Flugzeugwartungsmechaniker untersucht und arbeitet an einem Flugzeug in einer Hangar.

Mechatroniker

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 7 Min.
Aktualisiert am: 08.04.2024

Mechatroniker sind technische Fachkräfte für mechanische Systeme. Sie kombinieren Wissen aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und teilweise Informatik. Mechatroniker entwickeln, warten und reparieren Systeme und Anlagen, die in Industrie und Technologie verwendet werden. Ziel ist es, Effizienz und Zuverlässigkeit dieser Systeme und Anlagen zu sichern.

Mechatroniker im Überblick

Was macht man als Mechatroniker?

Mechatroniker konzipieren und betreuen Systeme, die Mechanik und Elektronik vereinen. Ihre Arbeit reicht von der Installation über die Wartung bis hin zur Reparatur von Maschinen und Anlagen. Sie programmieren und optimieren Steuerungssoftware und führen Diagnosen an komplexen Systemen durch. Ihre Expertise ist in Produktionsbetrieben, im Maschinenbau und in der Automatisierungstechnik gefragt.

Wie wird man Mechatroniker?

Die Grundlage für eine Karriere als Mechatroniker bildet meist eine berufliche Ausbildung, die mit einem mittleren Schulabschluss oder einem höherwertigen Abschluss angetreten wird. Die duale Ausbildung, die Betriebspraxis und Berufsschulunterricht kombiniert, dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und schließt mit einer IHK-Prüfung ab. Einige Positionen oder Spezialisierungen im Bereich Mechatronik können zudem ein Studium voraussetzen, idealerweise in einem einschlägigen Studiengang wie Mechatronik oder einem verwandten ingenieurwissenschaftlichen Feld.

Wie viel verdient ein Mechatroniker?

Die durchschnittliche monatliche Ausbildungsvergütung für Mechatroniker in Deutschland beträgt 1.105 € brutto im Monat. Nach der Ausbildung können Einsteiger mit einem Gehalt von etwa 2.500 bis 3.500 Euro brutto pro Monat rechnen. Das Durchschnittsgehalt für Mechatroniker liegt bei 48.493 € brutto im Jahr. Das entspricht einem monatlichen Lohn von 4.041 € brutto.

Ausbildung zum Mechatroniker

Die Ausbildung zum Mechatroniker dauert, nach Ausbildungsordnung, 42 Monate (3,5 Jahre) und ist dual aufgebaut. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in Betrieben als auch in Berufsschulen stattfindet. Um eine Ausbildung zum Mechatroniker beginnen zu können, wird in der Regel mindestens ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt. Gute Noten in Mathematik, Physik und Informatik sind von Vorteil, da diese Fächer die theoretische Grundlage des Berufs bilden. Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind ebenso wichtig für die praktischen Aspekte der Ausbildung.

Ausbildungsinhalte

Die Ausbildung zum Mechatroniker ist vielseitig und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Elemente. Zu den Kerninhalten gehören:

  • Mechanik: Grundlagen der Mechanik, Werkstoffkunde und Fertigungstechnik.
  • Elektrotechnik/Elektronik: Grundlagen der Elektrotechnik, Elektronik und elektrische Messtechnik.
  • Informatik: Grundlagen der Informatik, Programmierung und Steuerungs- und Regelungstechnik.
  • Systemintegration: Das Verknüpfen mechanischer, elektronischer und informatischer Komponenten zu funktionsfähigen Systemen.
  • Wartung und Instandhaltung: Methoden zur Wartung, Fehlersuche und Reparatur von mechatronischen Systemen.

Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden, wie man technische Dokumentationen liest und erstellt, sowie den sicheren Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. Außerdem werden Kenntnisse im Bereich Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Kommunikation vermittelt.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Mechatroniker?

Durchschnittsgehalt
45.654 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Mechatroniker variiert in Deutschland zwischen 40.000 € und 52.112 € brutto im Jahr.

Mechatroniker Aufgaben

Mechatroniker sind für die Entwicklung, Wartung und Reparatur mechanischer und elektronischer Systeme zuständig. Im Detail umfassen ihre Verantwortlichkeiten:

  • Installation und Inbetriebnahme: Mechatroniker richten neue Maschinen und Anlagen ein. Sie installieren Software und nehmen Systeme in Betrieb, um sicherzustellen, dass diese korrekt funktionieren.
  • Wartung und Reparatur: Die regelmäßige Wartung von Maschinen und Anlagen gehört zu den Hauptaufgaben. Mechatroniker diagnostizieren Fehler, führen Reparaturen durch und tauschen defekte Teile aus, um Ausfallzeiten zu minimieren.
  • Programmierung und Optimierung: Sie programmieren Steuerungssoftware für automatisierte Systeme. Darüber hinaus optimieren Mechatroniker Prozesse, um die Effizienz und Leistung der Maschinen zu steigern.
  • Technische Dokumentation: Das Erstellen und Pflegen technischer Unterlagen, wie Bedienungsanleitungen und Wartungspläne, sichert die Nachvollziehbarkeit von Arbeiten und erleichtert zukünftige Wartungseinsätze.
  • Qualitätssicherung: Mechatroniker überwachen die Qualität der Produktion und führen Tests durch, um die Einhaltung von Standards zu garantieren. Sie tragen somit direkt zur Produktqualität bei.
  • Kundenservice und Beratung: Sie beraten Kunden hinsichtlich der Auswahl, des Einsatzes und der Wartung von Maschinen und Anlagen. Bei technischen Problemen bieten Mechatroniker Support.

Tätigkeitsbereiche Mechatronik

Die Mechatronik bietet eine große Auswahl an Tätigkeitsbereiche, die sich an den Schnittstellen verschiedener technischer Disziplinen befinden.

  1. Fahrzeugtechnik: Diese Spezialisierung umfasst ein tiefgreifendes Verständnis für die Integration von mechanischen Komponenten, elektronischen Systemen und computergesteuerten Technologien in Fahrzeugen. Kfz-Mechatroniker spezialisieren sich auf die Wartung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Sie sind zuständig für die Funktionsfähigkeit komplexer Systeme wie Bremssysteme, Motormanagement und Fahrassistenzsysteme.
  2. Automatisierungstechnik: Diese Spezialisierung befasst sich mit der Automatisierung von Produktionsprozessen. Mechatroniker in diesem Bereich entwickeln und warten Systeme, die die Effizienz und Qualität in der Produktion steigern.
  3. Medizintechnik: Mechatroniker in der Medizintechnik arbeiten an der Entwicklung und Wartung von medizinischen Geräten und Systemen, die in der Diagnostik, Therapie und Forschung eingesetzt werden. Typische Aufgaben sind das Durchführen von Präzisionskalibrierungen und das Sicherstellen von Sicherheits- und Leistungsstandards bei medizinischen Geräten.
  4. Luft- und Raumfahrttechnik: In diesem spezialisierten Bereich arbeiten Mechatroniker an der Entwicklung und Wartung von Flugzeug- und Raumfahrtsystemen. Sie entwickeln neue Luftfahrtkomponenten und führen Tests zur Sicherstellung der Systemzuverlässigkeit durch.
  5. Kältetechnik: Mechatroniker in diesem Bereich befassen sich mit der Planung, Installation und Wartung von Kälte- und Klimaanlagen. Die Aufgaben umfassen die Überwachung von Kühlsystemen, das Beheben von Störungen und die Sicherstellung der Energieeffizienz. Die Arbeit in der Kältetechnik erfordert ein tiefes Verständnis für thermodynamische Prozesse sowie Kenntnisse in Elektronik und Flüssigkeitsmechanik. Angesichts der wachsenden Bedeutung von umweltfreundlichen und energieeffizienten Kühlsystemen ist dies ein dynamisches und zukunftsorientiertes Feld innerhalb der Mechanik.

Top-Unternehmen für Mechatroniker

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QIAGEN
RICHARD WOLF
Greiner Bio-One
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung

Mechatroniker Gehalt

Das Gehalt eines Mechatronikers hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Berufserfahrung, Branche und Region. Das durchschnittliche Monatsgehalt eines Mechatronikers liegt nach Daten aktueller jobvector Befragungen bei 4.041 € brutto. Dies entspricht einem jährlichen Verdienst von 48.493 € brutto. Das Einstiegsgehalt bewegt sich üblicherweise zwischen 2.500 Euro bis 3.500 Euro. Mechatroniker mit mehreren Jahren Berufserfahrung erreichen durchschnittlich Gehälter von 58.797 € brutto im Jahr.

Mehrere Faktoren beeinflussen das Gehalt eines Mechatronikers*, darunter die Berufserfahrung, die Industrie und der Spezialisierungsbereich, die Größe des Unternehmens und der geografische Standort. Mechatroniker*, die sich spezialisierten Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt oder Medizintechnik engagieren, können tendenziell höhere Gehälter erwarten. Zusätzliche Qualifikationen und kontinuierliche Weiterbildung können ebenfalls zu verbesserten Verdienstmöglichkeiten führen.

Arbeitsmarkt für Mechatroniker

Der Arbeitsmarkt für Mechatroniker ist durch eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in verschiedenen Branchen gekennzeichnet. Dieser Berufszweig profitiert von technologischen Fortschritten und der zunehmenden Automatisierung in der Produktion, im Fahrzeugbau, in der Medizintechnik und in vielen anderen Sektoren. Die Vielseitigkeit der Ausbildung ermöglicht Mechatronikern, in einer breiten Auswahl an Tätigkeitsfeldern zu arbeiten. Mechatroniker finden Beschäftigung in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Elektrotechnik, der Informationstechnologie sowie in der Luft- und Raumfahrttechnik. Darüber hinaus sind sie in der Energiewirtschaft und in Unternehmen, die automatisierte Systeme für die Produktion entwickeln und herstellen, gefragt.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es in den letzten zwei Jahren deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber im Bereich Mechatronik. Mechatroniker, die sich mit der Entwicklung und Wartung komplexer Maschinen und Anlagen auskennen, sind daher zunehmend gefragt.

Die Anzahl der Auszubildenden hat nach Angaben des BIBB von 2020 bis 2022 leicht abgenommen. Während im Jahr 2020 noch 28.032 Mechatroniker in einem Ausbildungsverhältnis waren, waren es 2022 nur noch 26.529 Azubis. Die Zahl der Neuabschlüsse hingegen hat von 2021 bis 2022 von 7.600 auf 7.700 leicht zugenommen.

Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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