Entgelttabelle

Eine Entgelttabelle ist eine tabellarische Übersicht, die die Vergütungshöhen für verschiedene Entgeltgruppen und -stufen innerhalb eines Tarifvertrags festlegt. Sie zeigt, welches Gehalt Beschäftigte abhängig von ihrer Eingruppierung und ihrer Berufserfahrung (Stufenlaufzeit) erhalten.

Entgelttabellen werden in Tarifverträgen, wie dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) oder dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L), verbindlich geregelt und regelmäßig aktualisiert. Die Tabelle ist in Entgeltgruppen unterteilt, die die Qualifikationsanforderungen und Tätigkeitsmerkmale definieren. Innerhalb jeder Entgeltgruppe gibt es Stufen, die sich nach der Dauer der einschlägigen Berufserfahrung richten.

Wie sind Entgelttabellen aufgebaut?

Eine Entgelttabelle besteht aus mehreren Spalten und Zeilen, die die Gehälter für verschiedene Beschäftigtengruppen übersichtlich darstellen. Sie wird typischerweise in Tarifverträgen festgelegt und dient als Grundlage für die Vergütung von Arbeitnehmern im jeweiligen Geltungsbereich.

Die erste Spalte enthält in der Regel die Entgeltgruppen, die den Tätigkeits- und Qualifikationsanforderungen entsprechen. Neben den Gruppen gibt es weitere Spalten für die Stufen, die die Gehaltshöhe je nach Berufserfahrung oder Betriebszugehörigkeit festlegen.

In den Zellen der Tabelle sind die konkreten Gehaltsbeträge eingetragen. Diese Werte werden regelmäßig durch Tarifverhandlungen angepasst. Zusätzlich können Zulagen oder Sonderzahlungen vorgesehen sein, die sich aus spezifischen Regelungen des jeweiligen Tarifvertrags ergeben.

Durch diesen Aufbau ermöglicht eine Entgelttabelle eine schnelle und transparente Zuordnung der Vergütung für unterschiedliche Beschäftigte und sorgt für einheitliche Gehaltsstrukturen innerhalb des Tarifvertrags.

Was sind Entgeltgruppen?

Entgeltgruppen sind Kategorien, in die Beschäftigte im öffentlichen Dienst oder in tarifgebundenen Unternehmen je nach Qualifikation, Tätigkeit und Berufserfahrung eingeordnet werden. Sie legen das Grundgehalt fest und sind in Tarifverträgen wie dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) oder dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) definiert.

Wie funktionieren Entgeltgruppen?

Jede Entgeltgruppe ist einer bestimmten Art von Tätigkeit und einem bestimmten Qualifikationsniveau zugeordnet. Das bedeutet: Je höher der Bildungsabschluss oder Verantwortung einer Tätigkeit, desto höher ist in der Regel auch die zugeordnete Entgeltgruppe. Die Zuordnung zu einer bestimmten Gruppe beeinflusst direkt das monatliche Grundgehalt.

Im TVöD gibt es die Entgeltgruppen E1 bis E15Ü. Diese Gruppen decken verschiedene Qualifikationsstufen und Tätigkeiten ab:

Wie kommt man in eine höhere Entgeltgruppe?

Um in eine höhere Entgeltgruppe zu kommen, benötigt man in der Regel eine höherwertige Tätigkeit, die mehr Verantwortung, Fachwissen oder Qualifikationen erfordert. Dies wird in der Tätigkeitsbeschreibung und der Stellenbewertung festgelegt. Der Wechsel kann auf zwei Arten erfolgen:

1. Höherwertige Tätigkeit übernehmen: Man erhält neue Aufgaben oder eine neue Stelle, die einer höheren Entgeltgruppe zugeordnet ist.
2. Bewertung der aktuellen Tätigkeit anpassen: Falls sich der Aufgabenbereich erweitert oder anspruchsvoller wird, kann eine Neubewertung erfolgen.

Beispiel:

Frau Müller arbeitet als Sachbearbeiterin in der Personalabteilung und ist nach Entgeltgruppe 6 TVöD eingruppiert. Ihre Hauptaufgaben sind die Bearbeitung von Standardanträgen und die Pflege von Personalakten.

Nach drei Jahren übernimmt Frau Müller zusätzliche Aufgaben:

• Sie wird zur Ansprechperson für komplexere Personalangelegenheiten, z. B. bei Tariffragen oder Personalentwicklungsmaßnahmen.
• Zudem wird sie für die Einarbeitung neuer Kollegen verantwortlich.

Aufgrund dieser neuen Aufgaben wird ihre Stelle neu bewertet und einer höheren Entgeltgruppe, z. B. Entgeltgruppe 8 TVöD, zugeordnet. Das bedeutet, dass Frau Müller nun auch ein höheres Gehalt erhält.

Was sind Entgeltstufen?

Entgeltstufen sind Gehaltsstufen innerhalb einer Entgeltgruppe im öffentlichen Dienst (z.B. TVöD und TV-L). Sie legen fest, wie sich das Gehalt mit steigender Berufserfahrung automatisch erhöht.

Wie funktionieren Entgeltstufen?

Die meisten Entgeltgruppen haben sechs Stufen (1–6). Je länger jemand im öffentlichen Dienst arbeitet, desto höher wird die Stufe – und damit das Gehalt.

Die Stufen im Überblick:

• Stufe 1: Einstiegsstufe für Neueinstellungen (nur für Entgeltgruppen E2 bis E15Ü).
• Stufe 2: Nach 1 Jahr in Stufe 1.
• Stufe 3: Nach 2 Jahren in Stufe 2.
• Stufe 4: Nach 3 Jahren in Stufe 3.
• Stufe 5: Nach 4 Jahren in Stufe 4.
• Stufe 6: Nach 5 Jahren in Stufe 5 (nur für Entgeltgruppen E1 bis E15).

Warum sind Entgeltstufen wichtig?

Mit den Stufen steigen Beschäftigte automatisch in höhere Gehaltsstufen auf, wenn sie länger im öffentlichen Dienst arbeiten. Das bedeutet, dass Berufserfahrung ohne extra Verhandlung belohnt wird. Wenn man den Arbeitgeber wechselt, kann unter bestimmten Voraussetzungen die bisherige Berufserfahrung angerechnet werden, was direkt zu einer höheren Einstufung führen kann.

In welcher Stufe steigt man ein, wenn man in eine höhere Entgeltgruppe eingruppiert wird?

Wenn man in eine höhere Entgeltgruppe eingruppiert wird, erfolgt die Einstufung nach der sogenannten Stufenzuordnung. Dabei wird das bisherige Gehalt berücksichtigt, damit man finanziell nicht schlechtergestellt wird.

Beispiel:

Frau Meier ist aktuell in Entgeltgruppe 6, Stufe 5 eingruppiert und verdient 3.640,49 € brutto.
Nun wird sie in Entgeltgruppe 8 höhergruppiert.

• In Entgeltgruppe 8 wäre ihr Gehalt in Stufe 1, Stufe 2 und Stufe 3 geringer als ihr Gehalt in Entgeltgruppe 6 Stufe 5.
• Deswegen wird Frau Maier in Entgeltgruppe 8 in Stufe 4 eingestuft. Hier ist das Gehalt sogar etwas höher mit 3.770,54 € brutto als vorher.

Da die ersten drei Stufen zu einem geringeren Gehalt führen würden, wird Frau Meier automatisch in Stufe 4 eingestuft, um einen finanziellen Nachteil zu vermeiden.

Wie liest man eine Entgelttabelle?

Eine Entgelttabelle mag auf den ersten Blick kompliziert wirken, folgt aber einer klaren Struktur. In dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du eine Entgelttabelle richtig liest und dein Gehalt oder das eines bestimmten Jobs einordnest.

Schritt 1: Die richtige Tabelle finden

Bevor du eine Entgelttabelle analysierst, musst du sicherstellen, dass du die richtige Tabelle verwendest. Entgelttabellen unterscheiden sich z.B. jenachdem, wer dein Arbeitgeber ist. Die meisten Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten für den Bund, die Länder oder die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber. Es gibt auch noch weitere ENtgelttabellen, wie z.B. für Lehrer oder Pfleger. Hier findest du die wichtigsten Entgelttabellen:

• TVöD Bund Entgelttabelle
• TV-L Entgelttabelle
• TVöD-VKA Entgelttabelle
• TVöD-Pflege Entgelttabelle

Schritt 2: Die passende Entgeltgruppe bestimmen

Die Entgeltgruppe gibt an, wie anspruchsvoll eine Tätigkeit ist und welche Qualifikationen erforderlich sind. Um deine Entgeltgruppe zu ermitteln, solltest du folgende Fragen beantworten:

• Welche Ausbildung oder Qualifikation ist für den Job erforderlich?
• Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind mit der Stelle verbunden?
• Gibt es eine tarifliche Eingruppierungsregel, die den Job einer bestimmten Gruppe zuordnet?

Schritt 3: Die richtige Entgeltstufe finden

Innerhalb der Entgeltgruppe gibt es mehrere Stufen, die das Gehalt je nach Berufserfahrung oder Betriebszugehörigkeit staffeln. Um deine Stufe zu bestimmen, beachte:

• Neueinsteiger starten meist in Stufe 1.
• Nach einem Jahr in Stufe 1 erfolgt der Aufstieg in Stufe 2.
• Nach 2 Jahren in Stufe 2 erfolgt der Aufstieg in Stufe 3.
• Nach 3 Jahren in Stufe 3 erfolgt der Aufstieg in Stufe 4.
• Nach 4 Jahren in Stufe 4 erfolgt der Aufstieg in Stufe 5.
• Nach 5 Jahren in Stufe 5 erfolgt der Aufstieg in Stufe 6.
• Erfahrungsanrechnung: Manchmal kann vorherige Berufserfahrung angerechnet werden, sodass ein direkter Einstieg in eine höhere Stufe möglich ist.

Schritt 4: Die Gehaltswerte in der Tabelle ablesen

Nachdem du deine Entgeltgruppe und Stufe bestimmt hast, kannst du in der Tabelle den passenden Gehaltswert ablesen. Dein Gehaltswert steht in der Zelle, wo sich die Zeile deiner Entgeltgruppe und die Spalte deiner Entgeltstufe treffen.

Entgelttabellen 2025

Im öffentlichen Dienst gibt es mehrere Entgelttabellen, die sich nach den jeweiligen Tarifverträgen richten. Die wichtigsten Tarifverträge sind der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und der Tarifvertrag der Länder (TV-L). Innerhalb des TVöD wird weiter zwischen TVöD Bund (für Bundesbehörden) und TVöD VKA (für kommunale Arbeitgeber) unterschieden. Die Entgelttabellen werden regelmäßig in Tarifverhandlungen neu festgelegt und angepasst.

Im Folgenden werden die Entgelttabellen für TVöD Bund, TV-L und TVöD VKA einzeln vorgestellt.

TVöD Bund Entgelttabelle

Die TVöD Bund Entgelttabelle gilt für Arbeitnehmer, die beim Bund beschäftigt sind. Sie umfasst verschiedene Entgeltgruppen und Entgeltstufen, die sich nach Tätigkeitsmerkmalen und Berufserfahrung richten.

TV-L Entgelttabelle

Die TV-L Entgelttabelle ist für Beschäftigte der Länder (außer Hessen) gültig. Sie wird für zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie Universitäten, Landesämter und Landesbetriebe angewendet. Auch hier gilt das Prinzip der Entgeltgruppen und Entgeltstufen, wobei es in einigen Bundesländern regionale Anpassungen geben kann.

TVöD VKA Entgelttabelle

Die TVöD VKA Entgelttabelle gilt für Arbeitnehmer, die bei kommunalen Arbeitgebern beschäftigt sind, wie z. B. Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen. Dieser Tarifbereich deckt eine breite Palette von Berufen ab, von Verwaltungskräften bis hin zu technischen und sozialen Berufen.

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