Systemintegrator arbeitet an Hardware

Fachinformatiker Systemintegration

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 19.04.2024

Ein Fachinformatiker für Systemintegration ist ein IT-Experte, der sich auf die Einrichtung, Verwaltung und Wartung von IT-Systemen in Unternehmen spezialisiert. Diese Fachkraft arbeitet daran, unterschiedliche Software- und Hardwarekomponenten so zu einem funktionierenden Gesamtsystem zu integrieren. Der Beruf umfasst auch die Beratung und Schulung der Benutzer, um einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten.

Fachinformatiker Systemintegration – Ausbildungsüberblick

Was macht ein Fachinformatiker für Systemintegration?

Als Fachinformatiker für Systemintegration ist man verantwortlich für die Planung, Einrichtung und Wartung von IT-Systemen. Diese Tätigkeit umfasst die Verbindung von Hardware- und Softwarekomponenten zu komplexen Netzwerken, die den Anforderungen von Unternehmen gerecht werden. Zudem gehört die Fehlerbehebung und Optimierung bestehender Systeme sowie die Anwenderbetreuung und -schulung zum Aufgabenbereich. Als Systemintegrator kannst du in der Kundenbetreuung für Softwareunternehmen oder im internen Support arbeiten.

Welchen Abschluss braucht ein Fachinformatiker für Systemintegration?

Um als Fachinformatiker für Systemintegration arbeiten zu können, ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in diesem Beruf erforderlich. Diese Ausbildung wird dual, also sowohl in Betrieben als auch in Berufsschulen, durchgeführt und endet mit einer IHK-Prüfung. Ein Studium im Bereich Informatik oder ein vergleichbarer Studiengang kann ebenfalls als Qualifikation dienen, allerdings legt die Mehrheit der Arbeitgeber Wert auf die praktischen Erfahrungen und Kenntnisse, die durch die Ausbildung „Fachinformatiker für Systemintegration“ vermittelt werden.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration?

Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration dauert in der Regel 3 Jahre. Es gibt allerdings Möglichkeiten, diese Dauer unter bestimmten Voraussetzungen, wie zum Beispiel bei guten Leistungen in Schule und Betrieb, zu verkürzen. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Wie viel verdient ein Fachinformatiker für Systemintegration?

Im ersten Ausbildungsjahr liegt dein Gehalt durchschnittlich bei 900 € brutto im Monat. Mit jedem weiteren Ausbildungsjahr steigt dein Gehalt durchschnittlich um weitere 100 €. Einstiegsgehälter nach der Ausbildung bewegen sich oft im Bereich von 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und spezifischer Expertise können diese Bezüge deutlich steigen.

Fachinformatiker für Systemintegration – Ausbildungsinhalte & Aufgaben im Beruf

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration vermittelt umfangreiches Wissen und praktische Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen der Informationstechnologie. Zu den Kerninhalten gehören:

  • Netzwerktechnologien: Aufbau und Verwaltung von lokalen Netzwerken (LAN) und Verbindung mit globalen Netzwerken (WAN).
  • Betriebssysteme: Installation, Konfiguration und Management verschiedener Betriebssysteme auf Servern und Arbeitsstationen.
  • Sicherheit: Grundlagen der IT-Sicherheit, einschließlich Firewall- und Antivirus-Strategien sowie die Sicherung von Netzwerken gegen unbefugten Zugriff.
  • Datenbanken: Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Datenbankmanagementsystemen und der Datenpflege.
  • Kundenservice und Beratung: Kommunikationsfähigkeiten und das Vermögen, technische Lösungen Nicht-Technikern zu erklären.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Fachinformatiker Systemintegration?

Durchschnittsgehalt
45.119 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Fachinformatiker Systemintegration variiert in Deutschland zwischen 36.480 € und 50.000 € brutto im Jahr.

Aufgaben im Beruf

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung umfassen die Aufgaben eines Fachinformatikers für Systemintegration ein breites Spektrum an Verantwortlichkeiten, darunter:

  • Planung und Implementierung von IT-Systemen: Entwicklung und Umsetzung optimaler IT-Lösungen basierend auf den Anforderungen des Unternehmens.
  • Wartung und Optimierung: Regelmäßige Überprüfung der IT-Systeme auf Aktualität und Effizienz sowie die Durchführung notwendiger Anpassungen oder Upgrades.
  • Problembehebung: Schnelle Identifikation und Behebung von System- und Netzwerkproblemen, um Betriebsunterbrechungen zu minimieren.
  • Anwendersupport: Unterstützung und Beratung der Mitarbeiter bei technischen Fragen oder Problemen, inklusive der Durchführung von Schulungen bei Bedarf.
  • Sicherheitsmanagement: Gewährleistung der Sicherheit von Netzwerken und Daten durch Implementierung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßige Überprüfungen.

Fachinformatiker Systemintegration – Weiterbildung

Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung hatten 2022 etwa 13 % der Auszubildenden Fachinformatiker für Systemintegration bereits eine vorherige Berufsausbildung oder Studium. Diese setzen sich wie folgt zusammen (Mehrfachnennungen möglich):

Abgeschlossene duale Berufsausbildung24 %
Abgebrochene duale Berufsausbildung41 %
Abgeschlossene schulische Berufsausbildung21 %
Abgebrochene schulische Berufsausbildung3 %
Abgeschlossenes Studium3 %
Abgebrochenes Studium27 %

Der Fachinformatiker für Systemintegration ist somit auch eine beliebte Ausbildung für Studienabbrecher und Personen mit abgebrochener Berufsausbildung. Ein Quereinstieg nach erfolgreicher Berufsausbildung kommt ebenfalls öfter vor, während eine Ausbildung nach erfolgreichem Studium eher selten ist.

Weiterbildungsmöglichkeit: Vertiefung technischer Fähigkeiten

Fachinformatiker für Systemintegration können durch gezielte Weiterbildung ihre technischen Fähigkeiten erweitern und vertiefen.

  • Zertifizierungen: Viele Softwarehersteller und IT-Institutionen bieten Zertifizierungskurse an, die spezifisches Wissen über Technologien, Softwareprodukte oder Netzwerkmanagement vertiefen. Beliebte Zertifizierungen umfassen beispielsweise Cisco’s CCNA für Netzwerktechnologien oder Microsoft’s Certified Solutions Expert (MCSE) für Serverinfrastrukturen.
  • Workshops und Seminare: Kurzzeitige Weiterbildungsformate bieten die Möglichkeit, in neue Technologien einzutauchen oder bestehende Kenntnisse zu aktualisieren. Diese Veranstaltungen konzentrieren sich oft auf aktuelle Trends wie Cloud-Computing, Cybersecurity oder IoT (Internet of Things).

Weiterbildungsmöglichkeit: Erwerb zusätzlicher Qualifikationen

Neben der fachlichen Vertiefung ermöglicht der Erwerb zusätzlicher Qualifikationen Fachinformatikern, ihre Karrieremöglichkeiten zu erweitern:

  • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse: Verständnis für betriebswirtschaftliche Prozesse und Managementfähigkeiten können Fachinformatiker befähigen, IT-Projekte zu leiten oder in Schnittstellenfunktionen zwischen IT und Management zu arbeiten.
  • Projektmanagement: Qualifikationen im Projektmanagement, wie die Zertifizierung als Project Management Professional (PMP), bereiten Fachinformatiker darauf vor, komplexe Projekte zu planen und zu steuern.

Fachinformatiker für Systemintegration – Qualifikationen und Kompetenzen

Schulabschluss

Fachinformatiker für Systemintegration beginnen ihre Ausbildung meist direkt nach der Schule. 53 % der Azubis sind zu Beginn ihrer Ausbildung 20 Jahre oder jünger. Das Durchschnittsalter der Auszubildenden beträgt nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung 21,3 Jahre bei Ausbildungsbeginn.

Die Mehrheit der Auszubildenden Fachinformatiker hat eine Hoch-/Fachhochschulreife, etwa 52 %. Weitere 40 % der Azubis haben einen Realschulabschluss und nur 4 % einen Hauptschulabschluss.

Für Fachinformatiker in der Systemintegration sind neben einem Schulabschluss auch fundierte technische Kenntnissen und eine Reihe von Soft Skills sowie zusätzlichen Qualifikationen entscheidend, um im Beruf erfolgreich zu sein.

Technische Fähigkeiten

Nach der Ausbildung benötigen Fachinformatiker für Systemintegration eine Vielzahl von Hard Skills:

  • Netzwerktechnologien und -management: Kenntnisse in der Einrichtung, Verwaltung und Sicherung von Netzwerken sind unerlässlich.
  • Betriebssysteme: Fachwissen in verschiedenen Betriebssystemen, wie Windows, Linux oder Unix, ermöglicht die Verwaltung von Servern und Arbeitsstationen.
  • Hardware- und Softwarekenntnisse: Verständnis für die Funktionsweise und das Zusammenspiel von Hardware und Softwarekomponenten ist für die Systemintegration grundlegend.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Kenntnisse in IT-Sicherheit und Datenschutz sind für den Schutz von Unternehmensdaten und Netzwerken wichtig.
  • Problembehebung: Die Fähigkeit, Systemprobleme schnell zu identifizieren und zu beheben, minimiert Ausfallzeiten und verbessert die Betriebseffizienz.

Soft Skills

Neben technischen Fähigkeiten sind Soft Skills für Fachinformatiker für Systemintegration von großer Bedeutung:

  • Kommunikationsfähigkeit: Klare und verständliche Kommunikation technischer Informationen an Nicht-Techniker ist für den Erfolg in dieser Rolle entscheidend.
  • Teamfähigkeit: Die Arbeit in einem IT-Team erfordert Kooperationsbereitschaft und die Fähigkeit, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
  • Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft: In der schnelllebigen IT-Branche müssen Fachinformatiker neue Technologien und Verfahren zügig erlernen und anwenden können.
  • Organisationsfähigkeit: Die Fähigkeit, Projekte zu planen, Prioritäten zu setzen und Termine einzuhalten, ist für die erfolgreiche Ausführung von Aufgaben wesentlich.
  • Kundenorientierung: Die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und maßgeschneiderte IT-Lösungen zu bieten, fördert die Kundenzufriedenheit und bindet Kunden langfristig.

Fachinformatiker für Systemintegration – Gehalt

Während der Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration erhalten Auszubildende eine Vergütung, die von Jahr zu Jahr steigt. Im ersten Ausbildungsjahr kann die Vergütung etwa 800 bis 900 Euro brutto pro Monat betragen. Im zweiten Jahr steigt diese auf etwa 900 bis 1.050 Euro, und im dritten Ausbildungsjahr liegt sie zwischen 950 und 1.300 Euro brutto monatlich. Diese Zahlen können je nach Ausbildungsbetrieb und Region variieren.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung kann ein Fachinformatiker für Systemintegration mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Das durchschnittliche Gehalt eines Fachinformatikers für Systemintegration bewegt sich in Deutschland zwischen 3.500 und 4.000 Euro brutto pro Monat. Fachkräfte mit spezifischen Kenntnissen in gefragten Technologien oder mit besonderen Zertifizierungen können auch höhere Gehälter erzielen. 

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt eines Fachinformatikers für Systemintegration weiter an. Fachkräfte mit mehr als fünf Jahren Erfahrung können mit einem Gehalt von 4.500 Euro brutto pro Monat oder mehr rechnen. In Führungspositionen oder in spezialisierten Bereichen mit hohem Bedarf an Fachwissen kann das Gehalt deutlich über diesem Durchschnitt liegen.

Arbeitsmarkt für Fachinformatiker Systemintegration

Die Anzahl der Auszubildenden Fachinformatiker für Systemintegration ist nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung in den letzten 3 Jahren stark gestiegen. Zwischen 2020 und 2022 stieg die Anzahl der Neuabschlüsse von 8.004 Azubis auf 10.221 Azubis deutschlandweit. Insgesamt befanden sich  2021 über 16.600 Fachinformatiker in einer Ausbildung in der Systemintegration, während es im Jahr 2022 schon über 25.600 Azubis waren.

Der Arbeitsmarkt für Fachinformatiker für Systemintegration zeichnet sich durch eine hohe Nachfrage und vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus. Unternehmen aller Größen und Branchen sind auf robuste IT-Systeme angewiesen, was Fachinformatikern eine breite Palette an beruflichen Chancen bietet.

Fachinformatiker für Systemintegration finden Beschäftigungsmöglichkeiten in einer Vielzahl von Feldern, darunter:

  • IT- und Softwareunternehmen: Entwicklung und Wartung von IT-Lösungen und Netzwerken.
  • Öffentlicher Sektor: Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und Behörden benötigen Fachinformatiker für die Verwaltung ihrer IT-Systeme.
  • Finanz- und Versicherungswirtschaft: Einrichtung und Pflege sicherer und effizienter IT-Systeme zur Datenverwaltung und -analyse.
  • Industrie und Produktion: Integration und Wartung von IT-Systemen zur Steuerung von Produktionsprozessen und zur Datenanalyse.

Die Aussichten für Fachinformatiker für Systemintegration sind positiv. Die anhaltende technologische Entwicklung und die zunehmende Vernetzung von Geräten und Systemen (Internet of Things) sorgen für stetigen Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich. Zudem führen Sicherheitsbedenken und der Schutz von Unternehmensdaten zu einem erhöhten Bedarf an IT-Sicherheitsexperten, einer Spezialisierung, die für Fachinformatiker zugänglich ist.

Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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