Architekt sitzt am Zeichentisch in seinem Büro und arbeitet an Bauplänen.

Architekt

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 8 Min.
Aktualisiert am: 26.04.2024

Ein Architekt plant, gestaltet und realisiert Bauwerke, indem er technisches Wissen, ästhetisches Empfinden und soziales Verständnis kombiniert. Das Arbeitsfeld eines Architekten erstreckt sich von der Entwurfsgestaltung über die detaillierte Planung bis hin zur Umsetzung von Wohnanlagen, öffentlichen Einrichtungen und kommerziellen Projekten. In ihrer Arbeit berücksichtigen Architekten die Anforderungen der Auftraggeber, rechtliche Rahmenbedingungen, Umweltaspekte und die Bedürfnisse der Nutzer.

Architekt – Definition

Architekten sind wesentlich in der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben involviert. Ihre Tätigkeit umfasst die kreative und technische Gestaltung sowie die wirtschaftliche Aufsicht bei Neubauten, Umbauten und der Sanierung von Gebäuden. Architekten sind verantwortlich für die ästhetische Ausformung und die Funktionalität von Gebäuden, achten dabei jedoch auch auf Sicherheitsstandards und Effizienz.

Architekten verantworten die beratende, gestalterische, technische und ökonomische Planung von Gebäuden und anderen Bauvorhaben. Sie können auch in der Stadtplanung tätig sein, wo sie ihren fachlichen Beitrag zur Gestaltung von Straßenzügen und Wohngebieten einschließlich der dazugehörigen Außenanlagen leisten.

Die Aufgabenbereiche eines Architekten sind vielfältig und erstrecken sich von der Erstellung erster Entwürfe bis zur Überwachung der Bauarbeiten. Sie entwerfen Strukturen für eine Vielzahl von Gebäudetypen, darunter Wohnhäuser, Bürogebäude, Schulen und spezielle Einrichtungen wie Krankenhäuser und Museen. In ihrer Arbeit kooperieren sie regelmäßig mit Fachkräften aus verwandten Bereichen wie Bauingenieuren, Statikern und Stadtplanern.

Architekt – Aufgaben

Die Aufgabenfelder von Architekten sind umfangreich und haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Architekten sind maßgeblich in die Planung, Überwachung und Umsetzung von Bauvorhaben eingebunden. Zu ihren Hauptaufgaben zählen:

  • Entwurf und Planung: Architekten entwerfen Gebäude und Strukturen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind. Sie erstellen detaillierte Pläne und Visualisierungen, oft unter Einsatz von CAD-Software.
  • Koordination und Projektmanagement: Sie koordinieren die Projektbeteiligten, steuern die Projektphasen und sorgen für die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets. Dies beinhaltet auch die Abstimmung mit Behörden und die Klärung baurechtlicher Fragen.
  • Beratung und Analyse: Architekten beraten Bauherren, analysieren den Zustand und Wert von Immobilien und beurteilen Bauschäden. Sie sind auch in der Lage, Nachhaltigkeits- und Energieeffizienzgutachten zu erstellen.
  • Bauausführung und Überwachung: Nach der Planungsphase überwachen Architekten die Bauausführung, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiten gemäß den Plänen und Standards durchgeführt werden. Sie übernehmen die Objektüberwachung und kontrollieren die Qualität der ausgeführten Arbeiten.

Wie wird man Architekt? Schritte zum Berufseinstieg

Um den Beruf des Architekten in Deutschland ausüben zu können, sind bestimmte akademische und praktische Schritte erforderlich. Die Grundlage bildet ein Studium der Architektur, das an einer Universität, Fachhochschule oder Hochschule für angewandte Wissenschaften absolviert wird.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Architekt?

Durchschnittsgehalt
53.562 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Architekt variiert in Deutschland zwischen 46.547 € und 59.073 € brutto im Jahr.

  • Studienabschluss: Die meisten Architekturstudenten streben einen Masterabschluss an, der in der Regel nach einem erfolgreich abgeschlossenen Bachelorstudium und einer Regelstudienzeit von insgesamt mindestens fünf Jahren erreicht wird. Einige entscheiden sich dafür, nach dem Bachelor nicht weiterzustudieren, obwohl ein Master für die Kammerzulassung oft vorteilhaft ist.
  • Praktische Erfahrung: Nach dem Studium ist eine mindestens zweijährige berufliche Praxisphase vorgesehen. Diese wird häufig in Architekturbüros absolviert und ist eine Voraussetzung, um bei der Architektenkammer als vollwertiges Mitglied aufgenommen zu werden.
  • Kammermitgliedschaft: In Deutschland ist die Berufsbezeichnung „Architekt“ gesetzlich geschützt. Um sich offiziell Architekt nennen zu dürfen, muss man bei der Architektenkammer eingetragen sein, was neben dem Studienabschluss und der praktischen Erfahrung auch die Teilnahme an bestimmten Fortbildungen erfordern kann.

Studieninhalte

Das Architekturstudium ist umfassend und praxisorientiert. Es umfasst folgende Kernbereiche:

  • Grundlagenfächer wie Bauphysik, Baustatik, Bauchemie und Baustoffkunde.
  • Spezialisierungen und Vertiefungen in Baumanagement, Bauplanung, Baurecht und Gebäudekunde.
  • Kreative und konstruktive Disziplinen wie Entwerfen, Baukonstruktion und architektonische Gestaltung.

Alternative Wege

Für diejenigen, die nicht direkt Architektur studieren wollen, gibt es verwandte Ausbildungen wie die zum Bauzeichner, die auch wichtige Grundlagen und Fertigkeiten vermitteln, die im Architekturberuf nützlich sind. Für diejenigen, die eine praxisnähere Ausbildung bevorzugen, kann ein duales Studium im Bereich Architektur eine attraktive Alternative sein. Hierbei wechseln sich Phasen an einer Hochschule mit Praxisphasen in einem Architekturbüro oder einem Bauunternehmen ab. Diese Art des Studiums ermöglicht es, wertvolle Berufserfahrung zu sammeln, während man sein akademisches Wissen erwirbt.

Wie lange dauert das Architekturstudium?

Das Bachelorstudium in Architektur dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Nach dem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit, ein Masterstudium anzuschließen, das in der Regel vier Semester dauert. Der Masterabschluss bietet tiefere Einblicke in spezialisierte Themenbereiche und ist oft Voraussetzung für eine spätere Eintragung in die Architektenkammer und die Berufsausübung als selbständiger Architekt.

Praktika und Berufserfahrung während des Studiums

Bereits während des Studiums ist es empfehlenswert, Praktika zu absolvieren. Diese Erfahrungen sind nicht nur wertvoll für die persönliche Entwicklung, sondern auch ein Pluspunkt im Lebenslauf. Einige Studiengänge integrieren Pflichtpraktika in ihren Lehrplan, um den Studierenden praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

Bedeutung eines aussagekräftigen Lebenslaufs

Top-Unternehmen für Architekt

THOST Projektmanagement
Die Autobahn des Bundes
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
MVV Netze
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Ein aussagekräftiger Lebenslauf ist für angehende Architekten von großer Bedeutung. Er sollte neben der akademischen Ausbildung auch praktische Erfahrungen, besondere Projekte und eventuelle Auszeichnungen enthalten. Fähigkeiten in speziellen Software-Programmen, wie CAD (Computer-Aided Design), und Kenntnisse in modernen Planungsmethoden können einen Kandidaten ebenfalls hervorheben.

Berufsperspektiven – Wo arbeiten Architekten?

Der Arbeitsmarkt für Architekten ist vielfältig und bietet zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Architekten sind tätig in:

  • Architekturbüros
  • Baufirmen
  • Immobiliengesellschaften
  • Öffentliche Verwaltung
  • Bildungseinrichtungen

Mögliche Spezialisierungen für Architekten umfassen:

  • Nachhaltiges Bauen
  • Innenarchitektur
  • Städtebau
  • Landschaftsarchitektur
  • Denkmalpflege

Arbeitsmarkt für Architekten

Die Nachfrage nach Architekten hängt grundsätzlich stark von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren ab. In Zeiten von Bau- und Infrastrukturbooms steigt die Nachfrage, wohingegen wirtschaftlich schwächere Phasen zu einer geringeren Nachfrage führen können. Aktuelle Trends wie die Digitalisierung der Planungsprozesse und die zunehmende Bedeutung von Umwelt- und Energieeffizienzstandards schaffen neue Arbeitsfelder und erhöhen die Nachfrage nach spezialisierten Kenntnissen.

Architekten bleiben weiterhin gefragt, besonders in Bereichen, die innovative Lösungen und nachhaltige Ansätze erfordern. Der Trend zur Urbanisierung und die Notwendigkeit, bestehende Gebäude zu sanieren und zu modernisieren, sorgen für anhaltende Beschäftigungsmöglichkeiten in der Branche. Darüber hinaus führen technologische Fortschritte wie BIM und 3D-Druck zu neuen Herausforderungen und Chancen für Architekten.

Im Sommersemester 2023 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 38.790 Studierende in das Studienfach Architektur und 4.355 Studierende in das Studienfach Innenarchitektur eingeschrieben.

Wo gibt es aktuell die meisten Architekt Jobs?

Architekt Gehalt

  • Das Gehalt von Architekten ist nicht einheitlich über einen Tarif geregelt und kann daher variieren. Faktoren wie Arbeitgeber, Art der Tätigkeit und spezielle Fachkenntnisse beeinflussen das Einkommen.
  • Für 2023 wurde das empfohlene Einstiegsgehalt für angehende Architekten auf etwa 3.500 Euro brutto monatlich festgelegt. Erfahrene Architekten mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung können über 5.000 Euro monatlich verdienen. Der Durchschnittslohn liegt 2023 bei 4.390 Euro monatlich.
  • Die Gehälter variieren auch regional, mit den höchsten Durchschnittsgehältern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und den niedrigsten in Thüringen und Sachsen​​​​.

Bedeutende Architekten

In der Geschichte der Architektur gibt es zahlreiche Beispiele von Personen, deren Werke sie zu Legenden ihres Fachs gemacht haben. Diese Architekten haben nicht nur die Grenzen der Baukunst erweitert, sondern auch dauerhafte Eindrücke hinterlassen, die bis heute Bestand haben. Von den antiken Pyramiden Ägyptens bis zu den innovativen Designs moderner Skylines, die folgende Liste stellt einige der berühmtesten Architekten vor, deren außergewöhnliche Arbeiten weltweit Anerkennung gefunden haben und die eine Quelle der Inspiration für alle darstellen, die an eine Karriere in der Architektur denken:

  • Imhotep – Oft als der erste Architekt der Geschichte betrachtet, verantwortlich für den Stufenpyramidenbau in Sakkara, Ägypten, um 2630 v. Chr.
  • Iktinos und Kallikrates – Griechische Architekten, die maßgeblich am Bau des Parthenons in Athen im 5. Jahrhundert v. Chr. beteiligt waren.
  • Filippo Brunelleschi – Ein Pionier der italienischen Renaissance-Architektur, bekannt für seine Entwicklung der Kuppel der Kathedrale von Florenz.
  • Andrea Palladio – Einflussreicher Architekt der Renaissance, bekannt für seine Villen und seine theoretischen Schriften, die die Architektur wesentlich beeinflusst haben.
  • Frank Lloyd Wright – Amerikanischer Architekt, der für seine organische Architektur und das Design des Fallingwater-Hauses und des Guggenheim Museums in New York bekannt ist.
  • Le Corbusier – Schweizer-Französischer Architekt, der als einer der Pioniere der modernen Architektur gilt und für seine Theorie der „Fünf Punkte der Architektur“ bekannt ist.
  • Zaha Hadid – Bekannte britisch-irakische Architektin, die für ihre neofuturistischen Designs in Gebäuden wie dem Heydar Aliyev Center in Baku bekannt ist.
  • Mimar Sinan: Osmanischer Architekt, verantwortlich für den Bau vieler bedeutender Moscheen und Gebäude in Istanbul.

Jan-Philipp Schreiber

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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