MTLA – Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in
Ein Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (MTLA) ist ein staatlich anerkannter medizinischer Fachberuf, der Laboruntersuchungen von Blut, Gewebe und anderen Proben durchführt. MTLA arbeiten vor allem in medizinischen Laboren, Kliniken, Forschungseinrichtungen oder bei Gesundheitsämtern. Sie wenden moderne Analyseverfahren an, dokumentieren Ergebnisse und unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnosefindung. Die Arbeit erfolgt häufig mithilfe von Laborgeräten, Mikroskopen und computergestützten Auswertungsprogrammen. Grundlage ist eine dreijährige schulische Ausbildung mit praktischem Einsatz in Laboren.
Inhalt
Was macht ein MTLA? – Aufgaben und Tätigkeiten
Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten arbeiten überwiegend in medizinischen Laboren und sind für die Durchführung, Auswertung und Dokumentation von Laboranalysen verantwortlich. Sie bereiten Proben vor, wählen geeignete Analyseverfahren aus und bedienen komplexe Laborgeräte wie Hämatologie-Analyzer, Immunoassay-Systeme oder Mikroskope. Ihre Arbeit umfasst sowohl die Untersuchung von Blut, Urin, Gewebe und anderen Körperflüssigkeiten als auch mikrobiologische Kulturen und molekulargenetische Analysen.
MTLA überprüfen die Funktionsfähigkeit und Kalibrierung der Geräte, achten auf die Einhaltung von Qualitätsstandards und Hygienevorschriften und sichern so zuverlässige Untersuchungsergebnisse. Darüber hinaus interpretieren sie Messergebnisse im medizinischen Kontext, geben diese an behandelnde Ärzte weiter und tragen damit entscheidend zur Diagnosefindung und Therapiekontrolle bei.
Typische Aufgaben eines MTLA
- Entnahme, Annahme und Vorbereitung von Proben
- Durchführung hämatologischer, klinisch-chemischer, mikrobiologischer und molekularbiologischer Untersuchungen
- Bedienung, Wartung und Kalibrierung von Laborgeräten
- Auswertung, Dokumentation und Übermittlung von Untersuchungsergebnissen
- Durchführung von Qualitätskontrollen und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
- Arbeit nach Labor- und Hygienestandards, inklusive Desinfektions- und Sterilisationsmaßnahmen
Was ist das durchschnittliche Gehalt als MTLA?
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als MTLA beträgt 37.859 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 33.319 € bis 43.152 € .
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Hämatologische Untersuchungen
MTLA analysieren Blutproben auf Zellzahlen, Zellarten und Blutgerinnung. Sie setzen dafür automatisierte Hämatologie-Analyzer sowie manuelle Mikroskopie ein, um beispielsweise Anämien, Infektionen oder Blutgerinnungsstörungen zu erkennen.
Klinisch-chemische Analysen
Hierzu gehört die Bestimmung von Substanzen im Blut oder Urin wie Glukose, Elektrolyte, Enzyme oder Hormone. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise auf Stoffwechselerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen oder hormonelle Ungleichgewichte.
Mikrobiologische Diagnostik
MTLA identifizieren Bakterien, Pilze oder Parasiten in Probenmaterial, legen Kulturen an und prüfen deren Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika. Diese Arbeit ist essenziell für die gezielte Behandlung von Infektionskrankheiten.
MTLA Ausbildung – Voraussetzungen
Die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten ist in Deutschland staatlich geregelt und findet an speziellen Berufsfachschulen für medizinische Laborberufe statt. Sie dauert in der Regel drei Jahre und kombiniert theoretischen Unterricht mit praktischen Laborübungen sowie mehrmonatigen Einsätzen in medizinischen Einrichtungen. Voraussetzung ist in den meisten Fällen mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss, oft wird jedoch auch die Fachhochschulreife oder das Abitur bevorzugt. Bewerber sollten ein starkes Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik mitbringen sowie ein gutes technisches Verständnis für Laborgeräte und Messverfahren besitzen. Wichtige persönliche Eigenschaften sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Konzentrationsfähigkeit und die Bereitschaft, nach strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften zu arbeiten. Auch gesundheitliche Eignung ist erforderlich, da der Beruf unter anderem den Umgang mit infektiösem Material und chemischen Substanzen umfasst.
MTLA Ausbildung – Inhalte
Die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten vermittelt umfassende theoretische und praktische Kenntnisse in allen relevanten Bereichen der Labordiagnostik. Im theoretischen Unterricht werden Grundlagen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik vertieft, ergänzt durch fachspezifische Themen wie Hämatologie, Klinische Chemie, Histologie, Zytologie, Immunologie, Mikrobiologie und Molekularbiologie. Zudem werden Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre vermittelt, um Laborergebnisse medizinisch einordnen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Qualitätssicherung, Gerätekunde, Arbeitssicherheit und Hygienevorschriften.
Der praktische Teil der Ausbildung findet sowohl in den schuleigenen Laboren als auch in Kliniken oder externen Laboratorien statt. Hier lernen angehende MTLA die Vorbereitung und Analyse von Proben, den sicheren Umgang mit Laborgeräten, die Durchführung von Qualitätskontrollen sowie die Dokumentation und Auswertung von Untersuchungsergebnissen. Auch der Umgang mit modernen Laborinformationssystemen und digitale Datenverarbeitung gehören zu den Ausbildungsinhalten.
MTLA Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten dauert in Deutschland in der Regel drei Jahre und wird in Vollzeit an staatlich anerkannten Berufsfachschulen durchgeführt. Sie gliedert sich in einen überwiegend schulischen Teil mit theoretischem und praktischem Unterricht sowie mehrere Praktika in medizinischen Laboren, Kliniken oder Forschungseinrichtungen. Die praktischen Phasen finden meist blockweise statt und ermöglichen es, das im Unterricht erlernte Wissen direkt in der Laborpraxis anzuwenden. Am Ende der Ausbildung steht eine staatliche Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil besteht. In Ausnahmefällen kann die Ausbildungsdauer bei entsprechendem Vorwissen oder besonderen Leistungen verkürzt werden, was jedoch von der jeweiligen Schule und den Landesregelungen abhängt.
MTLA Ausbildungsgehalt
Seit der Reform im Jahr 2023 erhalten angehende Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten erstmals eine gesetzlich verankerte Ausbildungsvergütung, wenn sie ihre Ausbildung an öffentlichen Einrichtungen absolvieren. Die Bezahlung orientiert sich in diesen Fällen am Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst (TVA-L bzw. TVAöD) nach dem MTA-Reform-Gesetz. Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung bei rund 1.065 Euro brutto pro Monat, im zweiten Jahr steigt sie auf etwa 1.125 Euro und im dritten Jahr auf rund 1.222 Euro. Je nach Träger und Bundesland kann es zu leichten Abweichungen kommen, während private Bildungsträger teilweise geringere oder keine Vergütung zahlen. Die tarifliche Regelung sorgt damit vor allem im öffentlichen Bereich für eine klare finanzielle Grundlage während der Ausbildung.
MTLA Gehalt
Das durchschnittliche Gehalt von Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten liegt in Deutschland bei rund 3.700 Euro brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt von etwa 44.000 Euro entspricht. Berufseinsteiger starten in der Regel mit einem Einkommen zwischen 3.000 und 3.200 Euro monatlich, abhängig von Region, Arbeitgeber und Tarifbindung. Mit wachsender Berufserfahrung, zusätzlichen Qualifikationen oder einer Spezialisierung steigt das Gehalt auf durchschnittlich 3.500 bis 3.800 Euro. In leitenden Positionen oder mit über zehn Jahren Berufspraxis sind auch Gehälter von über 4.500 Euro im Monat möglich. Entscheidend für die Höhe des Verdienstes sind neben der Berufserfahrung vor allem der Arbeitsbereich, die Größe der Einrichtung und die tarifliche Eingruppierung.
Wo arbeiten MTLA?
Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten finden Beschäftigung in einer Vielzahl medizinischer und naturwissenschaftlicher Arbeitsumgebungen. Der größte Teil arbeitet in medizinischen Laboratorien von Krankenhäusern, Kliniken oder Arztpraxen, wo sie Proben analysieren und Untersuchungsergebnisse für die Diagnose und Therapie bereitstellen. Auch in Speziallaboren für Hämatologie, Mikrobiologie oder Molekulardiagnostik sind MTLA gefragt. Darüber hinaus bieten öffentliche Einrichtungen wie Gesundheitsämter und Universitäten attraktive Arbeitsfelder, etwa in der Infektionsüberwachung oder in der Forschung. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen in der pharmazeutischen Industrie, bei Diagnostikunternehmen sowie in Forschungseinrichtungen, in denen neue Analyseverfahren und medizinische Tests entwickelt werden. Manche MTLA arbeiten zudem in Blutspendediensten oder bei Herstellern medizinisch-technischer Geräte, wo sie ihre Fachkenntnisse in Beratung, Schulung oder Qualitätssicherung einbringen.
MTLA Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach der Ausbildung zum Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten stehen zahlreiche Möglichkeiten offen, um das fachliche Wissen zu vertiefen und die beruflichen Perspektiven zu erweitern. Weiterbildungen können sowohl auf spezielle Fachbereiche der Labordiagnostik ausgerichtet sein als auch Kompetenzen im Management oder in der Lehre vermitteln.
Fachspezifische Weiterbildungen für MTLA
- Hämatologie und Klinische Chemie: Eine Spezialisierung in diesen Bereichen vertieft die Kenntnisse in der Analyse von Blutproben, Laborparametern und Stoffwechselwerten. Dies ist besonders relevant für die Diagnostik von Blutkrankheiten und Stoffwechselstörungen.
MTLA Lebenslauf

- Mikrobiologie und Virologie: In diesem Fachgebiet erweitern MTLA ihr Wissen über den Nachweis und die Identifizierung von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten. Dazu gehört auch die Resistenzbestimmung und die Arbeit mit modernen molekularbiologischen Verfahren.
- Molekulardiagnostik und Genetik: Diese Weiterbildung qualifiziert für komplexe genetische Analysen, etwa bei Erbkrankheiten oder Tumordiagnostik, und umfasst moderne Techniken wie PCR und Next-Generation Sequencing.
- Immunologie: Hier lernen MTLA vertieft über das menschliche Immunsystem, Autoimmunerkrankungen und Allergiediagnostik sowie den Einsatz immunologischer Testverfahren.
Weiterbildung im Management für MTLA
- Medizinisches Management: Diese Qualifikation bereitet auf leitende Positionen im Labor vor. Schwerpunkte sind Personalführung, Qualitätsmanagement, betriebswirtschaftliche Grundlagen und Organisation von Laborabläufen.
Wo gibt es aktuell die meisten MTLA Jobs?
- Qualitätsmanagementbeauftragter: Mit dieser Weiterbildung übernehmen MTLA Verantwortung für die Einhaltung und Optimierung von Qualitätsstandards, Zertifizierungen und Audits im Labor.
Lehrtätigkeit und Studium
- Pädagogik und Lehrtätigkeit: MTLA können sich für den Einsatz als Dozent an Fachschulen oder in der betrieblichen Ausbildung qualifizieren. Die Weiterbildung umfasst didaktische Methoden, Unterrichtsplanung und Prüfungswesen.
- Studium: Mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung besteht die Möglichkeit, ein Studium in Biomedizin, Medizintechnik, Molekularbiologie oder Gesundheitsmanagement aufzunehmen. Ein akademischer Abschluss eröffnet zusätzliche Karrierewege, etwa in der Forschung, im höheren Management oder in der Industrie.





