckbeständigkeit und Sicherheit.
Anlagenmechaniker Lebenslauf

Anlagenmechaniker im Behälter- und Apparatebau
Diese Fachrichtung befasst sich mit der Fertigung von Druckbehältern, Kesseln und industriellen Großapparaten. Anlagenmechaniker in diesem Bereich schneiden Bleche und Profile zu, bringen Schweißnähte an, prüfen die Bauteile und montieren ganze Baugruppen. Die Arbeit erfolgt nach präzisen technischen Zeichnungen und verlangt neben Fertigungskenntnissen auch ein hohes Maß an Genauigkeit und Werkstoffwissen.
Instandhaltung und Wartung
Viele Anlagenmechaniker spezialisieren sich auf die regelmäßige Kontrolle, Wartung und Reparatur technischer Systeme. Sie sorgen dafür, dass Anlagen dauerhaft störungsfrei funktionieren, analysieren Fehlerquellen und ersetzen verschlissene Bauteile. Diese Spezialisierung ist sowohl in Industrieanlagen als auch im Versorgungsbereich gefragt und spielt eine wichtige Rolle für die Betriebssicherheit.
Wo arbeiten Anlagenmechaniker?
Anlagenmechaniker arbeiten überall dort, wo technische Systeme installiert, instand gehalten oder modernisiert werden. Die Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten ist groß und reicht von klassischen Handwerksbetrieben bis zu spezialisierten Industrieunternehmen. Je nach Spezialisierung und Branche unterscheidet sich dabei nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern auch die Art der Anlagen und Systeme, mit denen sie zu tun haben.
In der Versorgungstechnik sind Anlagenmechaniker oft im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik tätig. Sie arbeiten in Gebäuden, auf Baustellen oder in kommunalen Betrieben und kümmern sich um die Versorgung mit Wasser, Wärme, Lüftung und Gas. Im handwerklichen Bereich gehören auch Wartung und Reparatur beim Kunden zum Berufsalltag.
In der Industrie sind sie in Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus, der Energieversorgung oder der chemischen und pharmazeutischen Industrie beschäftigt. Hier arbeiten sie an komplexen Produktionssystemen, übernehmen Montagearbeiten an Großanlagen oder betreuen Rohrleitungsnetze für Dampf, Kühlmittel, Chemikalien oder Druckluft.
Wo gibt es aktuell die meisten Anlagenmechaniker Jobs?
Ein großes Einsatzfeld bietet der Verteidigungssektor. Anlagenmechaniker werden dort in Unternehmen eingesetzt, die für die Herstellung, Wartung oder den Umbau technischer Systeme in militärischen Einrichtungen verantwortlich sind. Dazu gehören beispielsweise der Bau und die Instandhaltung von Kampfjets, Kraftstoffversorgungsanlagen, Druckluftsystemen oder Spezialrohrleitungen auf militärischen Übungsgeländen, in Kasernen, Hangars oder Werften. Auch im Bereich mobiler Anlagen, die für Feldlager oder militärische Einsätze benötigt werden, sind Fachkräfte mit mechanischer und versorgungstechnischer Kompetenz gefragt. Arbeiten im Verteidigungsbereich unterliegen dabei besonderen Sicherheits- und Geheimhaltungsvorgaben.
Darüber hinaus bieten sich Stellen in der Luft- und Raumfahrttechnik, im Behälter- und Apparatebau, bei Stadtwerken, im Fernwärmebereich oder bei international tätigen Anlagenbauern. Auch in der Energiewirtschaft und in Unternehmen, die auf regenerative Energien spezialisiert sind, werden zunehmend Fachkräfte gesucht, insbesondere für moderne Heizsysteme, Großwärmepumpen oder solarthermische Anlagen.
Was verdient ein Anlagenmechaniker?
Ein Anlagenmechaniker verdient in Deutschland durchschnittlich etwa 3.200 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt von rund 38.000 € brutto entspricht.
Die genaue Höhe des Gehalts hängt stark von der Branche, der Region, der Berufserfahrung und dem Tarifvertrag des Arbeitgebers ab. In tarifgebundenen Industriebetrieben, beispielsweise in der chemischen oder metallverarbeitenden Industrie, kann das Monatsgehalt mit zunehmender Erfahrung auf 3.800 € bis 4.200 € brutto ansteigen. Im handwerklichen Bereich liegen die Einkommen häufig etwas darunter, insbesondere in kleineren Betrieben oder Regionen mit niedrigem Lohnniveau.
Berufseinsteiger nach der Ausbildung starten meist mit einem Bruttogehalt zwischen 2.500 € und 2.800 € pro Monat. Mit Zusatzqualifikationen, zum Beispiel im Bereich Schweißtechnik, Automatisierung oder Energieeffizienz, verbessern sich die Einkommensperspektiven spürbar. Wer als Anlagenmechaniker Führungsverantwortung übernimmt oder sich zum Techniker oder Meister weiterbildet, kann ein Gehalt von über 4.500 € monatlich erreichen.

