Master of Laws LLM

Master of Laws

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 9 Min.
Aktualisiert am: 30.07.2025

Der Master of Laws (LL.M.) ist ein postgradualer juristischer Hochschulabschluss, der nach einem abgeschlossenen juristischen Studium erworben werden kann. Er dient der fachlichen Vertiefung oder Spezialisierung in einem bestimmten Rechtsgebiet und ist sowohl im In- als auch im Ausland möglich. In Deutschland ist der LL.M. kein berufsqualifizierender Abschluss im klassischen Sinne, sondern eine akademische Zusatzqualifikation. Viele Programme richten sich an inländische oder internationale Juristen mit erstem juristischen Staatsexamen oder gleichwertigem juristischem Abschluss. Der Titel „LL.M.“ steht für Legum Magister bzw. Legum Magistra (lateinisch für „Meister des Rechts“).

Was ist ein Master of Laws (LL.M.)?

Der Master of Laws, abgekürzt LL.M. (lateinisch: Legum Magister bzw. Magistra), ist ein international anerkannter juristischer Masterabschluss, der auf ein bereits abgeschlossenes juristisches Hochschulstudium aufbaut. Anders als das juristische Staatsexaamen in Deutschland ist der LL.M. ein akademischer Grad, kein Staatstitel und dient der fachlichen Spezialisierung oder Vertiefung in einem bestimmten Rechtsgebiet. Er ist in vielen Ländern, darunter Großbritannien, die USA, Australien und Deutschland, als Zusatzqualifikation etabliert. 

Der LL.M. richtet sich vor allem an Juristen mit einem abgeschlossenen Studium, etwa dem Ersten Staatsexamen oder einem Bachelor of Laws (LL.B.), die sich gezielt weiterqualifizieren oder international aufstellen möchten. Inhaltlich bietet das LL.M.-Studium je nach Hochschule unterschiedliche Schwerpunkte, etwa im Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, internationalen Recht oder im Menschenrechtsschutz. Programme können dabei sehr theorielastig oder stark praxisorientiert sein.

In Deutschland ist der LL.M. keine Voraussetzung für die klassischen juristischen Berufe, kann aber den Berufseinstieg deutlich erleichtern. Auch zur Vorbereitung auf eine Promotion oder zur Überbrückung der Wartezeit zwischen Staatsexamen und Referendariat ist ein LL.M.-Studium eine beliebte Option.Der Titel darf nach erfolgreichem Abschluss hinter dem Namen geführt werden (z. B. Max Mustermann, LL.M.) und ist in vielen Fällen ein wichtiger Nachweis für juristische Spezialisierung und internationale Kompetenz.

Wer kann einen LL.M. machen?

Ein Master of Laws (LL.M.) richtet sich an Personen, die bereits ein juristisches Hochschulstudium abgeschlossen haben und sich fachlich weiterqualifizieren möchten. Die formalen Zugangsvoraussetzungen hängen vom jeweiligen Studiengang, dem Land und der Hochschule ab – grundsätzlich richtet sich das Programm jedoch an Juristen mit akademischem Abschluss.

In Deutschland werden LL.M.-Programme in der Regel zugänglich für:

  • Absolventen des ersten juristischen Staatsexamens,
  • Personen mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) oder einem vergleichbaren juristischen Studienabschluss,
  • bereits zugelassene Rechtsanwälte oder Volljuristen,
  • ausländische Juristen mit abgeschlossenem rechtswissenschaftlichem Studium im Heimatland.

Internationale Programme – etwa in den USA oder Großbritannien – setzen meist ebenfalls ein abgeschlossenes Jurastudium voraus. Je nach Hochschule kann das auch ein LL.B., ein erstes Staatsexamen oder ein Diplom in Rechtswissenschaft sein. Viele Hochschulen verlangen darüber hinaus Nachweise über Sprachkenntnisse, insbesondere in Englisch (z. B. TOEFL oder IELTS), sowie gegebenenfalls Empfehlungsschreiben oder Motivationsschreiben.

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Manche Programme richten sich explizit an bestimmte Zielgruppen, etwa:

  • deutsche Juristen, die internationales Recht oder Wirtschaftsrecht vertiefen möchten,
  • ausländische Juristen, die einen Einblick in das deutsche oder europäische Recht erhalten wollen,
  • Juristen mit dem Wunsch, in internationalen Kanzleien, Unternehmen oder Organisationen zu arbeiten,
  • Personen, die eine wissenschaftliche Laufbahn oder Promotion anstreben.

In einigen Fällen lassen Hochschulen auch Bewerber mit nichtjuristischem Hintergrund zu, sofern eine enge fachliche Verbindung zum Recht besteht – etwa im Steuerrecht, Compliance oder in der Wirtschaftsprüfung. Hier kann ein LL.M. als interdisziplinäre Qualifikation dienen.

Ein LL.M.-Studium steht somit sowohl Berufseinsteigern als auch berufserfahrenen Juristen offen. Ob unmittelbar nach dem ersten Staatsexamen, parallel zur beruflichen Tätigkeit oder nach Jahren im Berufsleben – der Studiengang ist flexibel konzipiert und lässt sich je nach Lebenssituation individuell gestalten.

Was bringt ein LL.M?

Je nach persönlicher Zielsetzung bringt ein LL.M. unterschiedliche Vorteile mit sich: von fachlicher Spezialisierung über internationale Anerkennung bis hin zu besseren Karrierechancen in Kanzleien, Unternehmen oder Wissenschaft.

Fachliche Vertiefung und Spezialisierung

Der LL.M. bietet die Möglichkeit, sich in einem bestimmten Rechtsgebiet gezielt zu vertiefen, etwa im Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, Medienrecht, Völkerrecht oder internationalen Wirtschaftsrecht. Viele Studierende nutzen das Studium, um über den allgemeinen Pflichtstoff des Staatsexamens hinaus fundiertes Fachwissen zu erlangen. Gerade bei Bewerbungen in spezialisierten Kanzleien, Unternehmensrechtsabteilungen oder Behörden kann dieser Fokus den entscheidenden Vorteil bringen.

Internationalität und Sprachkompetenz

Ein LL.M.-Studium im Ausland oder mit englischsprachigem Schwerpunkt signalisiert internationale Offenheit, kulturelle Anpassungsfähigkeit und professionelle Sprachkenntnisse. Besonders bei juristischen Tätigkeiten mit grenzüberschreitendem Bezug – etwa in internationalen Wirtschaftskanzleien oder bei NGOs – ist dies ein wertvoller Pluspunkt. Auch für Juristen, die später im Ausland arbeiten möchten, kann ein LL.M.-Titel aus dem entsprechenden Land den Einstieg deutlich erleichtern.

Karrierevorteile im Bewerbungsprozess

In vielen Bewerbungsverfahren wirkt der LL.M. als positives Auswahlkriterium – vor allem in Bereichen mit hohem Anspruch an Spezialisierung und Fremdsprachen. Arbeitgeber interpretieren den Abschluss oft als Zeichen für Eigeninitiative, fachliches Interesse und überdurchschnittliche Belastbarkeit. In internationalen Großkanzleien oder spezialisierten Inhouse-Abteilungen wird ein LL.M. teilweise sogar ausdrücklich erwartet oder vorausgesetzt.

Wissenschaftliche und akademische Weiterentwicklung

Wer eine Promotion in Rechtswissenschaften anstrebt oder eine akademische Laufbahn in Betracht zieht, kann den LL.M. nutzen, um methodische Kompetenzen zu vertiefen und ein Forschungsthema vorzubereiten. In manchen Bundesländern kann ein LL.M. zudem formale Voraussetzungen für die Zulassung zur Promotion erfüllen – vor allem bei Bewerbenden, die kein zweites Staatsexamen haben.

Dauer, Inhalte und Aufbau eines LL.M.-Studiums

Ein LL.M.-Studium (Master of Laws) ist modular aufgebaut, stark spezialisiert und auf die juristische Weiterbildung ausgerichtet. Es unterscheidet sich im Umfang und Aufbau von klassischen Studiengängen wie dem Jurastudium oder anderen Masterabschlüssen, da es sich in der Regel nicht um eine juristische Vollausbildung handelt, sondern um eine akademische Vertiefung. Die genaue Gestaltung variiert je nach Hochschule, Land und Programmschwerpunkt.

Dauer des LL.M.-Studiums

Die Regelstudienzeit für ein LL.M.-Programm beträgt in der Regel ein Jahr in Vollzeit. In Deutschland dauert das Studium meist zwei bis vier Semester, wobei auch berufsbegleitende oder Teilzeit-Modelle mit flexibler Studiengestaltung angeboten werden. An vielen ausländischen Universitäten – etwa in Großbritannien oder den USA – ist das Studium auf ein akademisches Jahr (9 bis 12 Monate) komprimiert, wird dafür aber besonders intensiv durchgeführt.

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Teilzeitprogramme erstrecken sich oft über 18 bis 24 Monate und bieten die Möglichkeit, neben dem Beruf oder Referendariat zu studieren. Manche Programme beginnen nur im Herbst, andere bieten einen zusätzlichen Start im Frühjahr.

Typischer Aufbau eines LL.M.-Studiums

Ein LL.M.-Studium ist inhaltlich modular aufgebaut und folgt meist einem festen Rahmen aus:

  1. Pflichtmodulen: Einführung in das jeweilige Rechtsgebiet oder methodische Grundlagen (z. B. Legal Research, Grundlagen des internationalen Rechts)
  2. Wahlpflichtmodulen: Vertiefung in spezifische Themenfelder (z. B. International Arbitration, Wettbewerbsrecht, Unternehmenssteuerrecht)
  3. Seminaren / Workshops: Diskussion aktueller Fälle, Entwicklung eigener Argumentationslinien
  4. Masterarbeit (Thesis): Eigenständige wissenschaftliche Arbeit über ein Thema des gewählten Rechtsgebiets

Viele Programme beinhalten auch Praxisanteile, wie Moot Courts, Fallstudien oder Projektarbeiten mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft oder Anwaltschaft. In internationalen LL.M.-Programmen ist zudem häufig ein gezielter Fokus auf juristische Fachsprache (Legal English) und interkulturelles Arbeiten Bestandteil des Curriculums.

Studieninhalte und Spezialisierungen

Die Auswahl an inhaltlichen Schwerpunkten ist groß und hängt vom Profil der Hochschule ab. Typische Themenfelder sind:

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Einige Programme sind stark theorielastig und akademisch geprägt, andere legen bewusst den Fokus auf praxisnahe Anwendungsfälle, z. B. in Kooperation mit Unternehmen oder internationalen Organisationen.

LL.M. und Staatsexamen – wie passt das zusammen?

Der Master of Laws (LL.M.) ist kein Ersatz für das juristische Staatsexamen, kann aber in vielen Fällen sinnvoll in die juristische Ausbildung integriert oder ergänzend genutzt werden. Er bietet vor allem für Juristen mit deutschem Staatsexamensweg eine wertvolle Zusatzqualifikation.

Der LL.M. ist ein akademischer Grad, während das Staatsexamen eine berufsqualifizierende Staatsprüfung darstellt. Wer in Deutschland klassisch als Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt tätig werden möchte, benötigt zwingend das Erste und Zweite Staatsexamen – ein LL.M. allein genügt hierfür nicht.

Ein LL.M.-Abschluss ersetzt somit weder das Zweite Examen noch führt er zu einer eigenen Zulassung zur Rechtsanwaltschaft in Deutschland. Er kann jedoch den Lebenslauf aufwerten und den Zugang zu bestimmten Berufsfeldern oder Weiterbildungen erleichtern.

LL.M. nach dem Ersten Staatsexamen

Viele Juristen entscheiden sich dafür, ein LL.M.-Studium nach dem ersten Staatsexamen zu absolvieren. Diese Variante bietet mehrere Vorteile:

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  • Inhaltliche Spezialisierung, bevor das Referendariat beginnt
  • Überbrückung der Wartezeit auf den Referendariatsplatz
  • Möglichkeit, neue Rechtsgebiete kennenzulernen, etwa internationales Recht oder Steuerrecht
  • Sprachliche und kulturelle Erweiterung, insbesondere bei Auslandsstudien

Ein LL.M.-Studium kann außerdem den Wiedereinstieg ins Lernen erleichtern, bevor das Referendariat und das Zweite Examen folgen. Auch Studierende, die knapp am Prädikat vorbeigeschrammt sind, nutzen den LL.M., um ihr Profil gezielt aufzuwerten.

LL.M. nach dem Zweiten Staatsexamen

Wer das Zweite Staatsexamen bereits abgeschlossen hat, kann mit einem LL.M.-Studium die eigene Qualifikation gezielt international oder fachlich vertiefen, etwa mit Blick auf einen Wechsel in eine wirtschaftsrechtlich ausgerichtete Kanzlei, ins Ausland oder in spezialisierte Rechtsbereiche. Viele Großkanzleien unterstützen ihre Berufseinsteiger sogar bei einem späteren LL.M.-Studium im Ausland, etwa durch Stipendien oder bezahlte Freistellungen.

Ein LL.M. nach dem Zweiten Staatsexamen ist häufig strategisch motiviert:

  • als Sprungbrett in internationale Kanzleien
  • zur fachlichen Weiterqualifizierung (z. B. Steuerrecht, IT-Recht)
  • als Vorbereitung auf eine akademische Laufbahn oder Promotion
  • zur beruflichen Neuorientierung außerhalb der klassischen juristischen Laufbahnen
Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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