Biomedizinerin

Biomediziner

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 24.10.2025

Ein Biomediziner erforscht die biologischen Grundlagen von Krankheiten, um neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Er verbindet Wissen aus Medizin, Biologie und Chemie und arbeitet meist in Forschungseinrichtungen, Laboren oder der Pharmaindustrie. Anders als ein Arzt behandelt er keine Patienten, sondern untersucht, wie Krankheiten entstehen und wie man sie besser bekämpfen kann. Der Beruf ist ideal für naturwissenschaftlich Interessierte, die medizinische Fragen mit wissenschaftlichen Methoden lösen möchten. Durch den medizinisch-technischen Fortschritt gilt Biomedizin als zukunftssicheres und wachsendes Berufsfeld.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Biomediziner?

Durchschnittsgehalt
54.516 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Biomediziner beträgt 54.516 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 47.507 € bis 63.756 € .

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Biomediziner Aufgaben

Biomediziner beschäftigen sich mit der Forschung der biologischen Grundlagen von Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten. Sie verbinden naturwissenschaftliches Wissen mit medizinischer Fragestellung, um neue Erkenntnisse für Diagnostik, Prävention und Therapie zu gewinnen. Dabei arbeiten sie eng mit Fachrichtungen wie Medizin, Pharmazie und Biotechnologie zusammen. Ihre Tätigkeit ist stark forschungsorientiert, findet aber auch Anwendung in der Entwicklung von Medikamenten, Diagnoseverfahren und medizinischen Technologien.

Top-Unternehmen für Biomediziner

PAUL HARTMANN
Universitätsklinikum Münster
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
TRON -Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der JGU Mainz
AGC Biologics

Welche Aufgaben hat ein Biomediziner?

Die Aufgaben von Biomedizinern sind vielseitig und decken unterschiedliche Bereiche der Forschung und Entwicklung ab. Sie reichen von experimenteller Grundlagenforschung bis hin zu praxisnaher Arbeit in klinischen oder industriellen Projekten. Typische Aufgaben sind:

Biomediziner Lebenslauf

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CV
  • Erforschung von molekularen und zellulären Prozessen im menschlichen Körper
  • Entwicklung und Erforschung neuer Diagnose- und Therapieverfahren
  • Analyse von genetischen, biochemischen und immunologischen Zusammenhängen
  • Durchführung und Auswertung von Laborexperimenten
    Dokumentation und Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse
  • Zusammenarbeit mit interdisziplinären Forschungsteams

Forschung an Krankheitsursachen

Ein zentraler Aufgabenbereich von Biomedizinern ist die Erforschung der Ursachen von Krankheiten. Sie analysieren, wie Veränderungen auf genetischer oder molekularer Ebene zu Fehlfunktionen im Körper führen. So tragen sie wesentlich zum Verständnis von Krebs, Infektionskrankheiten oder Stoffwechselstörungen bei.

Entwicklung neuer Therapien und Medikamente

Biomediziner sind maßgeblich an der Entwicklung innovativer Therapien beteiligt. Sie prüfen im Labor die Wirksamkeit neuer Substanzen, arbeiten an personalisierten Therapieansätzen und begleiten präklinische Studien. Ihr Ziel ist es, neue Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu schaffen.

Diagnostische Verfahren und Labortechnik

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung moderner Diagnosemethoden. Biomediziner arbeiten an Testsystemen, mit denen Krankheiten schneller und präziser erkannt werden können. Zudem optimieren sie bestehende Labortechniken, um Forschung und klinische Anwendung effizienter zu gestalten.

Wie wird man Biomediziner?

Um Biomediziner zu werden, absolviert man ein Hochschulstudium der Biomedizin, das in der Regel als Bachelor-Master-Studiengang aufgebaut ist. Das Bachelorstudium dauert meist sechs Semester, das anschließende Masterstudium weitere vier Semester. Studieninhalte sind unter anderem Molekularbiologie, Genetik, Anatomie, Immunologie und Labormethoden, ergänzt durch praktische Laborphasen und oft eine Spezialisierung im Master.

Voraussetzungen

Um Biomediziner zu werden, ist in Deutschland das Abitur oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung erforderlich. Besonders wertvoll sind gute Kenntnisse in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, da diese Fächer im Studium eine große Rolle spielen. Englischkenntnisse sind ebenfalls unverzichtbar, da Fachliteratur und Forschungsergebnisse oft auf Englisch veröffentlicht werden. Ein ausgeprägtes Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen, analytisches Denken und eine sorgfältige Arbeitsweise erleichtern den Studien- und Berufsalltag.

Studium der Biomedizin

Das Biomedizin-Studium wird an verschiedenen Universitäten als Bachelor- und Masterstudiengang angeboten. Im Bachelor erwerben Studierende zunächst Grundlagenwissen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, ergänzt durch medizinische Fächer wie Anatomie, Physiologie und Immunologie. Praktische Laborübungen und Forschungsprojekte sind ein zentraler Bestandteil des Studiums, da sie den Umgang mit modernen Methoden und Geräten vermitteln.

Im Masterstudium erfolgt eine Spezialisierung, zum Beispiel in Molekularbiologie, Pharmakologie, Genetik oder Zellbiologie. Hier vertiefen Studierende ihre Kenntnisse und arbeiten oft in interdisziplinären Forschungsprojekten mit, die den Übergang in eine Promotion erleichtern. Der Doktortitel ist im Bereich der Biomedizin weit verbreitet und für eine wissenschaftliche Laufbahn an Universitäten oder in der Industrie häufig Voraussetzung.

Neben der Forschung bietet das Studium auch die Möglichkeit, Kompetenzen in Projektmanagement, wissenschaftlichem Schreiben und Präsentationstechniken zu entwickeln. Diese Fähigkeiten sind nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der pharmazeutischen Industrie oder in biomedizinischen Unternehmen gefragt.

Promotion in der Biomedizin

Eine Promotion ist in der Biomedizin zwar nicht zwingend erforderlich aber in vielen Bereichen stark empfohlen oder sogar erwartet. Insbesondere für Positionen in der universitären Forschung, in leitenden Rollen innerhalb der Industrie oder bei forschungsnahen Tätigkeiten in Kliniken und Instituten. Wer promoviert, arbeitet meist drei bis fünf Jahre an einem eigenständigen Forschungsprojekt, das neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern soll. Die Themen reichen von der Aufklärung molekularer Krankheitsmechanismen über die Entwicklung neuer Therapienansätze bis hin zu translationaler Forschung, also der Übertragung von Laborergebnissen in die klinische Anwendung. 

Biomedizinische Promotionsstellen werden häufig über Drittmittel finanziert und sich an Universitätskliniken, Forschungszentren wie dem Max-Delbrück-Center oder am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) angesiedelt. Neben der experimentellen Arbeit im Labor gehören Literaturrecherche, Publikation von Forschungsergebnissen und die Teilnahme an internationalen Konferenzen zum Alltag. Viele Promotionsprogramme sind sturkturiert aufgebaut und beinhalten begleitende Seminare in Statistik, Bioinformatik, wissenschaftlichem Schreiben oder Good Scientific Practice.

Biomediziner Voraussetzungen

Um Biomedizin zu studieren, ist das Abitur oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung zwingend erforderlich. Gute Noten in Biologie, Chemie, Mathematik und Physik sind klare Vorteile, da diese Fächer das naturwissenschaftliche Fundament des Studiums bilden. Der Numerus Clausus für den Studiengang Biomedizin liegt häufig mindestens bei 1,7.

Zudem ist ein starkes Interesse an medizinischen Fragestellungen aus biologischer Perspektive wichtig, da Biomediziner keine Patienten behandeln, sondern die molekularen Ursachen von Krankheiten erforschen. Sichere Englischkenntnisse sind unverzichtbar, da ein Großteil der wissenschaftlichen Fachliteratur, Lehrmaterialien und späteren Forschung international veröffentlicht wird.

Analytisches Denken, Genauigkeit bei experimenteller Arbeit und Durchhaltevermögen bei komplexen Fragestellungen sind Schlüsselkompetenzen für das Studium und den späteren Berufsalltag. Praktische Erfahrungen, etwa durch ein Freiwilliges wissenschaftliches Jahr oder Laborpraktika während der Schulzeit, können bei der Studienwahl und Bewerbung hilfreich sein.

Spezialisierungen in der Biomedizin

Das Biomedizin-Studium eröffnet im späteren Berufsleben vielfältige Berufsmöglichkeiten. Je nach Interessenslage und Studienrichtung können Biomediziner sich auf bestimmte Teilbereiche fokussieren, um gezielt in Forschung, Industrie oder kliniknahen Bereichen zu arbeiten.

Molekularbiologie

Die Spezialisierung auf Molekularbiologie konzentriert sich auf die Analyse von DNA, RNA und Proteinen, als auf die Steuerung lebenswichtiger Prozesse auf zellulärer Ebene. Biomediziner mit diesem Fokus erforschen Genexpression, Signalwege und Mutationen, die Krankheiten wie Krebs oder Erbkrankheiten auslösen. Sie arbeiten häufig mit Methoden wie PCR, Gensequenzierung oder CRISPR/Cas9 und sind stark in die Entwicklung personalisierter Medizin eingebunden. 

Immunologie

Immunologisch spezialisierte Biomediziner untersuchen das menschliche Immunsystem in Gesundheit und Krankheit. Ihre Forschung umfasst beispielsweise Autoimmunerkrankungen, Allergien, Impstoffentwicklung oder Immuntherapien gegen Krebs. Sie analysieren das Zusammenspiel von Immunzellen und Pathogenen und entwickeln diagnostische Verfahren, um Immunreaktionen frühzeitig zu erkennen. Diese Fachrichtung ist stark praxisorientiert und spielt auch in der klinischen Forschung eine zentrale Rolle. 

Neurobiologie

Die Neurobiologie als Spezialisierung beschäftigt sich mit dem Aufbau, der Funktion und den Erkrankungen des Nervensystems. Biomediziner in diesem Bereich erforschen neuronale Signalübertragung, neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sowie die Wirkungsweise neurologischer Medikamente. Die Forschung reicht von Zellkulturen über Tiermodelle bis hin zur translationalen Neurowissenschaft, also der ÜBerführung von Laborergebnissen in klinische Anwendung.

Pharmakologie und Toxikologie

In der Spezialisierung Pharmakologie und Toxikologie liegt der Fokus auf der Wirkung und Sicherheit von Medikamenten und chemischen Substanzen. Biomediziner analysieren, wie Arzneistoffe im Körper wirken, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie die Wirksamkeit gesteigert werden kann. Sie sind oft in der Wirkstoffforschung, in präklinischen Studien oder in der Risikobewertung von Substanzen tätig. Auch regulatorische Anforderungen und Zulassungsverfahren spielen hier eine wichtige Rolle. 

Karriereperspektiven und Zukunftsaussichten für Biomediziner

Biomediziner haben auf dem Arbeitsmarkt gute bis sehr gute Chancen, insbesondere in Forschung, Industrie und kliniknahen Bereichen. Die Kombination aus naturwissenschaftlicher Methodik und medizinischer Anwendungsorientierung ist in vielen Branchen gefragt, darunter Pharmaunternehmen, Biotech-Firmen, Diagnostiklabore, Universitäten, Forschungseinrichtungen und öffentliche Gesundheitsinstitutionen.

Vor allem die pharmazeutische und biotechnologische Industrie bietet eine breite Palette an Einsatzmöglichkeiten: von der präklinischen Wirkstoffforschung über die Entwicklung und Validierung diagnostischer Verfahren bis hin zur Qualitätskontrolle und regulatorischen Dokumentation. Auch Positionen im Projektmanagement, in der wissenschaftlichen Kommunikation oder im Bereich der Medical Affairs stehen Biomedizinern offen.

Die akademische Laufbahn ist für viele Biomediziner ebenfalls attraktiv. Nach der Promotion können sie sich in Richtung Gruppenleitung, Habilitation oder Professur entwickeln. Gleichzeitig gewinnen alternative Forschungsumgebungen wie außeruniversitäre Institute, Start-ups im Bereich der Medizintechnik oder international geförderte Forschungsprojekte zunehmend an Bedeutung.

Mit dem Fortschritt in der personalisierten Medizin, der Genomforschung, der Entwicklung neuer Impfstoffe sowie in der Krebs- und Neurotherapie steigt der Bedarf an hochqualifizierten Biomedizinern stetig. Auch die Digitalisierung in der Medizin, etwa durch den Einsatz von Bioinformatik und KI in der Diagnostik, eröffnet neue Berufsfelder.

Was verdient ein Biomediziner?

Biomediziner verdienen in Deutschland durchschnittlich rund 52.000 € brutto im Jahr. Das Einstiegsgehalt nach dem Masterabschluss liegt meist zwischen 40.000 und 48.000 € jährlich, abhängig von Branche, Standort und Art der Tätigkeit. Wer promoviert ist, kann mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen, oft zwischen 45.000 und 55.000 €. In der Industrie, vor allem in der Pharma- und Biotechnologiebranche, sind die Gehälter in der Regel deutlich höher als in der akademischen Forschung oder im öffentlichen Dienst.

Mit wachsender Berufserfahrung, Projektverantwortung oder Führungsaufgaben steigt das Einkommen spürbar an. In leitenden Positionen oder mit Spezialisierungen in gefragten Bereichen wie Pharmakovigilanz, klinische Studien oder Bioinformatik sind Jahresgehälter von über 70.000 € keine Ausnahme.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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