Feinwerkmechaniker Rüstungsindustrie

Feinwerkmechaniker

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 8 Min.
Aktualisiert am: 17.09.2025

Ein Feinwerkmechaniker ist ein Handwerker, der hochpräzise Geräte, Werkzeuge und Maschinen herstellt, montiert und wartet. Er arbeitet mit Materialien wie Metall, Kunststoff oder Glas und nutzt moderne Fertigungsverfahren sowie computergestützte Maschinen. Sein Ziel ist es, Bauteile mit größter Genauigkeit für Branchen wie Medizintechnik, Optik oder Maschinenbau anzufertigen.

Feinwerkmechaniker Überblick

Was macht man als Feinwerkmechaniker?

Feinwerkmechaniker fertigen, montieren und warten feinmechanische Bauteile und Präzisionsgeräte, wobei sie vorwiegend mit Metallen und Kunststoffen arbeiten und dabei präzise Verfahren wie Fräsen, Drehen und Schleifen einsetzen.

Welche Aufgaben hat ein Feinwerkmechaniker?

Zu den typischen Aufgaben eines Feinwerkmechanikers gehören:

  • Anfertigung und Bearbeitung von Bauteilen aus Metall und Kunststoff
  • Programmierung und Bedienung von CNC-Maschinen
  • Montage und Justierung feinmechanischer Baugruppen
  • Prüfung von Werkstücken mit Mess- und Prüfgeräten
  • Wartung und Instandsetzung feinmechanischer Maschinen und Geräte
  • Lesen und Umsetzen technischer Zeichnungen und Pläne

Fertigung präziser Bauteile

Zu den täglichen Aufgaben von Feinwerkmechanikern gehört das Lesen von technischen Zeichnungen, um Bauteile exakt nach Vorgaben herzustellen. Dazu programmieren Feinwerkmechaniker computergesteuerte Maschinen, richten diese ein und führen Fertigungsprozesse wie Drehen, Fräsen und Bohren durch. Abschließend kontrollieren sie die gefertigten Teile mithilfe von Messgeräten wie Mikrometern oder Messschiebern auf Genauigkeit.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Feinwerkmechaniker?

Durchschnittsgehalt
38.628 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Feinwerkmechaniker beträgt 38.628 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 34.368 € bis 43.848 € .

Wie viel ist das netto? Berechne es mit unserem Brutto-Netto-Rechner.

Montage und Justierung

Feinwerkmechaniker montieren einzelne Bauteile zu komplexen Baugruppen oder kompletten Geräten. Dabei achten sie auf präzise Passung und exakte Justierung, um die Funktion der mechanischen Komponenten sicherzustellen. Typische Montageobjekte sind Messinstrumente, medizinische Apparate, feinmechanische Werkzeuge und optische Geräte.

Wartung und Reparatur

Regelmäßige Wartung, Pflege und Instandsetzung feinmechanischer Maschinen gehören ebenfalls zu den typischen Tätigkeiten eines Feinwerkmechanikers. Sie identifizieren und beheben Störungen, tauschen defekte Bauteile aus und stellen sicher, dass Präzisionsmaschinen und -geräte dauerhaft einwandfrei funktionieren.

Wie wird man Feinwerkmechaniker?

Die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker ist eine duale Berufsausbildung und dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Der Unterricht findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt, wodurch theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten kombiniert vermittelt werden.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Um Feinwerkmechaniker zu werden, sind folgende Voraussetzungen hilfreich:

  • Guter Hauptschulabschluss oder mittlere Reife
  • Interesse an technischen und physikalischen Zusammenhängen
  • Handwerkliches Geschick und Genauigkeit
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Freude am Umgang mit Werkstoffen wie Metall und Kunststoff

Inhalte der Ausbildung

Während der Ausbildung zum Feinwerkmechaniker erwerben Azubis umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten in den folgenden Bereichen:

  • Lesen und Anfertigen technischer Zeichnungen und Konstruktionspläne
  • Umgang mit Werkzeugmaschinen (Fräsen, Drehen, Schleifen, Bohren)
  • Manuelle und maschinelle Bearbeitung von Werkstoffen
  • Programmierung und Bedienung von CNC-gesteuerten Fertigungsmaschinen
  • Montage und Justierung feinmechanischer Geräte und Anlagen
  • Qualitätsprüfung und Anwendung von Messinstrumenten
  • Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Geräten

Im Verlauf der Ausbildung findet eine Zwischenprüfung statt, die Kenntnisse und Fertigkeiten des Auszubildenden überprüft. Die Abschlussprüfung umfasst praktische Aufgabenstellungen sowie theoretische Prüfungen und entscheidet über den erfolgreichen Berufsabschluss. Die vollständigen Inhalte der Ausbildung zum Feinwerkmechaniker finden sich in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Feinwerkmechaniker.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es nach der Ausbildung zum Feinwerkmechaniker?

Nach erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung erhält der Absolvent den Gesellenbrief als staatlich anerkannter Feinwerkmechaniker. Anschließend gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und beruflichen Qualifizierung:

  • Meisterprüfung (Feinwerkmechanikermeister)
  • Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker im Bereich Feinwerktechnik oder Maschinenbau
  • Fachspezifische Fortbildungen, zum Beispiel in CNC-Technik, Qualitätsmanagement oder Messtechnik
  • Studium im Bereich Maschinenbau, Mechatronik oder Feinwerktechnik (bei entsprechender schulischer Vorbildung wie Abitur oder Fachabitur)

Welchen Schulabschluss braucht man als Feinwerkmechaniker?

Wer eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker absolvieren möchte, sollte bestimmte fachliche und persönliche Voraussetzungen erfüllen. Ein guter Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife sind häufig Mindestanforderungen der Ausbildungsbetriebe. Gute Noten in Mathematik und Physik erleichtern den Einstieg in den Beruf, da Berechnungen und technisches Verständnis wesentliche Bestandteile der Ausbildung sind.

Weitere Voraussetzungen

Auch handwerkliches Geschick, Präzision und Fingerspitzengefühl sind von besonderer Bedeutung, da Feinwerkmechaniker täglich mit kleinen Bauteilen und anspruchsvollen technischen Geräten arbeiten. Eine wichtige Voraussetzung ist die Fähigkeit zum Lesen von technischen Zeichnungen, da diese Grundlage vieler Tätigkeiten sind. Zudem helfen ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise, um die vielfältigen Tätigkeiten in diesem Beruf erfolgreich ausführen zu können.

Neben diesen fachlichen Anforderungen sind Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit sowie ein grundlegendes Interesse an technischen Zusammenhängen und Mechanik entscheidend für den langfristigen Erfolg als Feinwerkmechaniker. Feinwerkmechaniker sollten zudem flexibel sein, da in manchen Betrieben Bereitschaft zu gelegentlichen Dienstreisen oder zum Arbeiten im Schichtdienst erwartet wird.

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Spezialisierungen für Feinwerkmechaniker

Feinwerkmechaniker haben die Möglichkeit, sich bereits während oder nach ihrer Ausbildung auf bestimmte Einsatzbereiche zu spezialisieren. Feinwerkmechaniker arbeiten häufig eng mit verwandten Berufsgruppen zusammen, beispielsweise mit Zerspanungsmechanikern, Konstruktionsmechanikern und Anlagenmechanikern. Die gängigsten Spezialisierungen für Feinwerkmechaniker sind in der Regel:

Feinwerkmechanik

In der Feinwerkmechanik spezialisieren sich Feinwerkmechaniker auf besonders kleine und präzise Bauteile, die etwa in der Uhrenindustrie, Optik oder bei medizinischen Geräten benötigt werden. Dabei sind höchste Genauigkeit und ein sicherer Umgang mit Mikromechanik gefordert.

Maschinenbau

Feinwerkmechaniker im Maschinenbau stellen mechanische Komponenten und Baugruppen für industrielle Maschinen und Anlagen her. Sie konzentrieren sich auf größere Präzisionsteile und komplexe mechanische Systeme, etwa Getriebe, Antriebssysteme oder Steuerungselemente.

Werkzeugbau

Die Spezialisierung Werkzeugbau umfasst die Herstellung und Wartung von Werkzeugen und Formen für Produktionsprozesse. Feinwerkmechaniker fertigen Präzisionswerkzeuge, Stanz- und Umformwerkzeuge sowie Formen für die Kunststoffverarbeitung und kontrollieren diese regelmäßig auf Verschleiß oder Beschädigungen.

Zerspanungstechnik (CNC-Technik)

In der Zerspanungstechnik steht die computergestützte Bearbeitung von Bauteilen im Mittelpunkt. Feinwerkmechaniker programmieren CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen und sind Experten für Fräs-, Dreh- und Schleifprozesse, bei denen komplexe Teile nach computergenierierten Vorgabe gefertigt werden.

Wo gibt es aktuell die meisten Feinwerkmechaniker Jobs?

Wo arbeiten Feinwerkmechaniker?

Feinwerkmechaniker sind vielseitig einsetzbar und arbeiten vor allem in Unternehmen, die präzise mechanische Bauteile und komplexe Geräte herstellen. Typische Einsatzfelder sind der Maschinen- und Anlagenbau, die Automobilindustrie, die Medizintechnik sowie die optische und feinmechanische Industrie. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie Betriebe in der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie, die Präzisionskomponenten wie Steuerungssysteme, Waffen oder Zielgeräte fertigen. In der Luft- und Raumfahrtindustrie fertigen Feinwerkmechaniker besonders anspruchsvolle Komponenten wie Flugzeug Strukturbauteile, die höchste Präzision und Qualitätsstandards erfordern. Ebenso finden Feinwerkmechaniker Stellen in Forschungseinrichtungen und Universitäten, in denen technische Geräte, Versuchsanlagen oder Prototypen entwickelt und gebaut werden. Je nach Betrieb gehören gelegentliche Dienstreisen zur Montage oder Wartung von Maschinen und Geräten sowie Arbeiten im Schichtdienst zum Berufsalltag.

In Deutschland profitieren Feinwerkmechaniker von guten beruflichen Aussichten und attraktiven Entwicklungschancen. Die Nachfrage nach Fachkräften ist hoch, sodass gut ausgebildete Spezialisten häufig langfristig sichere Anstellungen erhalten. Weiterbildungsmöglichkeiten zum Meister oder Techniker sowie akademische Weiterqualifizierungen ermöglichen beruflichen Aufstieg, beispielsweise in leitende Positionen, im Qualitätsmanagement oder in technischen Entwicklungsabteilungen. Auch die Selbstständigkeit mit einem eigenen feinmechanischen Betrieb stellt eine realistische Option dar.

Wie viel verdient man als Feinwerkmechaniker?

Das durchschnittliche Gehalt eines Feinwerkmechanikers liegt in Deutschland bei etwa 2.900 Euro brutto monatlich. Je nach Region, Unternehmensgröße und Berufserfahrung variiert die Einkommensspanne jedoch deutlich. So liegt das Einstiegsgehalt eines ausgelernten Feinwerkmechanikers meist zwischen 2.000 und 2.700 Euro brutto monatlich. Nach fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf etwa 3.300 bis 3.700 Euro brutto pro Monat, während erfahrene Fachkräfte oder Mitarbeiter mit zusätzlichen Qualifikationen, wie Meister oder Techniker, auch über 4.000 Euro monatlich verdienen können.

Bereits während der Ausbildung erhalten angehende Feinwerkmechaniker eine Ausbildungsvergütung, die mit jedem Ausbildungsjahr steigt. Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt liegt im ersten Lehrjahr bei etwa 971 Euro brutto monatlich, im zweiten Jahr bei rund 1.032 Euro, im dritten Ausbildungsjahr bei etwa 1.117 Euro und im vierten Jahr bei ungefähr 1.192 Euro. Die genaue Höhe hängt dabei vom jeweiligen Betrieb sowie regionalen und tariflichen Regelungen ab.

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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